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Bad Wörishofen: Nicht nur der Weltmarktführer baut in Bad Wörishofen

Bad Wörishofen

Nicht nur der Weltmarktführer baut in Bad Wörishofen

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    So soll der Neubau von Microstep in Bad Wörishofens Gewerbegebiet aussehen.
    So soll der Neubau von Microstep in Bad Wörishofens Gewerbegebiet aussehen. Foto: Microstep

    Neue Wohnungen für Bad Wörishofen – und ein Weltmarktführer erweitert seine Europazentrale. In der größten Stadt des Landkreises Unterallgäu wird weiterhin gebaut, was das Zeug hält.

    Für die Microstep Europa GmbH ist es ein „Meilenstein“ der Unternehmensgeschichte“, wie Geschäftsführer Johannes Ried unserer Redaktion unlängst sagte. Das neue „MicroStep CompetenceCenter Süd“ soll den mittlerweile mehr als 70 Mitarbeitern 1500 Quadratmeter Lagerfläche sowie einen Showroom mit rund 1350 Quadratmetern bringen. Dazu kommen 800 Quadratmeter neue Büroflächen. Der Bau wird etwa 3,5 Millionen Euro kosten und sollte eigentlich schon im Frühjahr beginnen. Nun gab der Bauausschuss des Stadtrates grünes Licht. Dort lag der Bauantrag zur Beratung vor.

    Der Ausschuss genehmigte die nötigen Ausnahmen, etwa zwei Baugrenz-Überschreitungen und eine Traufhöhe von 9,40 statt 7,50 Metern. Auch eine Abweichung von der Stellplatzsatzung der Stadt ließ der Ausschuss zu. Aber mindestens 27 Parkplätze müssen entstehen. Die Parkplätze müssen mit Hecke oder Sträuchern abgegrenzt werden. Außerdem verpflichtete der Ausschuss Microstep dazu, entlang der Messerschmittstraße, wo das Gebäude stehen wird, sechs Bäume zu pflanzen. Der Ausschuss stimmte dem Bauantrag bei zwei Gegenstimmen zu. Diese erfolgten, weil es bei manchen Ausschussmitgliedern technische Probleme bei der Übertragung der Hybridsitzung gab. Dabei schalten sich die Ausschussmitglieder per Videokonferenz zu, im Kursaal sitzen muss eigentlich nur Bürgermeister Stefan Welzel (CSU), Ratsmitglieder können dort aber ebenfalls an der Sitzung teilnehmen. Microstep ist bekannt für CNC-Schneidsysteme mit Plasma-, Laser-, Autogen- oder Wasserstrahltechnologie. Beim Plasmaschneiden arbeitet sich extrem heißes Gas durch Metall. Microstep ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer beim automatisierten Plasmaschneiden. Die Technik aus Bad Wörishofen kommt etwa beim Bau von Marine-Schiffen zum Einsatz.

    In einem einstigen Kurheim Bad Wörishofens dürfen weitere Wohnungen entstehen

    Ebenfalls Zustimmung gab es für das Vorhaben, 14 Wohnungen an der Landsberger Straße zu bauen. Diese sollen in zwei Gebäuden entstehen, auch eine Tiefgarage ist geplant. Der Bauausschuss genehmigte die Ausnahme, denn eigentlich müssten dort Doppelhäuser gebaut werden. Allerdings seien auch in der Umgebung bereits Mehrfamilienhäuser genehmigt worden, berichtete Manfred Pistel vom Bauamt.

    In einem einstigen Kurheim an der Oberen Mühlstraße dürfen ebenfalls weitere Wohnungen entstehen. Geplant sind zwei Wohnungen im Dachgeschoß, damit erhöht sich die Zahl der Wohnungen in dem Gebäude auf acht. Die zulässige Geschoßflächenzahl darf dabei überschritten werden. Ebenfalls auf Wohlwollen stieß die Voranfrage nach dem Bau eines Bungalows auf einem eher ungewöhnlich geschnittenen Grundstück an der Hauptstraße von Bad Wörishofen. Es liegt in der Nachbarschaft eines Fahrradgeschäfts. Die Zufahrt soll durch eine bestehende Carport-Anlage erfolgen.

    Der Ausschuss signalisierte außerdem Zustimmung zum Bau von sechs Wohnungen an Stockheims Dorfstraße. Teile des bestehenden landwirtschaftlichen Gebäudes sollen dazu abgerissen werden. Der Ausschuss genehmigte dazu einige Ausnahmen, etwa von der städtischen Gestaltungssatzung. Der Kniestock darf 0,95 statt 0,5 Meter betragen. Zudem befreite der Ausschuss den Bauherrn beispielsweise von der Tiefgaragenpflicht für ein solche Gebäude.

    "Was beschlossen wurde, sollte auch gelten", findet FW-Fraktionssprecher Thomas Vögele

    Auch an der Brucknerstraße von Bad Wörishofen dürfte nun gebaut werden. Der Ausschuss genehmigte eine Voranfrage gegen zwei Stimmen. Es ging um ein Projekt, das schon einmal beraten wurde. Damals befand es der Ausschuss für zu groß. Den Hintergrund machte FW-Fraktionssprecher Thomas Vögele deutlich. Man habe zugesichert, dass jeder dort eine Wohneinheit bauen darf, erinnerte er den Ausschuss. „Jetzt kam er mit sieben Wohneinheiten und geht jetzt auf vier Wohneinheiten runter“, kritisierte Vögele. „Was beschlossen wurde, sollte auch gelten“, befand Vögele. Er werde deshalb nicht zustimmen. Das Bauvorhaben wurde deutlich abgespeckt, nun geht es um vier Wohneinheiten. Auch die Pläne für einen Spirituosenladen seien vom Tisch, berichtete Manfred Pistel. Baureferent Sebastian Dietrich (Generation Fortschritt) machte deutlich, er könne mit dem neuen Plan leben.

    Bürgermeister Welzel wies darauf hin, dass sich der Bauwerber in Sachen Planung „bewegt“ habe. Thomas Vögele wiederum sagte, man müsse sich im Klaren darüber sein, was eine Zustimmung für Folgen habe. „Da fahre ich beim nächsten Mal auch hoch rein und reduziere dann“, schilderte er mögliche Auswirkungen auf künftige Projekte in der Stadt. „Das ist nicht okay, wie man hier mit uns umgeht“, kritisierte Vögele.

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