Das Fahrradklima in Bad Wörishofen ist nicht schlecht, aber es könnte nach Ansicht der Grünen besser sein. „Gute Noten, aber noch Luft nach oben“, formuliert es die Ortssprecherin Doris Hofer – und macht gleich Vorschläge, was besser werden sollte.
Es waren die Grünen, die im vergangenen September die Bürger dazu aufgerufen hatten, beim ADFC-Fahrradklimatest mitzumachen. So kam es, dass Bad Wörishofen in dieser Rangliste nun zum ersten Mal auftaucht. „Stolze 125 Radlerinnen und Radler haben den Fragebogen ausgefüllt. Dafür herzlichen Dank“, sagt Hofer. Ein repräsentatives Abbild der Stimmung ergibt sich mit dieser Zahl natürlich nicht. Doch man kann schon sehen, wo der Schuh noch drückt und wo es schon ganz gut läuft.
Mit einer Gesamtnote von 3,16 steht Bad Wörishofen im Vergleich der Orte unter 20.000 Einwohnern in Bayern auf Platz 3 von 36 und bundesweit auf Platz 17 von 186. „Das freut uns sehr“, sagt Doris Hofer. „Es zeigt aber auch, dass es in Sachen Fahrradfreundlichkeit insgesamt noch viel Luft nach oben gibt. Denn befriedigend bis ausreichend sind wahrlich keine guten Noten.“ Diese sehen so aus:
- Infrastruktur und Radwegenetz in der Stadt: 2,8
- Fahrrad- und Verkehrsklima: 2,9
- Stellenwert des Radverkehrs: 3,3
- Sicherheitsgefühl beim Radeln in der Stadt: 3,3
- Familienfreundlichkeit: 3,4
- Komfort beim Radfahren: 3,5
Gelobt werden in Bad Wörishofen insbesondere die gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums mit dem Rad und die Möglichkeit, zügig zu fahren. „Auch sind es nicht nur bestimmte Gruppen, die das Rad nehmen, sondern bei uns radeln alle Altersgruppen“, hat Hofer festgestellt. „Und Radfahren in Bad Wörishofen macht mehr Spaß als Stress.“
Welche Rolle die Fahrradstraßen in Bad Wörishofen spielen
Recht zufrieden sind die Radnutzer mit der Wegweisung, dem Winterdienst, der Akzeptanz als Verkehrsteilnehmer, und der Fahrradförderung in jüngster Zeit. „Gemeint sind dabei wohl die Fahrradstraßen“, glaubt Hofer. Auch diese waren eine zentrale Forderung der Grünen. „Umso mehr begrüßen wir, dass aktuell damit begonnen wurde, die
Die Ergebnisse aus dem Fahrradklima-Test „sind für uns ein Ansporn, uns hier noch mehr zu engagieren. Wir wollen, dass das Radeln sicherer und komfortabler, und damit attraktiver wird.“
Die Befragung zeige dafür auch Ansatzpunkte auf. So wird kritisiert, dass bei der Verkehrsführung an Baustellen Fahrradfahrer kaum berücksichtigt werden (Note 3,9). „Immer noch entstehen zu viele Konflikte beim Mischverkehr Auto-Radfahrer und Fußgänger-Radfahrer“, finden die Grünen. „Und die Oberflächen der Straßen und Wege sind teils sehr rau. Wer Kinder auf dem Rad oder Eier im Einkauf hat, weiß, was gemeint ist“, so Hofer.