Es ist ein dickes Brett, das Bad Wörishofens Altbürgermeister Klaus Holetschek (CSU) da seit Jahren bohrt. Die Kur soll wieder Pflichtleistung der Krankenkassen werden. Nun scheint es, dass ein Durchbruch gelungen ist. Das legt zumindest ein Brief von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nahe, der unserer Redaktion vorliegt.
„Aus Sicht von Bundesminister Spahn sind die ambulanten Vorsorgeleistungen ein wichtiger Beitrag zur medizinischen Vorsorge“, teilt sein Sprecher Sebastian Gülde auf Nachfrage unserer Redaktion mit. „Das Bundesministerium wird deshalb zur Stärkung dieser Leistungen eine Gesetzesregelung auf den Weg bringen.“ Diese, so steht es in dem Brief, entspreche dem Anliegen Holetscheks.
Bislang können die Krankenkassen nach Ermessen entscheiden
Über konkrete Inhalte dieser Regelung oder einen Zeitplan könne man aktuell aber keine Angaben machen, so Gülde. Holetschek hatte Spahn vor seiner Ernennung zum Gesundheitsstaatssekretär als Vorsitzender des bayerischen Heilbäderverbandes geschrieben und die Situation geschildert. Derzeit ist die Kur eine sogenannte Ermessensleistung der Kassen. Holetschek will, dass sie Pflichtleistung wird – und hat nun offenbar Spahn auf seiner Seite.
Holeschek hatte immer wieder und zuletzt massiv das Gebaren der gesetzlichen Kassen in Sachen Kur kritisiert:
- Brandbrief aus den Kurorten an Gesundheitsminister Jens Spahn
- Kur als Pflicht: Brandbrief erfreut Hoteliers
- Klaus Holetschek lässt Heilbäder-Vorsitz ruhen