Leere Bäder und keine Gäste. Nach 300 Tagen im Lockdown herrscht in der Therme Bad Wörishofen noch immer gespenstische Ruhe. Nur das Hämmern und Klopfen von Handwerkern unterbricht ab und zu die Stille. Geschäftsführer Jörg Wund nutzt die ihm von Corona aufgezwungene Zwangspause um sein Südseeparadies umfassend zu sanieren und zu erweitern.
Diese Maßnahmen lässt er sich 500.000 Euro kosten. Er legt Wert darauf, dass er sie aus Eigenmitteln finanziert. Doch wann die ersten Gäste die Therme wieder besuchen und die neuen Einrichtungen nutzen können, steht derzeit noch in den Sternen. Wund hofft auf einen Neustart in etwa drei bis vier Wochen.
Bis dahin sind sowohl die Liegeflächen weiter ausgebaut sowie auf einer Fläche von 800 Quadratmetern neue Ruhebereiche für Thermen- und Saunagäste geschaffen. Jedem Gast wird nach der Wiedereröffnung ein Liegeplatz garantiert. Besucher des Vitalbades und der Saunen stehen künftig zwei neue Wohlfühl-Oasen freuen. Zudem bietet die Sauna-Empore „Sky-Lounge“ inmitten von Palmen weitere 40 Liegeplätze, die von den Gästen als persönlicher Rückzugsort gebucht werden können.
Im Außenbereich der Therme Bad Wörishofen entsteht eine Sommerterrasse
Des weiteren stehen demnächst auf Relaxinseln für jeweils zwei Personen Liegen zur Verfügung. Im Außenbereich, direkt am Thermensee entsteht derzeit eine große Sommerterrasse mit 140 weiteren Liegeplätzen. Die Erteilung einer Baugenehmigung vorausgesetzt, soll sie noch in diesem Jahr zu einem Wintergarten ausgebaut werden.
„Wir wollen einen großzügigen Ruhebereich mit Trennwänden schaffen, den wir dann den Thermen- und Saunagästen individuell zuteilen können. Damit wären wir auch in der Lage, unsere Liegekapazitäten flexibel den Besucherzahlen anzupassen“, erläutert Thermenchef Jörg Wund. Doch damit nicht genug der Neuerungen. Auch auf der Thermenseite werden die Liegekapazitäten erweitert und eine neue Panorama-Lounge bietet auf 110 Quadratmetern buchbare Liegen.
„Von vielen zusätzlichen Trennwänden abgeschirmt, können unsere Gäste ihren Aufenthalt in der Therme ganz entspannt genießen“, versichert Marketingchefin Birgit Ernst. Jörg Wund hofft, dass sich seine Investition auszahlt. Mut machen ihm unzählige positive Rückmeldungen vieler Gäste, die es kaum erwarten könnten, dass die Therme wieder öffnet.
Der Thermenchef glaubt, dass viele "Südseeurlaub" daheim machen wollen
Das Konzept „Südseeurlaub mit Gesundheitsbonus“ ist für Wund aktueller denn je. „In Zeiten, in denen eine Urlaubsreise mit langem Flug nur unter erschwerten Bedingungen machbar ist, gewinnt ein Ferienparadies vor der Haustüre sicher an Bedeutung“, glaubt der Thermenchef. Doch noch überwiegen bei ihm Hoffen und Bangen.
Wann die Gäste an den Kassen der Therme wieder Schlange stehen ist noch ungewiss. Bis dahin muss der technische Betrieb auch ohne Besucher weiter laufen. Dafür fallen monatlich etwa 800.000 Euro an Kosten an. Damit die Palmen nicht eingehen müssen Heizung und Lüftung laufen.“ Weitere sechs Millionen Euro investiert Wund laut Medienberichten in die Therme in Erding. Dort darf ab dem 22. Mai auch wieder Wunds Hotel an der Therme öffnen, außerdem Wellenbad und Anlagen im Freien.
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