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Bad Wörishofen: Neue Idee für die Zukunft des Klosters Bad Wörishofen

Bad Wörishofen

Neue Idee für die Zukunft des Klosters Bad Wörishofen

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    Das Kloster der Dominikanerinnen in Bad Wörishofen (rechts im Bild) liegt im Herzen Bad Wörishofens. Seit Jahren schon wird überlegt, wie die Stadt das prägende Gebäude in eine Zukunft führen kann, wenn die Ordensschwestern das Gebäude nicht mehr betreiben wollen.
    Das Kloster der Dominikanerinnen in Bad Wörishofen (rechts im Bild) liegt im Herzen Bad Wörishofens. Seit Jahren schon wird überlegt, wie die Stadt das prägende Gebäude in eine Zukunft führen kann, wenn die Ordensschwestern das Gebäude nicht mehr betreiben wollen. Foto: Tobias Hartmann

    Eigentlich schien die Sache klar: Die Stadt Bad Wörishofen unterzeichnet heuer noch einen Vertrag zur Übernahme des Klosters von Bad Wörishofen. Der Überlassungsvertrag hätte bis Ende Oktober 2020 geschlossen werden müssen. Doch nun kommt es anders. Von einem Überlassungsvertrag ist nicht mehr die Rede, die Weichen wurden neu gestellt.

    Die Zukunft des Klosters der Dominikanerinnen in Bad Wörishofen ist eines der wichtigsten Themen, wenn es um die Stadtentwicklung geht. Zwischen dem Kloster „Maria Königin der Engel“ und der Stadt Bad Wörishofen gibt es bereits seit Ende 2012 einen Vorvertrag. Darin hat sich die Stadt verpflichtet, einen Überlassungsvertrag für das Kloster zu schließen, sobald das Kloster die Stadt dazu auffordert. Das war dann im Sommer 2019 der Fall. Der Vertragsabschluss wurde dann einmal verschoben und hätte schließlich bis Ende Oktober 2020 erfolgen müssen. Damit wäre das Kloster dann in städtischer Hand gewesen.

    Kurz vor dem Ende dieser Frist hat der Stadtrat nach Informationen unserer Redaktion mit dem Kloster aber auf den Abschluss eines Überlassungsvertrages verzichtet. Dies geschah in Abstimmung mit dem Kloster. Der Beschluss erfolgte in einer nichtöffentlichen Sitzung. Mehrere Teilnehmer berichteten dies übereinstimmend.

    Eine Stiftung ist nun im Gespräch

    Ein Grund dafür war, dass es nun die Idee gibt, das Kloster samt dessen Grundbesitztümern und des weiteren Klostervermögens in eine Stiftung unter personeller Führung der Stadt zu überführen. Für die Stadt hätte das Vorteile, wie aus Dokumenten hervorgeht, die unserer Redaktion vorliegen. So müsste die Stadt weder Grunderwerbs- noch Schenkungssteuer zahlen, wie es bei der Übernahme der Fall gewesen wäre. Kosten, welche für das Kloster entstehen, etwa durch Unterhalt und Sanierungen, müssten nicht über den städtischen Haushalt laufen, der ohnehin nicht auf Rosen gebettet ist. Nicht zuletzt könnte die Stiftung soziale Zwecke und Kneipps Lehre fördern.

    Wann es zu einer solchen Stiftungsgründung kommen kann, ist derzeit nicht bekannt, beschlossen ist noch nichts. Bürgermeister Stefan Welzel (CSU) hat Fragen zu den neuen Plänen, dem Zeitplan und zur möglichen Ausgestaltung der Stiftungsorgane nicht beantwortet. „Konvent der Dominikanerinnen und die Stadt Bad Wörishofen stehen im vertraulichen und vertrauensvollen Austausch über die Zukunft des Klosters“, teilte Welzel aber mit. „Der Anstand und die Würde der fast 300-jährigen Tradition der Schwesternschaft und des geistlichen Zentrums gebieten es, hierüber in der Öffentlichkeit erst dann zu berichten, wenn aus Sicht der Schwesternschaft der richtige Zeitpunkt gekommen ist“, heißt es in dem Schreiben weiter, das auch von Kloster-Priorin Franziska Brenner gezeichnet ist.

    Das Kloster war Thema im Kommunalwahlkampf von Bad Wörishofen

    Wer die Idee zu der Stiftung hatte, ist öffentlich nicht bekannt. Aufgekommen ist der Begriff zuletzt, als das Kloster zum Thema im Kommunalwahlkampf 2020 wurde. Pfarrer Andreas Hartmann hatte daran erinnert, dass die Bistumsleitung 2013 Bereitschaft signalisiert habe, eine Stiftung zu gründen, mit der Aufgabe, die Zukunft des Klosters zu gestalten. Der damalige Verwalter des Klosters habe diese Idee aber abgelehnt, so Hartmann damals.

    Bad Wörishofens ehemaliger Bürgermeister Paul Gruschka (FW) hatte den Plan, das Rathaus ins Kloster zu verlegen. Die CSU unter der Führung von Stefan Welzel hatte dies kritisiert, wie auch andere Stadtratsfraktionen. Pfarrer Hartmann hatte zudem gefordert, das Kloster müsse ein geistlicher Ort bleiben.

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