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Bad Wörishofen: Löwenbräu: Kritik an Plan für Straßenraum und Plätze

Bad Wörishofen

Löwenbräu: Kritik an Plan für Straßenraum und Plätze

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    Wie soll es vor dem Löwenbräu-Areal künftig aussehen?
    Wie soll es vor dem Löwenbräu-Areal künftig aussehen?

    Zunächst hatte man ihn glatt vergessen, dann kam der Vertreter des Büros Schirmer in Sachen Löwenbräu-Arkaden doch noch zu Wort, auf Nachfrage von Grünen-Fraktionssprecherin Doris Hofer. Was er vorlegte, sorgte dann aber für viel Kritik und eine lange Debatte.

    Die Räte zeigten sich überrascht und nicht gerade begeistert von der neuen Ausarbeitung, die der Stadt erst am Mittag vor der Sitzung vorlag. Diese Ausarbeitung für die 2870 Quadratmeter öffentlichen Raums vor den Arkaden kommt nun ohne Links- und Rechtsabbiegerspur aus, bietet in der Straßenmitte dafür Grün durch Bäume („Grüner Anger“ an der Innenstadt), einen breiten Fußgängerüberweg, keine Radwege und zwei neue öffentliche Plätze, unter anderem gegenüber, wo jetzt noch ein Haus steht.

    Es gab viele kritische Bemerkungen, Stadtentwicklungsreferent Daniel Pflügl (Grüne) zerpflückte das Konzept komplett. „Das ist nicht ausgereift“, beschied er. Bei der Verkehrszählung seien die zahlreichen Radfahrer Bad Wörishofens komplett vernachlässigt worden, vor der vorgeschlagenen Verengung der viel befahrenen Straße könne er nur warnen. Eine Untersuchung zwischen 15 und 16 Uhr hatte 460 Fahrzeuge in einer Richtung ergeben, die Gutachter rechnen im Schnitt mit 300 bis 400

    „Schade und gefährlich“: Kritik an Vorplatznutzung

    Auch Marion Böhmer-Kistler (CSU) sparte nicht mit Kritik. Es gehe um einen neuralgischen Punkt der Stadt. Die Straße führe zudem bergab, hinein „in einen Platz, auf dem dann auch noch Lkw fahren“, sagte sie. Man könne in Bad Wörishofen jeden Tag auf der Hauptstraße beobachten, was da an Lieferverkehr stattfinde und welche Auswirkungen das hat. „Das hier wird logistisch nicht funktionieren“, beschied sie. Zudem sei es „schade und gefährlich“, den Platz direkt vor den Arkaden als „Rangierfläche zu missbrauchen“. Hier hakte auch Baureferent Wilfried Schreiber (FW) ein. Die Lkw-Zufahrt sei gefährlich. „Da stellen sich mir die Nackenhaare.“ Die Lkw sollen dort, wo jetzt der Löwenbräu-Biergarten ist, rückwärts ins Gebäude fahren. Auch Bürgermeister Paul Gruschka (

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    Alwin Götzfried ging es ebenfalls um die Sicherheit an der viel befahrenen Straße. „An dieser Stelle einen Wasserspielplatz für spielende Kinder – da krieg’ ich Pickel“, sagte er zu den Ideen der Planer. „Für mich nicht beschließbar“, konstatierte Doris Hofer. Sie kritisierte „Steinwüsten, die im Sommer brütend heiß werden.“ Das Gebäude selbst sei „schon ein riesiger Steinklotz“. Vielleicht könnte man hier mit Dach- und Fassadenbegrünung arbeiten. Man müsse die Flächen jedenfalls „für Menschen gestalten, nicht fürs Museum“, sagte sie.

    Wo sollen die Klein-Lieferanten für die Löwenbräu-Arkaden parken?

    Was denn mit den Klein-Lieferanten sei, wollte CSU-Fraktionschef und Zweiter Bürgermeister Stefan Welzel wissen. Denn auch die anderen Geschäfte müssen ja Ware beziehen. Diese Fahrzeuge könnten von vorn ins Gebäude fahren, berichtete ein Gutachter. „Das halte ich für völlig unrealistisch“, beschied Welzel. Er befürchtet, dass die Fahrzeuge am Straßenrand halten und den Verkehr blockieren. Welzel wünschte sich auch eine bessere Anbindung für die Fußgänger. Er forderte zudem eine verkürzte Linksabbiegerspur, was sich wohl machen lässt, wie zu hören war.

    Die vorgestellte Variante sieht eine Reduzierung der Fahrbahnbreite auf 6,5 Meter vor, welche ebenfalls durchfiel. Ilse Erhard (CSU) hielt zwei Abbiegespuren für nötig und regte an, das Thema abzutrennen, Gruschka griff dies auf. „Die Stöckle-Straße ist die wichtigste Straße von Mindelheim her kommend“, sagte er. „Das muss in Ruhe überlegt werden.“ Es habe keinen Sinn, die Außenanlagen jetzt zu beschließen. Das sah auch der Rat einstimmig so.

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