Rund 2000 Euro ärmer und um eine schlechte Erfahrung reicher ist jetzt vermutlich ein 26- jähriger, aus Mazedonien stammender Mann aus Bad Wörishofen.
Im Internet ist der junge Mann auf eine vermeintlich junge Frau aus seinem Heimatland aufmerksam geworden. „Über soziale Netzwerke erschlich sich sein Gegenüber über einige Wochen das Vertrauen des Geschädigten“, berichtet ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Kempten. Bei Videochats hätten sie sich ausgetauscht.
Die Polizei erklärt, wie die Masche „Love Scamming“ funktioniert - und wie man sich schützen kann
Um die Frau endlich treffen zu können, überwies der Wörishofer daraufhin immer wieder dreistellige Beträge nach Mazedonien. „Er wollte so für Flug und sonstige Ausgaben seiner Herzdame aufkommen“, so die Polizei.
Die Masche ist nicht neu und bei der Polizei unter dem Namen „Love Scamming“ bekannt. „Die Täter nutzen emotionale Abhängigkeiten der Opfer aus und bewegen diese zu teils horrenden Zahlungen“, schildert die Polizei.
Wie schon oft in solchen Fällen geschehen, zeigen sich die Täter äußerst findig und einfallsreich dabei, die Geschädigten immer wieder hinzuhalten und dann zu weiterhin Zahlungen zu bewegen. Häufig werden familiäre Probleme, Krankheiten sowie Probleme mit Behörden angeben. Um ein Treffen zu beschleunigen wird um entsprechende Geldbeträge gebeten, denen die gutgläubigen Geschädigten immer wieder nachkommen
Die Ermittlung der Drahtzieher in solchen Fällen sei langwierig und schwierig. Selbst wenn die Polizei dabei Erfolg hat, würden die Opfer ihr Geld in den wenigsten Fällen jemals wieder zurückbekommen. Die Polizei rät deshalb: Bei Online-Bekanntschaften misstrauisch bleiben, keinesfalls Geld überweisen. (mz)
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