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Bad Wörishofen: Glass plant Löwenbräu-Arkaden um

Bad Wörishofen

Glass plant Löwenbräu-Arkaden um

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    So sollen die Löwenbräu-Arkaden einmal aussehen. Im Vergleich zum ersten Entwurf ist der Gebäudeteil mit dem Hotel nun an die Stelle gerückt, wo derzeit der Biergarten mit Gaststätte steht (links). Die neue Gaststätte samt Erlebnisbrauerei soll nun in der Gebäudemitte verwirklicht werden.
    So sollen die Löwenbräu-Arkaden einmal aussehen. Im Vergleich zum ersten Entwurf ist der Gebäudeteil mit dem Hotel nun an die Stelle gerückt, wo derzeit der Biergarten mit Gaststätte steht (links). Die neue Gaststätte samt Erlebnisbrauerei soll nun in der Gebäudemitte verwirklicht werden. Foto: Glass Projekt Löwenbräu GmbH

    Die Sitzplätze im nicht gerade kleinen Sitzungssaal von Bad Wörishofen reichten am Montag bei Weitem nicht aus. Rund 100 Zuhörer wollten aus erster Hand erfahren, wie die geänderte Planung des Bauunternehmers Dieter Glass für das Löwenbräu-Areal und die Luerswiese direkt am Kurpark aussieht. Glass will dort nach eigenen Angaben rund 40 Millionen Euro investieren. Wie unsere Zeitung vorab berichtet hatte, konnte Glass die Vorgaben des Stadtrates vom November umsetzen. Dies gelingt unter anderem dadurch, dass die Glass Projekt Löwenbräu GmbH weitere Grundstücke hinzukaufen soll. Wie auf dem Löwenbräu-Areal, soll auch dort der Gebäudebestand abgerissen werden. Als Folge daraus beinhaltet die neue Planvorlage auch ein weiteres, drittes Gebäude mit Wohnungen direkt am Kurpark.

    Zudem hat Glass den markanten Kuppelbau mit Gaststätte und Erlebnisbrauerei, den Hauptteil des Gebäudes, vom südlichen Teil in die Mitte des Komplexes verlegt. Dort, wo jetzt der Biergarten ist, soll stattdessen das geplante Hotel entstehen. Dies entzerre deutlich die nachbarschaftliche Situation und füge sich besser ins Gesamtbild ein, teilt die Stadtverwaltung dazu mit. Auch soll der noch aufzustellende vorhabenbezogene Bebauungsplan ein Grundstück beinhalten, das gegenüber der Löwenbrauerei liegt, auf der anderen Straßenseite, im Bereich der Einmündung in die Fidel-Kreuzer-Straße. Dass dies rechtlich möglich ist, erläuterte ein Experte für Stadtplanung. Im Rat selbst gab es in diesem Punkt Bedenken. Ansonsten stießen die eingearbeiteten Änderungen vielfach auf Wohlwollen. So hat Glass den gesamten Baukörper auf dem Löwenbräu-Areal samt Pavillon um drei Meter in Richtung Westen versetzt. Zudem fallen die geplanten Verbindungsbauten zwischen den Wohngebäuden auf der Luerswiese weg. Auch den Abstand zwischen den Gebäuden will Glass vergrößern. Dies klappt, wenn die Stadt ein Grundstück an das Unternehmen verkauft. Bernhard Oberstaller vom Bauamt stellte allerdings klar, dass es bislang weder Beschlüsse noch Verträge dazu gebe. Um den Entwurf umzusetzen, müsste das Glass-Unternehmen noch weitere fünf Grundstücke kaufen, unter anderem an der Alfred-Baumgarten-Straße 2. Dies würde nach Ansicht Oberstallers zu einer Verbesserung der Verkehrssituation beitragen, weil die Straße im Bereich der Einmündung in die Fidel-Kreuzer-Straße verbreitert werden kann. Auf diese Weise könnten Rechts- und Linksabbiegerspur in die Tiefgarage für das Löwenbräu-Areal untergebracht werden, ohne dass Behinderungen entstehen. Der Geradeaus-Verkehr könnte weiter fließen.

    Wie unsere Zeitung bereits vorab berichtet hatte, soll es nun eine zweite Tiefgarage geben. Die soll durch einen Kauf von Grundstücken an der Hermann-Aust-Straße gelingen, die zu den genannten Grundstücken gehören, die Glass erwerben muss, um seine Pläne umsetzen zu können. Auf diese Weise wird eine Teilung der Tiefgaragen möglich, mit getrennten Zufahrten. Die Tiefgarage für die Luerswiese mit 90 bis 100 Stellplätzen soll privat bleiben. Sie wird über die

    Die Tiefgarage Löwenbräu-Areal mit 140 bis 160 Stellplätzen wird öffentlich nutzbar sein. Die Einfahrt erfolgt über die Alfred-Baumgarten-Straße.

    Glass schafft mit der Neuplanung außerdem die Reduzierung der Geschoßflächenzahl für das Löwenbräu-Areal von 2,38 auf 1,74, auf der Luerswiese auf 0,7 bis 0,82 für kurverträgliche Nutzung. Bei einer Geschoßflächenzahl von 0,7 darf auf einem beispielsweise 1000 Quadratmeter großen Grundstück 700 Quadratmeter Geschoßfläche entstehen. Das Löwenbräu-Areal ist 3182 Quadratmeter groß, die Luerswiese wäre samt Erweiterung 6860 Quadratmeter groß. Die Verwaltung legte auch dar, dass Verbesserungen zugunsten der Nachbarn getroffen wurden, etwa was den Lichteinfall betrifft. Keine Probleme sieht man laut Oberstaller bei den „außergewöhnlichen Geschoßhöhen“ von 3,20 bis 3,40 Metern sowie den außergewöhnlichen Dachformen mit Mansarddächern in 65-Grad-Neigung.

    Die Löwenbräu-Arkaden, wie der Komplex nun heißt, werden eine Erlebnisbrauereigaststätte enthalten, Veranstaltungsräume, eine Bühne, ein Hotel mit 40 Betten, Wohnungen, Arkaden, Terrassen, einen Lichthofkorridor, Dachgärten, gegebenenfalls Büros und Praxisräume sowie Markthallen und Einzelhandel mit rund 950 Quadratmetern. Auf der Luerswiese wird ein Pavillon mit Gastronomie, Café mit Terrassengarten, Wohnungen und gegebenenfalls Praxen und Büros entstehen. Dazu sollen dort insgesamt drei Wohngebäude entstehen mit insgesamt rund 40 Wohnungen, Privatgärten, Penthäusern und Dachgärten. Der Stadtrat hat der geänderten Bauvoranfrage nach ausführlicher Diskussion bei drei Gegenstimmen zugestimmt. Eine Baugenehmigung ist das aber noch nicht. Dafür muss zuerst ein Eingabeplan vorliegen. Außerdem wird für das Projekt ein vorhabenbezogener Bebauungsplan nötig, den es ebenfalls noch nicht gibt. Gleiches gilt für den gewünschten Durchführungsvertrag.

    Im Rat wurde erstmals auch das lange geforderte 3D-Modell des Komplexes vorgestellt. Dieses ist seit gestern im Rathaus für die Bürger ausgestellt. Jeder soll sich einen Eindruck vom Umfang des Projekts machen können.

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