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Bad Wörishofen: So arbeitet das Corona-Impfzentrum in Bad Wörishofen

Bad Wörishofen

So arbeitet das Corona-Impfzentrum in Bad Wörishofen

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    Erste Impfungen im Unterallgäuer Corona-Impfzentrum in Bad Wörishofen gab es am Freitag. Einer der ersten dort war Thomas Rosenberg.
    Erste Impfungen im Unterallgäuer Corona-Impfzentrum in Bad Wörishofen gab es am Freitag. Einer der ersten dort war Thomas Rosenberg. Foto: Bernd Feil

    Es hat zwar etwas gedauert, aber nun ist es soweit: Das Corona-Impfzentrum fürs Unterallgäu in Bad Wörishofen nahm am Freitag seinen Betrieb auf. In dem ehemaligen Möbelhaus im Gewerbegebiet erhielten die ersten Landkreis-Bürger ihre Impfdosis. Wie der erste Tag dort lief – und was der Lieferengpass der Hersteller für die nächsten Tage bedeutet.

    Wie Dr. Heinz Leuchtgens aus Bad Wörishofen, der ärztliche Leiter der Einrichtung, erläuterte, gibt es zwar noch einige logistische Hürden zu überwinden. Auch die Lieferung der jeweiligen Impfdosen von Tag zu Tag sei noch nicht gesichert. Aber der Anfang sei zumindest gemacht und geplant ist nun, dass täglich geimpft werden kann. Am ersten Tag waren es am Vormittag 30 Impfwillige, am Nachmittag wurde eine ähnliche Anzahl erwartet. Geöffnet ist das Impfzentrum an der Gottlieb-Daimler-Straße 26 täglich von 8 bis 12 und von 13 bis 17 Uhr. Betreut wird es von den Maltesern und mindestens ein Arzt ist dabei stets vor Ort. Zunächst waren es Personen aus dem medizinischen oder pflegedienstlichen Bereich, die am Freitagvormittag ihre Impfung gegen Covid-19 erhielten. Vordringlich kämen auch Patienten mit Lungenerkrankungen an die Reihe, hieß es vor Ort.

    Impfstoff-Konzentrat im Glas von Pfizer-Biontech steht in einer Kabine des Impfzentrums Bad Wörishofen bereit.
    Impfstoff-Konzentrat im Glas von Pfizer-Biontech steht in einer Kabine des Impfzentrums Bad Wörishofen bereit. Foto: Bernd Feil

    Das Prozedere ist ein sehr exaktes. Zuerst muss die zu impfende Person die Anmeldung und den Wartebereich passieren. Danach gibt es einen Videofilm zur Aufklärung, ehe ein Arzt das Aufklärungsgespräch führt. Einen Impfausweis sollte man mitbringen, er ist aber nicht zwingend erforderlich. Dass die Impfung erfolgt ist, wird im Impfzentrum Bad Wörishofen bestätigt und kann später im Impfausweis nachgetragen werden. Geimpft wird dann in einer eigenen Kabine. Nachdem den Impflingen die Dosis injiziert wurde, verbringen sie die nächsten 10 bis 15 Minuten in einem weiteren Aufenthaltsbereich des Impfzentrums. Dort wird überwacht, ob die Impfung vertragen wurde. Wie Heinz Leuchtgens sagte, gab es zum Start in dieser Frage keine Probleme, so dass alle nach dieser Wartezeit das Zentrum verlassen konnten. Von Station zu Station werden die Impflinge von Betreuern geleitet und auch im Warteraum nach der Impfung ist jemand von den Maltesern als Aufsicht eingeteilt. Daneben befindet sich auch ein Notfallraum mit entsprechender Ausrüstung im Gebäude.

    Für den gesamten Impfvorgang sollte etwa eine halbe Stunde eingeplant werden. Schneller geht es bei der Wiederholungsimpfung. Wenn sich alles eingespielt hat und genug Impfdosen zur Verfügung stehen, dann ist geplant, dass die tägliche Impffrequenz auf 300 Personen erweitert wird. Nach der Registrierung, die per Telefon oder über das Internet vorgenommen werden kann, werden die Interessenten angerufen oder angeschrieben und erfahren so ihren Impftermin. Schon geimpft wurde seit Dezember in den drei Seniorenheimen in Bad Wörishofen, dem Kreis-Seniorenheim Am Anger, im Maximilian und bei der AWO.

    Die Organisatoren hoffen jetzt darauf, dass ausreichend Impfstoff nach Bad Wörishofen geliefert wird

    Nun hoffen die Organisatoren, dass genügend Impfstoff angeliefert wird. Verimpft wird in Bad Wörishofen zunächst nur der Impfstoff von Biontech/Pfizer. Dieser muss mit einer Temperatur von minus 75 Grad Celsius am Impfzentrum Bad Wörishofen angeliefert werden. Dort wird er dann in einem Kühlschrank gelagert, ehe aus der Ampulle sechs Impfdosen gemacht und verabreicht werden. In der Frage der Lieferbarkeit gab es dann am ersten Wochenende nach der Eröffnung eine gute Nachricht beim Besuch von Gesundheitsminister Klaus Holetschek: Corona: Minister Holetschek wirbt in Bad Wörishofen für Impf-Solidarität

    Die Impfzentren für den Landkreis Unterallgäu in Bad Wörishofen und in der Stadt Memmingen sollten eigentlich schon am vergangenen Mittwoch ihren Betrieb aufnehmen. Das wurde wieder abgesagt, nachdem nicht genug Impfstoff geliefert wurde. Bekanntlich hatten Biontech und Pfizer kurzfristig mitgeteilt, dass die Impfstoffproduktion eingeschränkt werde, um die Produktionskapazitäten in dem Werk in Belgien zu erhöhen. Das hatte Impfzentren im ganzen Land vor Probleme gestellt.

    Um die Wartezeit im Impfzentrum Bad Wörishofen etwas zu verkürzen, gibt es dort auch einen Fernseh-Bereich.
    Um die Wartezeit im Impfzentrum Bad Wörishofen etwas zu verkürzen, gibt es dort auch einen Fernseh-Bereich. Foto: Bernd Feil

    Der Lieferengpass der Impfstoffhersteller Biontech und Pfizer soll nach Angaben der EU-Kommission vom Donnerstag rasch überwunden sein. Diese Woche werde weniger geliefert, nächste Woche aber bereits wieder 100 Prozent der zugesagten Menge, berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf einen Kommissionssprecher. Er begrüßte zudem laut dpa, dass nach einer Empfehlung der EU-Arzneimittelbehörde EMA aus jeder Ampulle des Pfizer/Biontech-Impfstoffs sechs Impfdosen gezogen werden können – statt der ursprünglich anvisierten fünf Dosen. Damit stünden kurzfristig mehr Dosen zur Verfügung, sagte der Sprecher. Die Lieferverträge der EU beziehen sich jedoch auf eine Gesamtzahl von Impfdosen. Letztlich liefern die Hersteller also weniger Ampullen, die Käufer machen kein unbezahltes Plus.

    So funktioniert die Terminvergabe in den Impfzentren für das Unterallgäu und für Memmingen

    Die Impfzentren in Bad Wörishofen und Memmingen konnten nun öffnen, da für Freitag eine außerplanmäßige Lieferung an Impfstoff eintraf. So schildert es das Landratsamt. Geimpft werden könne zunächst allerdings nur in deutlich reduziertem Umfang, da trotz der Lieferung insgesamt zu wenig Impfdosen zur Verfügung stünden. Theoretisch könnten in den beiden Zentren in Memmingen und Bad Wörishofen täglich insgesamt bis zu 1200 Menschen gegen Covid-19 geimpft werden. Vorgesehen waren Öffnungszeiten von 8 bis 22 Uhr an sieben Tagen in der Woche. Nun sind die Impfzentren zunächst eingeschränkt geöffnet. Der Betrieb ist vorläufig für diesen Freitag, Samstag, Montag und Dienstag geplant.

    Wer sich gegen Covid-19 impfen lassen will, kann sich im Internet unter impfzentren.bayern registrieren. Möglich ist eine Anmeldung auch telefonisch unter 08247/909910. (mit dpa, m.he)

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