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Bad Wörishofen: Platznot in der Grund- und Mittelschule

Bad Wörishofen

Platznot in der Grund- und Mittelschule

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    Die Pfarrer-Kneipp-Grund- und Mittelschule in Bad Wörishofen stand im Sozialausschuss im Mittelpunkt.
    Die Pfarrer-Kneipp-Grund- und Mittelschule in Bad Wörishofen stand im Sozialausschuss im Mittelpunkt. Foto: Markus Heinrich

    In Sachen Pfarrer-Kneipp-Grund- und Mittelschule kommt offenbar eine Menge Arbeit auf die Stadt zu. Der scheidende Rektor Günter Blasini war auf Einladung von Bürgermeister Paul Gruschka (FW) im Stadtrat zu Gast und gab dort einen Bericht über die Situation an der Schule. Dabei wurde deutlich, dass Grund- und

    Vor dem Ausschuss und auf Nachfrage unserer Zeitung ergab sich folgendes Bild. Derzeit besuchen die Pfarrer-Kneipp-Schule 595 Schüler. In die Grundschule gehen 447 Kinder, die in 20 Klassen unterrichtet werden.

    Die Mittelschule besuchen 148 Schüler, die in acht Klassen eingeteilt sind. In Bad Wörishofen kann nur der Quali erworben werden. Der Mittlere Bildungsabschluss kann in Türkheim oder Ettringen gemacht werden, da die Wörishofer Schule Teil des Schulverbundes im Wertachtal ist.

    Für die Grundschule gebe es eine Viertelstelle für eine Schulsozialpädagogin, dies seien acht Stunden und nach Meinung des Schulleiters zu wenig. Denn auch Bad Wörishofen sei keine Insel. Das Problem von heute sei Internet-Mobbing und dafür brauche man die Fachkraft für die Prävention. Man könne sich gar nicht vorstellen, was in den sozialen Netzwerken so alles vor sich gehe.

    In der Mittelschule komme man mit der sozialpädagogischen Betreuung aus.

    Weiter biete die Schule eine gebundene und eine offene Ganztagsklasse. In der gebundenen

    Es geht auch um eine andere Mittagsbetreuung und um Barrierefreiheit

    Blasini berichtete, dass es Eltern gebe, die eine Kurzgruppe möchten, also eine Betreuung bis 14 Uhr inklusive Mittagessen (wir berichteten). Diese Form der Betreuung wäre für Eltern praktisch, wenn zum Bespiel ein Elternteil halbtags zum Arbeiten geht. Der Schulleiter erinnerte aber daran, dass die Kinder bis 13.30 Uhr betreut werden können, wenn zum Beispiel der Bus später gehe.

    Der Rektor bedauerte, dass nur die gebundene und offene Betreuung angeboten werden könne, und die seien am Limit. Für eine Kurzgruppe gebe es keinen Platz. „Wir haben die Fachräume besetzt und den Musikraum geteilt“, erklärte Blasini. Es gebe Räume ohne Schränke. Zu den Platzproblemen ist anscheinend auch die Finanzierung der Betreuung eine Aufgabe für sich, wie der Schulleiter andeutete.

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    Wo es in Sachen Schule läuft – und wo es hapert

    Und er malte ein düsteres Bild für die Zukunft. Man könne schon heute sagen, wie sich die Schülerzahlen in den kommenden Jahren entwickeln werden. Wörishofen wachse und damit auch die Zahl der Kinder. Sein Fazit: Nur ein Ausbau helfe, ausweichen könne man nicht und Wanderklassen gebe es in der Grundschule nicht. Dabei müsse man kreativ sein, ob Anbau oder Aufstocken eines Gebäudes.

    Und er warnte mit Blick auf die Konkurrenzsituation in der heute die Schule stehe. „Die Eltern wollen die bestmöglichste Betreuung für ihre Kinder“, ansonsten werde mit den Füßen abgestimmt, heißt, die Kinder wechseln die Schule. Um eine optimale Betreuung am Nachmittag zu bekommen, habe man auch schon mit Vereinen kooperiert.

    Die Konkurrenz sei groß, sagt der Rektor mit Blick auf die anderen Schulen

    Wie groß die Konkurrenz ist, erklärte Blasini anhand der Übertrittszahlen. Von den vier vierten Klassen blieben gerade noch zwei übrig. Er ließ durchblicken, dass die Wirtschaftsschule schon ein ernstzunehmender Konkurrent sei. Dort hat man gerade erst verkündet, man strebe eine fünfte Jahrgangsstufe an. Noch hat das Kulturministerium den Weg dafür aber nicht frei gemacht.

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    Wörishofer Wirtschaftsschule will eine fünfte Klasse

    Die von Blasini geschilderten Nöte bestätigte auch Rätin Marion Böhmer-Kistler (CSU). Sie habe sich vor Ort selbst ein Bild gemacht. Sie unterstrich die Bedeutung der sonderpädagogischen Betreuung. Grünen-Fraktionssprecherin Doris Hofer zeigte sich etwas überrascht von den Problemen. Und dabei habe man nicht einmal alle Probleme erörtert, sie erinnerte zum Beispiel daran, dass es in dem gesamten Gebäude kein einziges barrierefreies Klassenzimmer gebe. Und wie es sich herausstelle, sieht es auch mit dem Sportunterricht nicht gerade rosig aus.

    Abschließend hatte Blasini dann doch noch gute Nachrichten. Den qualifizierenden Abschluss hätten alle Schüler bis auf zwei bestanden. Die beste Arbeit habe ein Junge aus Afghanistan abgeliefert, der erst im Oktober an die Schule gekommen sei. Ebenfalls hätten alle abgehenden Schüler eine Lehrstelle.

    Bürgermeister Paul Gruschka wünschte abschließend Günter Blasini für den anstehenden Ruhestand alles Gute und dankte ihm für seinen Einsatz. Wie der Stadtrat die Mittagsbetreuung lösen will, erfahren Sie hier: Berufstätige Eltern fordern ein neues Betreuungsmodell

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