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Bad Wörishofen: Filip Bäder ist nun Diakon

Bad Wörishofen

Filip Bäder ist nun Diakon

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    Im weihnachtlich geschmückten Augsburger Dom weihte Bischof Bertram Meier am zweiten Weihnachtsfeiertag Filip Bäder zum Diakon.
    Im weihnachtlich geschmückten Augsburger Dom weihte Bischof Bertram Meier am zweiten Weihnachtsfeiertag Filip Bäder zum Diakon. Foto: Bernhard Ledermann

    Lange hatte Filip Bäder in den vergangenen Wochen gebangt. Wegen der angespannten Corona-Lage blieb der Gemeindereferent in der Pfarreiengemeinschaft Bad Wörishofen über Wochen im Ungewissen, ob seine Weihe zum Diakon tatsächlich am zweiten Weihnachtsfeiertag stattfinden kann. Schon einmal war der Termin verschoben worden.

    Eigentlich hätte Filip Bäder schon im Herbst geweiht werden sollen. Am zweiten Weihnachtsfeiertag war es dann wirklich soweit: Filip Bäder, der mit seiner Familie in Türkheim lebt, und Manfred Selg aus Pfronten wurden durch die Handauflegung von Bischof Dr. Bertram Meier zu Diakonen geweiht. Die Weiheliturgie fand unter strengsten Sicherheitsmaßnahmen statt. Nur wenige geladene Besucher konnten an dem Gottesdienst teilnehmen. Alle Beteiligten, darunter sogar die beiden Weihekandidaten, mussten durchgehend Masken tragen. Von dieser Regelung war einzig der Bischof ausgenommen. Singen durften nur die Vokalsolisten der Dommusik, die den Gottesdienst mit Ausschnitten aus der Nikolaimesse von Joseph Haydn feierlich gestalteten.

    Auch die Ehefrauen der beiden neuen Diakone wurden in die Weiheliturgie einbezogen

    Dennoch blickte Filip Bäder am Sonntag dankbar auf seinen Weihetag zurück: Es sei zwar „verrückt“, mitten im Lockdown geweiht zu werden. „Aber es war ein ergreifender und sehr schöner Tag“, sagte der Neugeweihte. Im weihnachtlich geschmückten Dom empfingen Filip Bäder und Manfred Selg aus der Hand des Bischofs das Evangeliar, verbunden mit dem Auftrag, das Wort Gottes zu verkünden und es mit Leben zu erfüllen. Zuvor hatten die Weihekandidaten öffentlich ihre Bereitschaft bekundet, das Amt des Diakons zu übernehmen.

    Auch die Ehefrauen der beiden Männer wurden in die Weiheliturgie miteinbezogen. Vor dem Bischof versprachen sie, ihre Ehemänner in ihrem Wirken als Diakon zu unterstützen. Anders als die zölibatär lebenden Priester und Bischöfe können zu sogenannten „Ständigen Diakonen“ auch verheiratete Männer geweiht werden. Auf das Spannungsverhältnis von Amt und Familie ging auch der Bischof in seiner Predigt ein. „Sie werden Diakone - und bleiben dabei Ehemann und Familienvater“, stellte Bertram Meier fest und wandte sich direkt an die beiden Ehefrauen: „Liebe Frau Bäder, liebe Frau Selg, der Beitrag, den Sie als zukünftige Diakonenfrauen leisten, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Oft waren Sie es, die Sie Ihren Ehemann ermutigt haben, seiner Berufung zum Diakon nachzuspüren.“

    Die beiden Diakone bezeichnete Bischof Bertram Meier als "Hoffnungsträger"

    Für die Bereitschaft, sich zu Diakonen weihen zu lassen, dankte der Bischof Filip Bäder und Manfred Selg. Diakone seien „Hoffnungsträger“ – insbesondere in einer Zeit, in der Bedenkenträger Konjunktur hätten. Die Kirche müsse in dem Sinne parteiisch sein, dass sie Menschen in Not zur Seite steht. Die Corona-Krise mache diesen Auftrag noch dringender, stellte der Bischof fest.

    Dass der Dienst an den Armen, Kranken und Einsamen zu den vornehmsten Aufgaben des Diakons gehört, wurde auch am Sonntag bei einem festlichen Dankgottesdienst in der Pfarrkirche St. Justina deutlich. Festprediger Pater Frank Möhler bezeichnete den Diakon als eine „Erinnerung an die Gemeinde“, dass sie die Funktion des Dienens wahrnehmen müsse. Am Ende gratulierten Pastoralratsvorsitzender Dr. Bernhard Ledermann, Bürgermeister Stefan Welzel, Kerstin Steinsberger von der evangelischen Erlösergemeinde, Luca Rippberger als Vertreter der Ministranten und Pfarrer Andreas Hartmann Filip Bäder. Bürgermeister Welzel bezeichnete es als ein „Glück“ für die Gemeinden vor Ort, wenn Menschen „über Menschen den Weg zu Gott finden.“ Vom Dankgottesdienst hat die Pfarreiengemeinschaft eine Aufzeichnung veröffentlicht. Diese ist über folgenden Link abrufbar: www.pfarreiengemeinschaft-bad-woerishofen.de

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