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Bad Wörishofen: Schafroth zündet Gag-Feuerwerk in der „Stadt der ewigen Jugend“

Bad Wörishofen

Schafroth zündet Gag-Feuerwerk in der „Stadt der ewigen Jugend“

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    Ein bisschen Kneipp und ganz viele Allgäu-Vibes: Maxi Schafroth (links) und Gitarrist Markus Schalk unterhielten das Publikum im Kursaal mit dem Programm „Faszination Bayern“.
    Ein bisschen Kneipp und ganz viele Allgäu-Vibes: Maxi Schafroth (links) und Gitarrist Markus Schalk unterhielten das Publikum im Kursaal mit dem Programm „Faszination Bayern“. Foto: Thessy Glonner

    Kein Wunder, dass der große Kursaal in Bad Wörishofen rasch besetzt war. Den Anhängern des in Stephansried – dem Geburtsort Sebastian KneippsKneipps – aufgewachsenen Kabarettisten Maxi Schafroth, stand die Vorfreude auf das Programm „Faszination Bayern“ ins Gesicht geschrieben. Charmant und urig zugleich begrüßte der vielseitige Kulturcoach seine Gäste „im Namen des bayrischen Gesundheitsministeriums, in der Stadt der ewigen Jugend“.

    Auch Glückwünsche für den Wasserdoktor zum 200. Geburtstag hatte er im Gepäck. Die Pandemie könne in Bad Wörishofen fast nicht ausbrechen, meinte er, maß jedoch vorsichtshalber den Abstand zwischen sich und seinem Gitarristen Markus Schalk.

    Die Zeit des Rumflackens auf dem Sofa sei vorbei, und mit herrlich skurrilen Körperbewegungen und seiner einzigartigen Sprachakrobatik zeigte Maxi Schafroth, wie topfit er ist. Ein Gag jagte den nächsten während dieser exklusiven, außergewöhnlichen Bayerntour. „Rotbackerte Kachelofenkinder“ trafen auf „Katzenbesitzer, die sich am besten mit der Molekularküche auskennen“ und auf „Mettmanner, die wie paranoisierte Haserl dreinschauen“, wenn man sie mit der bayrischen Lebensart konfrontiert. Zur idealen Untermalung der Titel wie „Mähen oder nicht mähen“, „Die Rosenkranzweiber“, „Allgäu-Ballade“ oder „Fein sein“, braucht’s sensible und raffinierte Gitarrentöne, und so steigerte sich die Darbietung des Duos zum Comedy-Gesamtkunstwerk.

    Wo sich Maxi Schafroth seinen Hüftschwung abgeschaut hat

    Mit spitzbübischem Grinsen gab Maxi Schafroth zu, dass er sich „den Hüftschwung von Shakira abgeschaut“ habe. Doch auch mit deren Stimme kann er durchaus mithalten, ganz besonders bei den Höhen. Und all diese tollen Gaben wurden ihm zuteil, obwohl er unter sehr schwierigen Umständen zur Welt kam, wie er verrät. Seine Eltern hätten rund um die Uhr, nämlich „24 Stunden in der Landwirtschaft gschafft“, und somit sei er eine „Ackergeburt“.

    Lifehack von Schafroth in Sachen Verpflegung auf der Skipiste

    Als Jugendlicher ging’s aber immerhin zum Skifahren, wobei es allerdings nur zu einer kurzen Pause kam, denn schließlich musste „die Skikarte leergefahren werden“. Zur Stärkung zwischendurch gab’s natürlich kein teures Hirschgulasch sondern einen Babybel-Käse mit heißem Tipp vom Herrn Papa: „Du musst die Wachsschicht mitessen, dann bleibsch länger satt.“ Die Sparsamkeit der Schwaben zeige sich auch durch dichtes Auffahren, um vom Vordermann noch Spritzwasser von dessen Scheibenwischeranlage abzubekommen. Bloß nicht so selbstbewusst und angeberisch sein wie der Münchner, der gern mit dem fetten Geländewagen seine Kastenzugehörigkeit demonstriere.

    Da demonstrierte Maxi Schafroth doch lieber seine Vielseitigkeit und bekam wohlverdienten, heftigen Applaus. Sein Auftritt war teil des Festprogramms zum 200. Kneipp-Geburtstag. Kaum ein Kabarettist hätte da besser gepasst. Schafroth stammt nicht nur aus Kneipps Geburtsort. Mit 15 Jahren drehte er für ein Schulprojekt auch den Film „Kneipps Heilwirkung”, einen „Streifen über den großen Allgäuer Wasserheiler Sebastian Kneipp”, wie er ihn selbst auf seiner Website beschreibt.

    Die Komödie wurde auch im Kneippmuseum in Bad Wörishofen ausgestrahlt.

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