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Bad Wörishofen: Kneipp zum Jubiläum in neuem Anstrich

Bad Wörishofen

Kneipp zum Jubiläum in neuem Anstrich

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    Horst Wendland verpasst in seinem Atelier einem Kneipp-Porträt auf einer übergroßen Gießkanne den letzten Strich. Der Künstler hat den Wasserdoktor für Unterallgäuer Gemeinden neu in Szene gesetzt.
    Horst Wendland verpasst in seinem Atelier einem Kneipp-Porträt auf einer übergroßen Gießkanne den letzten Strich. Der Künstler hat den Wasserdoktor für Unterallgäuer Gemeinden neu in Szene gesetzt. Foto: Issing

    Horst W. Wendland lebt von und für die Kunst. Im Atelier und Garten des freischaffenden Bildhauers, Malers und Karikaturisten geben sich ungewöhnliche Figuren ein Stelldichein. Der Künstler hat sie aus Eisen und Bronze erschaffen. Besonders gerne setzt Wendland Märchenmotive oder auch Gestalten aus der griechischen Mythologie in Szene. Nun aber steht bei ihm Pfarrer Sebastian Kneipp im Mittelpunkt.

    Wendlands Kunst ist im Unterallgäu oft vertreten. Auch regional bekannte Gesellen, wie die Sieben Schwaben sind in der Skulpturenschau zu sehen, ebenso die Bremer Stadtmusikanten. Allerdings nicht als Esel, Hund, Katze und Hahn, sondern als „B-Team“ mit Nashorn, Eisbär, Affe und Adler. Wendland verrät kein Geheimnis, wenn er erwähnt, dass es zahlreicher Fertigungsprozesse bedarf und es schon einige Tage dauert, bis eine Figur Gestalt annimmt.

    Wendlands Werke entstammen ausschließlich seiner Fantasie. „Ich mache, was mir Spaß macht“, verrät er. So lässt der Künstler zwischen all seinen skurrilen Skulpturen einen Menschen in einer aus den Fugen geratenen Welt Kopf stehen. Besser könnte eine solch bildhafte Aussage in Corona -Zeiten nicht sein.

    Standhaft wie Kneipp es war: Die zwei Meter hohe Stele im Eingangsbereich der Mindelheimer Zeitung in Bad Wörishofen stammt von Horst Wendland.
    Standhaft wie Kneipp es war: Die zwei Meter hohe Stele im Eingangsbereich der Mindelheimer Zeitung in Bad Wörishofen stammt von Horst Wendland. Foto: Issing

    Wendland bedauert, dass viele Veranstaltungen zum 200. Geburtstag von Pfarrer Sebastian Kneipp nicht stattfinden können oder verschoben werden müssen. Die Corona-Pandemie macht größere Veranstaltungen mit Publikum derzeit unmöglich. Anlässlich des großen Kneipp-Jubiläums hat sich der Künstler, der auch als Dozent an der Mittelschule Mindelheim tätig ist, näher mit der Lehre des Wasserdoktors befasst und findet: „Das war ein sehr interessanter Mann mit ungewöhnlichen Ansichten.“

    Dass Kneipp sich nie verbiegen ließ, imponiert dem Künstler Wendland

    Und was Wendland besonders an dem naturheilkundigen Priester schätzt: „Dass er sich trotz aller Widrigkeiten und Verleumdungen nicht verbiegen ließ und unbeirrt an seiner Lehre festhielt.“ Angesichts dieser Erkenntnis hat sich Wendland von den Gemeinden Bad Grönenbach und Ottobeuren nicht lange bitten lassen, für Kneipps Geburtstag eine spezielle Gießkanne zu entwerfen, die auch an dessen Lebens-Stationen erinnern soll.

    An Pfarrer Kneipps Wirken in Bad Wörishofen erinnert seit ein paar Tagen im Eingangsbereich der Geschäftsstelle der Mindelheimer Zeitung im Gärtnerweg ebenfalls eine Wendland-Stele. Zwei Meter hoch, zeigt sie das Porträt des berühmten Pfarrers, der Bad Wörishofen einst weltbekannt machte.

    Was nicht vielen Kunstschaffenden gelingt, hat Wendland geschafft. Er kann von seiner Kunst gut leben. Dafür investiert er viel Zeit. Bis zu 15 Ausstellungen beschickt und besucht er jährlich europaweit. Und auch im Münchner Haus der Kunst und im ägyptischen Museum der Landeshauptstadt glänzte er schon mit seinen Arbeiten.

    Vorfreude auf dem "Allgäuer Skulpturen-Sommer"

    Zu seinen Kunden zählen Firmen und Privatleute aus ganz Deutschland. Auch der Landkreis Unterallgäu hat Werke des Frickenhausener Künstlers gekauft. Dort lebt Wendland mittlerweile, nachdem er viele Jahre lang in Amberg gearbeitet hatte und einige Zeit auch als Karikaturist für die Mindelheimer Zeitung tätig war.

    Trotz Corona ist Horst W. Wendland voller Tatendrang. Riesig freut er sich auf eine neue Ausgabe des von ihm angeschobenen Projektes „Allgäuer Skulpturen-Sommer“.

    Bei Beachtung aktueller Corona-Regeln stellt er gemeinsam mit weiteren namhaften Künstlern vom 24. bis 26. Juli von 11 bis 18 Uhr im Atelier, im Skulpturengarten wie auch im neuen Saal des Kultur- und Heimatvereins und auf dem Generationenplatz in Frickenhausen aus, was sie mit ihren Händen geschaffen haben. Ein Besuch von Wendlands Galerie und seinem Skulpturengarten in Frickenhausen ist auch in Pandemie-Zeiten möglich.

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