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Bad Wörishofen: „Geduld am Ende“: Wörishofen setzt auf eigene Gästekarte

Bad Wörishofen

„Geduld am Ende“: Wörishofen setzt auf eigene Gästekarte

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    Gäste in Bad Wörishofen erhalten künftig eine eigene Gästekarte der Stadt. Bislang war die Karte ein Kooperationsmodell.
    Gäste in Bad Wörishofen erhalten künftig eine eigene Gästekarte der Stadt. Bislang war die Karte ein Kooperationsmodell. Foto: Bernd Feil

    Oben Allgäu-Walser-Card, unten Bad-Wörishofen-Card: Die Plastikkarten mit den beiden Aufdrucken sind in Bad Wörishofen bestens bekannt – und nun Geschichte. Kurdirektorin Petra Nocker fand zu den Gründen für den Abschied deutliche Worte.

    Das Kleinwalsertal ist von Bad Wörishofen bekanntlich ein gutes Stück weit entfernt. Name und Logo prangen trotzdem auf der Bad-Wörishofen-Card, die ja lediglich eine optisch leicht veränderte Allgäu-Walser-Card ist. „Als ich noch nicht hier arbeitete, habe ich nie verstanden, warum Bad Wörishofen die Karte so gestaltet“, sagte Kurdirektorin Petra Nocker im Kurausschuss. Natürlich liege das an dem großen Buchungssystem der Allgäu-Walser-Card im Hintergrund. 42 Gemeinden nutzen dieses System. „Aber es war schon lange mein Wunsch, eine Karte zu bekommen, auf der nicht Allgäu-Walser steht“, stellte sie fest. Nun ist es soweit.

    Es stand eine Preiserhöhung für die Leistungen der bisherigen Gästekarte an

    „Wir konnten das große Angebot der Allgäu-Walser-Card für unsere Gäste eigentlich nie richtig nutzen“, sagt Nocker. Die Karte bietet etwa vielfache Vergünstigungen für Bergbahnen. Zu einer Zusammenarbeit mit der Therme Bad Wörishofen sei es nie gekommen. „Ein Dorn im Auge war mir auch der Support für die Vermieter“, sagte Nocker und machte deutlich, dass sie mit dem Service nicht zufrieden war. Die Karten seien außerdem mit einem Preis von fünf Euro pro Stück nicht gerade günstig. Das hatte zur Folge, dass Hoteliers Pfand für die Karten von den Gästen erhoben, weil sie im Verlustfall neue Karten nachkaufen mussten. Zudem stand nun eine „saftige Preiserhöhung“ ins Haus. „Meine Geduld mit dieser Firma war am Ende“, sagte Nocker.

    Der bisherige Anbieter der Gästekarte, OATS, hatte im Herbst 2018 eine Softwareanpassung angekündigt. Damit sollte die Allgäu-Walser-Card digitalisiert werden. Der Stadt, so Nocker, wären dadurch zusätzliche Kosten im mittleren vierstelligen Bereich entstanden. Die angeschlossenen Betriebe wiederum hätten Kosten für die Neuprogrammierung der Schnittstelle für die elektronische Gästekarte tragen müssen.

    So ist die neue Gästekarte von Bad Wörishofen gestaltet

    Nocker hat die Weichen nun neu gestellt. Seit dem Sommer stellt Bad Wörishofen auf das Touristikprogramm Feratel um. In diesem Zuge kam es auch zur nun eigenen Gästekarte. Diese sei in Feratel integriert, sagt Nocker. Gäste erhalten künftig keine Plastikkarte mehr, sondern einen DIN-A4-Ausdruck mit ablösbarer Karte, entweder schlicht oder auch mit etwas mehr Farbe und Bildern. Das hätten sich vor allem die Hotels im höherpreisigen Segment gewünscht.

    Nocker sagt, die Stadt spare sich durch den Wechsel einen fünfstelligen Betrag pro Jahr. Zudem sorge eine eigene Gästekarte für eine bessere Identifizierung mit dem Urlaubsort. Ein Pfandsystem sei nicht mehr notwendig. Zudem benötigen die Hoteliers künftig keine eigenen Geräte mehr für die Karte, sie müssten auch keine Chipkarten mehr kaufen. Neben der Gästekarte gibt es auch eine „Fan Card“, eine Tageskarte und eine Karte für Einheimische und eine Jahreskarte für Zweitwohnungsbesitzer.

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