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Bad Wörishofen: Öffnen trotz Corona: Bad Wörishofen und Mindelheim wollen Modellstädte werden 

Bad Wörishofen

Öffnen trotz Corona: Bad Wörishofen und Mindelheim wollen Modellstädte werden 

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    Geschlossene Ladentür in Bad Wörishofen. Die Stadt im Unterallgäu will jetzt zeigen, dass man ihm Rahmen eines Modellprojektes Handel und Gastronomie sicher öffnen kann.
    Geschlossene Ladentür in Bad Wörishofen. Die Stadt im Unterallgäu will jetzt zeigen, dass man ihm Rahmen eines Modellprojektes Handel und Gastronomie sicher öffnen kann. Foto: Bernd Feil/M.i.S.

    Die Stadt Bad Wörishofen bereitet sich intensiv auf ein mögliches Öffnungsszenario „zur Überwindung der Pandemiebeschränkungen“ vor. So steht es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung. Auch Mindelheim hat solche Pläne. Beide Städte bewerben sich als Modellstadt bei der bayerischen Staatsregierung.

    Seit Mittwoch arbeitet demnach im Rathaus von Bad Wörishofen eine Task-Force zur Koordinierung der möglichen Öffnungsschritte. „Die Gesundheitsstadt Bad Wörishofen ist der ideale Ort, sichere und gesundheitsorientierte Lösungsprojekte umzusetzen“, teilt Bürgermeister Stefan Welzel (CSU). Er hat am Freitag eine Bewerbung für Bad Wörishofen als „Coronakommune“ nach Tübinger Vorbild an Bayerns Staatsregierung geschickt.

    Das hat Bad Wörishofens von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek in Sachen Modellstadt erfahren

    Mit Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) habe er ebenfalls Kontakt aufgenommen, berichtet Welzel. „Das Signal war: Voraussichtlich kommen wir nicht gleich dran.“ Das lasse aber Spielraum dafür, dass Bad Wörishofen in einem der weiteren Schritte dabei ist. Welzel will deshalb ein ein „startklares Szenario haben, sobald wir dürfen.“ Man werde sich deshalb mit Partnern und Verbandsvertretern aus den Bereichen Gastronomie, Einzelhandel, Ärzten und Apotheken austauschen. „Auch die Koordination mit dem Gesundheitsamt, dem BRK, Maltesern und der Polizei ist wichtig“, skizziert Ordnungsamtsleiter Marcus Kleebaur die Vielzahl an Berührungspunkten.

    Derzeit liegt Bad Wörishofen über der nötigen Corona-Inzidenz zur Zulassung als Modellstadt

    Cathrin Herd vom Kur- und Tourismusbetrieb und Wirtschaftsförderer Tim Hentrich berichten über erhaltene Rückmeldungen: „Alle am Ort sind hoch motiviert, am Modellversuch teilzunehmen und wollen einen wichtigen Teil zur Überwindung der Coronapandemie leisten.“Für mögliche Pilotorte ist eine 7-Tages-Inzidenz zwischen 100 und 150 nötig. Momentan liegt Bad Wörishofen darüber. Das Robert-Koch-Institut wies für den Landkreis Unterallgäu am Freitag eine 7-Tages-Inzidenz von 194,7 aus.

    Die Idee hinter dem Modellvorhaben ist es, durch strenge Schutzmaßnahmen und mit Hilfe eines praktikablen und durchgängigen Testkonzeptes trotz einer 7-TagesInzidenz von mehr als 100 einzelne Bereiche wie Einzelhandel, Kultureinrichtungen und Außengastronomie öffnen zu können. Tübingen hat ihr mit seinen „Tagestickets“ eine Vorreiterrolle übernommen.

    Mindelheims Bürgermeister fürchtet um die Früchte der Arbeit aus der Städtebauförderung

    Die Stadt Mindelheim teilt mit, man habe in der Vergangenheit große Anstrengungen mit Hilfe der Städtebauförderung unternommen, um die Innenstadt zum attraktiven Standort für Handel und Gastronomie umzugestalten. Diese Erfolge sieht Bürgermeister Ste-phan Winter „gegenwärtig in hohem Maße gefährdet, da die Innenstadtbetriebe seit gut einem Jahr ums Überleben kämpfen und im Gegensatz zu vielen Vollsortimentern auf der grünen Wiese ihr Geschäft nicht öffnen durften.“ Eine Perspektive sei nötig. „Ansonsten fürchte ich, dass durch den wachsenden Unmut auch die Bereitschaft für die übrigen notwendigen Coronamaßnahmen drastisch sinken wird“, teilt Winter mit. Die Stadt Mindelheim habe in Zusammenarbeit mit den heimischen Apotheken ein Netz von gut erreichbaren Schnellteststellen errichtet. Darunter auch ein Schnelltestzentrum im derzeit nicht in Betrieb befindlichen Hallenbad, das eine Kapazität von mehreren hundert Tests pro Tag biete.

    Das Allgäu setzt künftig auf die "Darfichrein"-App in Sachen Öffnung in Corona-Zeiten

    Winter verweist zudem darauf, dass sich die Region All-gäu/Bayerisch-Schwaben gerade für die Einführung der „Darfichrein-App“ entschieden habe. Das sei eine „gute und einfach funktionierende Ergänzung der Teststrategie“, findet der Bürgermeister. Er ist überzeugt, dass der mit einem „Tagesticket“ verbundene Vorteil die Testbereitschaft der Bevölkerung nochmals steigern würde.

    Gleich mehrere Allgäuer Städte und Gemeinden wollen Modellstadt in Bayern werden

    Die Konkurrenz für Mindelheim und Bad Wörishofen ist allerdings groß. Auf das Corona-Pilotprojekt gibt es einen wahren Ansturm. Auch im Allgäu haben sich einige Städte und Gemeinden beworben. Kempten und Marktoberdorf haben sich schon beworben, Füssen, Memmingen, Kaufbeuren und Oberstdorf ebenfalls. Ministerpräsident Markus Söder will in allen Regierungsbezirken nach Ostern eine Form des Tübinger Modells testen. Dorf dürfen Bürger mit einem tagesaktuellen und natürlich negativen Coronatest Cafés oder Theater besuchen und Shoppen gehen.

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