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Bad Wörishofen: Feuerwehr probt den Ernstfall im Kloster von Bad Wörishofen

Bad Wörishofen

Feuerwehr probt den Ernstfall im Kloster von Bad Wörishofen

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    Die Feuerwehr verlegte bei der Großübung im Kloster von Bad Wörishofen die Schläuche über das große Treppenhaus bis hinauf zum Dachgeschoß.
    Die Feuerwehr verlegte bei der Großübung im Kloster von Bad Wörishofen die Schläuche über das große Treppenhaus bis hinauf zum Dachgeschoß. Foto: Maria Schmid

    Großeinsatz am Kloster von Bad Wörishofen: Ältere Wörishoferinnen und Wörishofern erinnerte dies am Montagabend womöglich an das Jahr 1955. Damals fielen die Gebäude des Ökonomiehofes einem Brand zum Opfer. Dabei wurde die Einsiedlerkapelle zerstört und die Kosterkirche „Maria Königin der Engel“ durch Ruß und Löschwasser beschädigt. Diesmal war der Alarm zum Glück nur eine Übung. Doch Bad Wörishofens Feuerwehr zeigte, was für den Ernstfall entscheidend ist.

    Nach dem Feuer von 1955 wurde die Kapelle neu gebaut, der Ökonomiehof zu einem Parkplatz umgestaltet. Das Innere der Kirche wurde nach dem Brand aufgrund der Befunde in einen barocken Zustand zurückgeführt. Die allerletzten Reste der Originalfassungen verschwanden, ohne dokumentiert zu werden. Die Fresken wurden damals großflächig übermalt. Ein Feuer im 300 Jahre alten Kloster im Herzen der Stadt, das wurde am Montagabend schnell klar, hätte womöglich verheerende Folgen. Um in einem solchen Ernstfall die richtigen Entscheidungen treffen zu können, gab es nun eine Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Wörishofen.

    Kommandant Peter Eichler führt die Feuerwehr mittlerweile seit 1998. Am Montag gab er den rund 40 Rettungskräften genaue Instruktionen, wie im Brandfall im Kloster vorzugehen ist. Mit drei großen Fahrzeugen, darunter die Drehleiter, fuhren die Feuerwehrleute in den Klosterhof. Auf jedem Fahrzeug waren sechs Einsatzkräfte. Die Drehleiter fuhr hinauf bis zu einer Luke im Dach, durch die Rettungskräfte ins Gebäude einsteigen konnten.

    Mit der Drehleiter gelangten die Feuerwehrleute über das Dach des Klosters ins Gebäudeinnere.
    Mit der Drehleiter gelangten die Feuerwehrleute über das Dach des Klosters ins Gebäudeinnere. Foto: Maria Schmid

    Die in drei Gruppen, darunter auch Jugendliche der Jugendfeuerwehr, schlossen die benötigten Leerleitungen an die Löschfahrzeuge an. Bei dieser Übung verzichtete die Feuerwehr auf Wasser, um im Kloster keine Schäden zu verursachen. Durch die drei Eingänge des Klosters ging es über das Treppenhaus hinauf ins Dachgeschoss. Die Einsatzkräfte drangen vom Treppenaufgang neben dem Kneipphotel Kuroase vor, vom Eingang durch das Mehrgenerationenhaus in den Kreuzgang des Klosters und vom Eingang des Klostergartens, ebenfalls durch den Kreuzgang hinauf ins Dachgeschoß.

    Dort hatten sich einige Feuerwehrleute Atemschutzmasken und Sauerstoffflaschen angelegt. Bei einem Brand wären sie so vor Rauch und eventuell giftigen Dämpfen geschützt. Der Dachstuhl des Klosters besteht aus altem Vollholz, aus kräftigen Balken und Sparren. Ein Feuer hier oben will man sich nicht ausmalen. Es wurde aber für den Ernstfall vorgesorgt. Der Dachstuhl des Klosters ist durch eine Schutzwand vom Dachstuhl der Klosterkirche getrennt, so dass ein Brand nicht übergreifen könnte, erläutert Peter Eichler.

    Mit Atemschutzausrüstung gingen die Rettungskräfte im gewaltigen Dachstuhl der Klosteranlage vor.
    Mit Atemschutzausrüstung gingen die Rettungskräfte im gewaltigen Dachstuhl der Klosteranlage vor. Foto: Maria Schmid

    Zum diesem Einsatzort hatte es die Feuerwehr nicht weit. Das Feuerwehrhaus liegt gleich gegenüber. Die Einsatzleitung koordinierte die Maßnahmen deshalb gleich vom Feuerwehrgelände aus. „Da laufen alle Fäden zusammen“, sagte Peter Eichler. Am Ende war der Kommandant zufrieden. Nach der zweistündigen Übung und nachdem alles wieder an den richtigen Platz geräumt war, freuten sich die Feuerwehrleute über eine deftige Brotzeit.

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