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Bad Wörishofen: Retter leisten über 10000 Einsatzstunden

Bad Wörishofen

Retter leisten über 10000 Einsatzstunden

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    Ehrenamtliche beim Roten Kreuz haben in Bad Wörishofen im vergangenen Jahr über 10000 Einsatzstunden geleistet.
    Ehrenamtliche beim Roten Kreuz haben in Bad Wörishofen im vergangenen Jahr über 10000 Einsatzstunden geleistet. Foto: Alexander Kaya

    Für Bad Wörishofens ehrenamtliche Rettungskräfte gibt es mittlerweile noch mehr Arbeit als in den Vorjahren. „Es bedeutet schon eine große Belastung für das Ehrenamt, wenn man in den Sommermonaten fast jedes Wochenende unterwegs ist“, sagt Markus Böhm, der Leiter der Rotkreuz-Bereitschaft in Bad Wörishofen. Behördliche Auflagen sind der Grund dafür. Auf die geplante Mehrarbeit in diesem Jahr freuen sich aber alle Bereitschaftsmitglieder: Im Mai feiert die Bereitschaft des Roten Kreuzes ihr 125-jähriges Bestehen mit einem großen Fest, bei dem auch drei neue Fahrzeuge ihrer Bestimmung übergeben werden.

    Kein Geringerer als Pfarrer Kneipp war Mitbegründer und Förderer der Sanitätskolonne; aus der dann die Bereitschaft des Roten Kreuzes entstand.

    Derzeit umfasst die Bereitschaft Bad Wörishofen 82 Mitglieder, davon leisten 68 aktiven Dienst. Besonders stolz ist Bereitschaftsleiter Markus Böhm auf die Bereitschaftsjugend, die seit der Gründung 2016 25 Mitglieder hat. „Die Kinder beziehungsweise Jugendlichen sind zwischen sechs und sechszehn Jahren alt; vier werden bereits in den Bereitschaftsdienst integriert“, berichtet Böhm im Gespräch mit unserer Redaktion. „Ich hoffe natürlich, dass uns auch die anderen erhalten bleiben und wenn sie das entsprechende Alter haben, unsere Bereitschaft verstärken.“

    Die Nachwuchsarbeit in Bad Wörishofen wird immer wichtiger

    Im vergangenen Jahr wurden von den Ehrenamtlichen knapp 10500 Stunden erbracht. Zum Vergleich: Ein Kalenderjahr hat 8760 oder 8784 Stunden. „Einige unserer Ehrenamtlichen sind auch hauptberuflich im Rettungsdienst tätig“, sagt Böhm. Deutlich angestiegen seien die Sanitätsdienste, da behördliche Auflagen bei immer mehr Veranstaltungen die Bereitstellung erforderlich machen. Im Sommer bleiben da kaum freie Wochenenden. Umso wichtiger sei die Nachwuchsarbeit für die Bereitschaft. Bewährt hat sich der neue Sanitätsraum im Kurhaus, die Patienten könnten nun unter Ausschluss der Öffentlichkeit behandelt werden.

    „Bei 86 Veranstaltungen hatten wir 21 Versorgungen; vom Pflaster bis zum Herzinfarkt war alles dabei.“ Kein Thema in der Bereitschaft sei zum Glück die derzeit viel diskutierte Gewalt gegenüber Rettungskräften; bei Großveranstaltungen sei grundsätzlich Security anwesend, die im Falle eines Falles sofort eingreifen könne. Ebenfalls kein Thema sei die viel diskutierte Besetzung der Rettungswache zwischen 22 und sechs Uhr. „Auch nach den neuesten Zahlen ist kein Bedarf für den Einsatz eines Rettungswagens während der Nachtstunden ersichtlich“, bedauert Böhm.

    Die Hilfsfristen würden innerhalb der Norm eingehalten, aufgrund seiner Lage sei Bad Wörishofen von Kaufbeuren und Buchloe schnell zu erreichen, falls der Mindelheimer Rettungswagen anderweitig besetzt sei. „Wir haben immer noch unseren Bereitschaftsdienst vor Ort, der als Hintergrundfahrzeug rund um die Uhr zur Verfügung steht und sofort mit qualifizierten Helfern ausrücken kann“, erklärt Böhm.

    Das Thema Rettungswache beschäftigt Bad Wörishofens Bürger nun schon seit einigen Jahren. Der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Donau-Iller sieht auch nach einem neuen Gutachten keinen Bedarf für eine rund um die Uhr besetzte Rettungswache in Bad Wörishofen. Über 4000 Bürger sind da anderer Meinung, was sie mit ihrer Unterschrift bei einer Aktion des Bürgerforums Bad Wörishofen dokumentiert hatten. Auch Politiker unterstützten die Forderung.

    Eine Petition an den Landtag war die Folge. Auch wurde der Dienstbereich früher neu begutachtet als eigentlich geplant. (dok)

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