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Bad Wörishofen: Mit Haustier durch die Corona-Krise

Bad Wörishofen

Mit Haustier durch die Corona-Krise

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    Das Tierheim Beckstetten, das auch von Bad Wörishofen mitfinanziert wird, bleibt in der Corona-Krise geschlossen.
    Das Tierheim Beckstetten, das auch von Bad Wörishofen mitfinanziert wird, bleibt in der Corona-Krise geschlossen. Foto: Mathias Wild

    Gerüchte um mit Sars-CoV-2 infizierte Haustiere tauchen immer wieder in den sozialen Netzwerken auf und verunsichern Tierhalter. Manche fürchten auch Versorgungsengpässe und „hamstern“ Hunde- oder Katzenfutter. Dazu kommt die Sorge, wie der Vierbeiner im Falle einer Quarantäne seinen Auslauf bekommt. Was müssen Tierhalter derzeit beachten? Ein Überblick:

    Kann ich weiterhin das Tierheim besuchen?

    Nein. Das Tierheim Beckstetten ist für Besucher geschlossen, die Tier-Vermittlung ist momentan eingestellt. Dennoch müssen der Betrieb und die Versorgung der Tiere im Heim gewährleistet werden. „Deshalb haben wir unsere Mitarbeiter in zwei Schichten aufgeteilt, die sich abwechseln“, sagt Frank Dämgen, Vorsitzender des Tierschutzvereins Kaufbeuren und Umgebung. Der Verein betreibt das Tierheim in

    Können Katzen und Hunde Sars-CoV-2 auf den Menschen übertragen?

    Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kaufbeuren verweist auf seiner Homepage auf das Friedrich-Löffler-Institut (FLI). Laut FLI gibt es keine Hinweise darauf, dass Hunde oder Katzen ein Infektionsrisiko für den Menschen darstellen oder eine Rolle bei der Verbreitung von Sars-CoV-2 spielen. Auch Nutztiere wie Hühner oder Rinder können sich nach aktuellem Stand nicht mit Corona infizieren. Der Kontakt gesunder Personen zu Haustieren muss also nicht eingeschränkt werden. Unabhängig von

    Muss ich mein Tier desinfizieren?

    Tierschutzvereine raten dringend davon ab. Hunde und Katzen müssen nicht speziell gebadet und sollten schon gar nicht desinfiziert werden, denn das kann ihrer Gesundheit schaden. Experten gehen davon aus, dass Fell kein gutes Medium für Viren darstellt.

    Kann ich mein Tier gegen das Coronavirus impfen?

    Katzen können am felinen Coronavirus (FCoV) erkranken und sollten dagegen geimpft werden. FCoV gehört, wie auch Sars-Cov-2, zur Familie der Coronaviren. Die ist groß, die einzelnen Vertreter können verschiedenste Krankheiten bei unterschiedlichen Wirten hervorrufen. Das feline Coronovirus bei Katzen ist zum Beispiel ungefährlich für Hunde und Menschen. Sars-Cov-2 ist wiederum kein Thema für Haustiere. Entsprechend sind auch Impfungen höchst spezialisiert auf eine Coronavirus-Variante. Unabhängig davon, dass es gegen Sars-Cov-2 noch keinen Impfstoff gibt, wäre er für Tiere ohnehin nicht nötig.

    Darf ich bei einer Ausgangssperre noch mit meinem Hund raus?

    Derzeit gilt eine Ausgangsbeschränkung, das Gassigehen ist ausdrücklich erlaubt – alleine. Gemeinsames Laufen mit anderen Hundebesitzern ist also nicht drin. In Ländern wie Spanien und Frankreich, wo eine allgemeine Ausgangssperre gilt, müssen Hundehalter eine Selbstauskunft bei sich tragen und den notwendigen Auslauf möglichst kurz halten. Zusätzlich kann man Tieren Indoor-Aktivitäten und Intelligenz-Spiele anbieten, um ihrem Bedürfnis nach Bewegung und Beschäftigung gerecht zu werden.

    Darf ich meiner Katze noch Freigang gewähren?

    Ja, hier gibt es nach dem derzeitigen Stand der Forschung zum Coronavirus keine Einschränkungen.

    Wer kümmert sich um mein Tier, während ich in Quarantäne bin?

    Für den Fall einer Quarantäne mit strenger Ausgangssperre sollten sich Hundehalter einen Notfallplan für die Betreuung des Tieres machen. „Wir dürfen keine Tiere aus Quarantänehaushalten annehmen“, warnt Frank Dämgen vom Tierheim in Beckstetten. Er rät Hundebesitzern, nach Möglichkeit mit vertrauten Personen, etwa Nachbarn vorab zu vereinbaren, dass sie im Ernstfall 14 Tage lang regelmäßig Gassi gehen können.

    Müssen Tierpraxen schließen?

    Bisher nicht. Wichtig: Wie jeden Arztbesuch sollte man auch den beim Tierarzt vorher telefonisch ankündigen. Nach allgemeinen Empfehlungen erlauben viele Praxen nur symptomfreien Haltern den Zutritt. Der Abstand zwischen Tierhalter und Tierarzt muss mindestens 1,5 Meter betragen.

    Soll ich in der Corona-Krise Futter auf Vorrat kaufen?

    Zu empfehlen ist aktuell lediglich, für den Fall einer Erkrankung oder die Quarantäne vorzusorgen und Futter für maximal zwei Wochen bereitzuhalten. Versorgungsengpässe gibt es nicht. Die Futterspendenboxen des Tierschutzvereins Kaufbeuren werden, so Vorsitzender Dämgen, genauso schnell gefüllt wie vor der Corona-Krise.

    Es gebe auch für Tierbesitzer keinen Grund für Futter-Hamsterkäufe.

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