Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Bad Wörishofen: Haftstrafen nach Einbrüchen in Vereinsheime

Bad Wörishofen

Haftstrafen nach Einbrüchen in Vereinsheime

    • |
    Eine Serie von Einbrüchen hielt in Bad Wörishofen Polizei und Bevölkerung in Atem.
    Eine Serie von Einbrüchen hielt in Bad Wörishofen Polizei und Bevölkerung in Atem. Foto: Alexander Kaya, Symbolbild

    Einbrüche in Vereinsheime hielten die Verantwortlichen in Bad Wörishofen und Umgebung über Monate in Atem – bis die Polizei die mutmaßlichen Täter präsentierte. Nun mussten sich sechs von ihnen vor Gericht verantworten – aufgrund ihres Alter vor dem Jugendschöffengericht und damit unter Ausschluss der Öffentlichkeit. In allen Fällen gab es Verurteilungen, berichtet der Sprecher des Amtsgerichts Memmingen, Nicolai Braun.

    Einer der Sechs muss demnach für zwei Jahre und elf Monate ins Gefängnis. Das Gericht verurteilte ihn unter anderem wegen Diebstahls in sechs Fällen und dem Führen einer Schusswaffe. Dabei habe es sich um eine Schreckschusswaffe gehandelt, berichtet Braun. Auch eine bestehende Vorstrafe habe bei der Urteilsfindung eine Rolle gespielt. Ein anderer Angeklagter wurde wegen Betrugs und Diebstahls zu einer Haftstrafe von vier Monaten verurteilt. Diese wurde aber zu Bewährung ausgesetzt. In allen anderen Fällen verhängte das Gericht Sozialstunden. Im Jugendstrafrecht steht bekanntlich der erzieherische Ansatz im Vordergrund.

    Ein weiterer Prozess zu den Einbrüchen in Bad Wörishofen und Umgebung steht noch an

    Mit den Urteilen ist die Einbruchsserie aber noch nicht endgültig juristisch aufgearbeitet. Nach Auskunft Brauns werden sich zwei weitere Angeklagte vor Gericht verantworten müssen, dass allerdings nach Erwachsenenstrafrecht und damit öffentlich. Ein Termin für den Prozess steht aber noch nicht fest. Er werde vermutlich im nächsten Frühjahr beginnen, sagt Braun.

    Die Polizei hatte die Serie an Einbrüchen im Unterallgäu und Ostallgäu in Vereins- und Sportheime im November 2017 aufgeklärt. Ein 22-Jähriger und sein 24-jähriger Freund aus dem Landkreis

    Die Täter zeigten sich damals kooperativ, was ihnen offenbar eine Untersuchungshaft erspart hat. Als Motiv sollen die Einbrecher-Bande „Geldmangel“ angegeben haben. Weil sie zu wenig verdienen würden, hatten sie es nicht nur auf Bargeld, sondern auch auf Lebensmittel und Getränke abgesehen.

    So entdeckten die Polizeibeamten die heiße Spur in Bad Wörishofen

    Die „heiße Spur“ entdeckten die Beamten der Polizeiinspektion Bad Wörishofen bei ihren Ermittlungen, die von Polizeichef Thomas Maier als „akribisch“ beschrieben werden: Ein Beamter identifizierte einen der Einbrecher, der bei der Polizei zuvor schon mehrfach in Erscheinung getreten war.

    Ausschlaggebend war ein Vorfall Ende September 2017 im Bad Wörishofer Eichwald, bei dem Zeugen mehrere Personen mit Schusswaffen gesehen hatten - keine scharfen Waffen, wie sich dann später herausstellte. Die Mitteilung zog damals einen groß angelegten Polizeieinsatz nach sich, bei dem neben starken Kräften der PI Bad Wörishofen sowie der umliegenden Dienststellen auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz waren (wir berichteten). Zunächst konnten die Beamten zwar keine Personen mehr vor Ort erwischen – im weiteren Verlauf der Ermittlungen verdichtete sich dann der Verdacht gegen einen Unterallgäuer, an diesem Vorfall beteiligt gewesen zu sein. Es wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Memmingen durch den Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Memmingen ein Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des jungen Mannes erlassen.

    Der Unterallgäuer wurde auch als möglicher Täter für Einbruchdiebstähle in den Landkreisen Unterallgäu und Ostallgäu verdächtigt. Als die Polizei seine Wohnung auf den Kopf stellte, konnte umfangreiches Beweismaterial fest- und sichergestellt werden. Und dabei half auch „Kommissar Zufall“ mit: die Beamten wurden beim Mitbewohner ebenfalls fündig. (mit alf)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden