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Bad Wörishofen: Kunst zum Staunen und Diskutieren

Bad Wörishofen

Kunst zum Staunen und Diskutieren

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    Harald Bos (links), der Vorsitzendes des Kunstvereins, und sein Stellvertreter Jürgen Grass helfen Irene Rung beim Aufhängen ihres Bildes.
    Harald Bos (links), der Vorsitzendes des Kunstvereins, und sein Stellvertreter Jürgen Grass helfen Irene Rung beim Aufhängen ihres Bildes.

    Im Veranstaltungskalender der Kneippstadt ist die Ausstellung der Mitglieder des Kunstvereins eine feste Größe und zudem eine echte Bereicherung des kulturellen Lebens. Angesichts der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen und Vorschriften fällt die malerische Schau in diesem Jahr buchstäblich aus dem Rahmen. Schon weil sie für den Kunstverein eine große Herausforderung war.

    73 Gemälde, Skulpturen und Installationen laden ab Samstag, 26. September, zum Staunen und Diskutieren ein. Die Vorbereitungen für die Ausstellung laufen aber schon jetzt: Am Samstag gaben sich 37 Künstler in den Kunstwerken am Stadionring die Klinke in die Hand, um ihre schönsten Werke zu platzieren. Auch der Vorsitzende des Kunstvereins, Harald Bos, und sein Stellvertreter Jürgen Grass halfen beim Aufbau tatkräftig mit. „Der Erfolg des Kunstsommers 2020 hat uns Mut gemacht und zu einer neuen Ausstellung motiviert“, erklärte Harald Bos. „Mit der Veranstaltung kommt auch wieder etwas Normalität in unser Vereinsleben.“

    Alle in der Ausstellung präsentierten Kunstwerke sorgen bei den Besuchern sicher wieder für Gesprächsstoff. Nicht zuletzt auch die von Irene Rung aus Inchenhofen. Sie hat auf Plexiglas ein Feuerwerk der Farben entfacht. Kreatives Schaffen hautnah erleben kann, wer das Werk des Bühnenmalers Thomas Mogendorf aus Kaltental betrachtet. Sein Titel „Unter der Ruine“ gibt sicher so manches Rätsel auf. Aufsehenerregende Bilder wird Mogendorf auch bei einer eigenen Ausstellung mit dem Titel „Des Pudels Kern“ zeigen, zu der ihn der Kunstverein im nächsten Jahr eingeladen hat.

    Erstmals wird bei der Ausstellung des Kunstvereins Bad Wörishofen in den Kunstwerken ein Publikumspreis verliehen

    Und während sich Isolde Egger aus Frankenhofen mit einer farbigen, gebrannten und glasierten Skulptur namens „Good News - Bad News“ ausgesprochen avantgardistisch zeigt, ließ Volker Kurz aus Gröbenzell mit einer kalkweißen Figur aus Gips und Alabaster Dr. Eisenbart wieder auferstehen. Bildlich zeigt Silke Weiß aus Bad Wörishofen, wie es bei einem asiatischen Erntedankfest zugeht. Zum Dank an „Ana Purna“ wird eine Fülle von Speisen aufgetischt. Beim Aufbau der Ausstellung war auch die Künstlerin Irmgard Olga Fischer anzutreffen. Die Leuchtkästen der Augsburgerin sind echte Hingucker. Da begegnen sich Formen und Linien. Farbiges Licht spendiert den Motiven auf den Objekten eine tolle Brillanz. Was sie mit Licht bewirken kann, ist nicht nur in der Ausstellung zu sehen, sondern demnächst auch im Kurpark: Zum 100. Geburtstag von Bad Wörishofen hat sie wie berichtet eine Lichtgestaltung entwickelt, die der Kunstverein sponsert. Der Kurpark erstrahlt dann von Freitag, 25. September bis Sonntag, 11. Oktober jeweils von 20 bis 22 Uhr in einem Licht, das an Buntheit nichts zu wünschen übrig lässt.

    Ungewöhnliches bietet auch Horst Hermenau aus Holzkirchen mit seinen Gemälden: Er empfindet die möglichen Entstehungsprozesse von Fernsehbildern nach und kontrastiert sie mit „handgemachten“ Bildteilen. Dabei berücksichtigt er auch das 16:9-Format des Fernsehens. Sein Selbstporträt sowie auch das Bild mit dem Titel „Zwischen zwei Frauen“ sind einfach sehenswert. Dies gilt auch für die Installation von Jürgen Grass aus Ichenhofen, der in Anlehnung an die Fernseh-Serie „Game of Thrones“ einen „ehernen Thron“ aus Stahl schmiedete. Zwischen all den Bildern vom Ausbruch des Vulkans Ätna bis zum mit einem Stier kämpfenden Torero fällt das Bild von Evelin Hermenau aus Holzkirchen auf, die auf Pappkarton und mit Epoxidharz das „letzte Eis“ der Gletscher konserviert hat. Wer in die bunte Welt der Kunst eintauchen will, hat dazu bis zum 11. Oktober Gelegenheit. Die Ausstellung ist samstags und sonntags jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Auf eine Vernissage wurde aus aktuellem Anlass verzichtet. Erstmals wird jedoch bei der Finissage am 11. Oktober um 18 Uhr in den Kunstwerken ein mit 200 Euro dotierter Publikumspreis verliehen.

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