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Bad Wörishofen: Kneipp-Darsteller übersteht Corona - auch dank der Lehre Kneipps

Bad Wörishofen

Kneipp-Darsteller übersteht Corona - auch dank der Lehre Kneipps

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    Für Peter Pohl alias „Pfarrer Kneipp“ steht fest: Seine schwere Covid-19-Erkrankung hat er auch dank der Kneipp’schen Lehre gut überstanden. Dafür ist der glühende Kneippianer dankbar.
    Für Peter Pohl alias „Pfarrer Kneipp“ steht fest: Seine schwere Covid-19-Erkrankung hat er auch dank der Kneipp’schen Lehre gut überstanden. Dafür ist der glühende Kneippianer dankbar. Foto: Maria Schmid

    „Kneipp hat sich damals von seiner Lungenerkrankung mit dem kalten Wasser der Donau kuriert“, sagt Peter Pohl. Für ihn ist die Kneipptherapie seit vielen Jahren überaus wichtig. Mit den richtigen Kneippanwendungen mit kalten Güssen stärkt er seit Jahrzehnten sein Immunsystem. Das war gerade jetzt während der Corona-Pandemie für ihn ein Garant, nach einem heftigen Verlauf seiner Covid 19-Erkrankung, dass er genesen konnte. Das bestätigten ihm Ärzte und Pflegekräfte immer wieder während seines achtwöchigen Krankenhausaufenthaltes, davon drei Wochen auf der Intensivstation. Es ging ihm sehr schlecht, er nahm 17 Kilogramm Körpergewicht ab. Aber er schaffte es und wurde gesund.

    Außerdem sei für ihn der Glaube sehr wichtig: „Alles wird wieder gut!“ Umso lieber übernimmt er nun erneut seine Aufgaben als „Pfarrer Kneipp“, vor allem in diesem Jahr, in dem der 200. Geburtstag von Sebastian Kneipp begangen wird. Peter Pohl mimt ihn seit 2013. Im März des Jahres 2013 wurde aufgrund der Idee von Stephen Moschner und mit der Unterstützung des damaligen Kurdirektors Horst Graf und des ersten Vorsitzenden des Stamm-Kneipp-Vereins und Bürgermeisters Klaus Holetschek, die „Historische Kneippgruppe“ als eigene Abteilung gegründet.

    Peter Pohl aus Stockheim stellt den Pfarrer Sebastian Kneipp dar

    Um so authentisch wie möglich zu sein, benötigte diese Gruppe einen Darsteller, der bei ihren Auftritten als Pfarrer Sebastian Kneipp dabei sein würde. Diese Aufgabe übernahm Peter Pohl aus Stockheim. Wenn er mit seiner Soutane durch die Straßen von Bad Wörishofen geht, bleiben die Menschen stehen, sprechen mit ihm und lassen sich auch gerne mit ihm fotografieren. Dass sich Peter Pohl in Sachen Kneipptherapie bestens auskennt, das zeugt von seiner langen, erfolgreichen, 25 Jahre dauernden Arbeit als Therapeut im von Sebastian Kneipp 1891 selbst gegründeten Kneippianum. Außerdem ist es von seiner frühesten Jugend an ein besonderes Anliegen von Peter Pohl, Menschen in Notlagen zu helfen. Seit 58 Jahren ist er beim Bayerischen Roten Kreuz aktiv.

    Dafür erhielt er 2016, den vom Bundespräsidenten verliehenen Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Wenn Peter Pohl von seiner Arbeit als Therapeut erzählt, dann schwärmt er von seiner Arbeit mit den Patienten. Er berichtet: „Gerade der Kurpark war ein wichtiges Ziel. Schon morgens ging ich mit ihnen im Sommer zum Wasser- oder Tautreten. Im Winter war Schneetreten angesagt. Ich habe wirklich versucht, vielen Menschen Kneipp näher zu bringen. Dazu gehörten natürlich alle fünf Säulen seiner Lehren. Das lag mir immer sehr am Herzen. Ich selbst lebe nach Kneipp. Ich mache konsequent jeden Tag meine Anwendungen.“

    Das seien die besten Voraussetzungen, das Immunsystem nach einer schweren Erkrankung wie Covid-19 wieder zu stärken. Wenn man eine so lange Zeit in einer Kneipp-Einrichtung wie dem Kneippianum verbracht habe, habe man alles, was Kneipp geschrieben habe, direkt erlebt. Das habe er auch in seinen Ruhestand mitgenommen.

    Pohl brachte vielen Menschen die Kneipp'sche Lehre nahe

    Ganz gleich, wo er im In- und Ausland als Pfarrer Kneipp aufgetreten sei, er habe die Lehren mitteilen können. Peter Pohl erzählt aus seiner Erfahrung gerne und staunt manchmal sehr, wie wenig die Menschen, vor allem auch Ärzte, über Kneipp wüssten.

    Ein Beispiel: Ein Notfallmediziner sei von einem Reporter gefragt worden, ob es stimme, dass kalte Wadenwickel bei Fieber helfen könnten. Das sei Unfug, meinte der Mediziner. Peter Pohl betont, er hätte gerne mit diesem Notfallmediziner gesprochen und ihn gefragt, ob er noch nichts von Kneipp gehört habe und ihm erklärt, dass Wadenwickel sehr wohl Fieber senken würden. Das sei bei seinen eigenen Kindern immer sehr erfolgreich gewesen.

    Peter Pohl freut sich, wenn die Kurhotels wieder öffnen. Er sagt: „Die Kneippkur, die Therapie von Sebastian Kneipp mit seinen fünf Säulen, das brauchen die Menschen mehr denn je um das Immunsystem zu stärken und wieder Freude am Leben zu haben.“

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