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Bad Wörishofen: Festgottesdienst für Sebastian Kneipp und den Gesellenverein

Bad Wörishofen

Festgottesdienst für Sebastian Kneipp und den Gesellenverein

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    Drei Tage vor dem Tod von Sebastian Kneipp, am 13. Juni 1897, wurde die Fahne des Bad Wörishofener Gesellenverein gesegnet. Beim Festgottesdienst am Sonntag soll sie erneut vorgestellt werden.
    Drei Tage vor dem Tod von Sebastian Kneipp, am 13. Juni 1897, wurde die Fahne des Bad Wörishofener Gesellenverein gesegnet. Beim Festgottesdienst am Sonntag soll sie erneut vorgestellt werden. Foto: Josef Schalk

    Mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Justina wird am Sonntag, 11. April, um 10.15 Uhr an den 7. April 1881 erinnert. Nach 26 Jahren als Beichtvater und Hausgeistlicher der Dominikanerinnen wurde Sebastian Kneipp an diesem Tag auch Pfarrer in Bad Wörishofen. Kolping-Diözesanpräses Wolfgang Kretschmer wird die Festpredigt halten.

    Drei Tage vor dem Tod von Sebastian Kneipp wurde die Fahne des Bad Wörishofer Gesellenvereins gesegnet

    Kneipp und Kolping stehen in Verbindung. Erst im Todesjahr von Sebastian Kneipp 1897 ging der Wunsch von Sebastian Kneipp in Erfüllung, dass in Bad Wörishofen ein Katholischer Gesellenverein entsteht. Adolph Kolping (1813-1865) hat den Gesellenverein in Elberfeld kennen gelernt und sah in der Verbreitung des Vereins seine Lebensaufgabe.

    Junge ledige Handwerksgesellen konnten durch Bildung, gelebten Glauben und Gemeinschaft im Gesellenverein ihre eigene Lebenssituation verbessern. Drei Tage vor dem Tod von Sebastian Kneipp, am 13. Juni 1897, wurde die Fahne des Bad Wörishofer Gesellenvereins gesegnet.

    Der Wörishofer Wasserdoktor Sebastian Kneipp hatte selbst einmal Ärger mit der Justiz: Ihm wurde Kurpfuscherei vorgeworfen.
    Der Wörishofer Wasserdoktor Sebastian Kneipp hatte selbst einmal Ärger mit der Justiz: Ihm wurde Kurpfuscherei vorgeworfen. Foto: Sammlung Czysz

    Dr. Alfred Baumgarten (1862 - 1924), enger Mitarbeiter von Pfarrer Sebastian Kneipp, berichtet in einem „offiziellen Bulletin“ zum Gesundheitszustand des Wasserdoktors von diesem Tag: „Am heutigen Tage war die Fahnenweihe des St. Josephsvereins, ein Vorgang, der ihn sehr beschäftigte, da er an der Gründung dieses Vereins aktiv beteiligt war und den größten Anteil an den Schicksalen des Vereins nahm, auch an den Beiträgen zur Fahne mit entsprechend hoher Summe sich beteiligt hatte. Als wir mittags kamen, mit den Vereinen, um ihm die Fahne zu zeigen, ließ er es sich nicht nehmen, stand auf, ging ans Fenster und sprach zu den zahlreich versammelten Untenstehenden ungefähr folgendes: Ich habe immer gewünscht, dass hier ein solcher Verein entstehen möge; jetzt ist er da und hat sogar schon eine Fahne.“ Vier Tage später am Fronleichnamstag, den 17. Juni 1897, starb Sebastian Kneipp.

    Die Fahne von 1897 wird von der Kolpingsfamilie Bad Wörishofen, wie der frühere Katholische Gesellenverein heute genannt wird, als kleiner Schatz verwahrt und bei besonderen Anlässen auch verwendet.

    Die Fahne zeigt auf einer Seite ein gesticktes Bild des heiligen Josef mit dem Jesuskind und einer Lilie. Die Lebensmaxime der Mitglieder des Vereins „Religion und Tugend“, „Eintracht und Liebe“, „Fleiß und Arbeitsamkeit“ und „Frohsinn und Scherz“ umgeben das Bild vom Ziehvater Jesu.

    Das Kolpingwerk hat enge Verbindungen nach Bad Wörishofen

    Diese Parolen werden auf der Rückseite der Fahne durch gestickte Symbole beschrieben: Leier und Noten für Frohsinn und Scherz; Bienenkorb für Fleiß; Anker, Kreuz und Herz für Religion; Handschlag und brennende Fackel für Eintracht. „Kath. Gesellen Verein Gegr. 1897 Wörishofen“ steht zwischen den vier Emblemen.

    Heute ist das Kolpingwerk, das Adolph Kolping 1850 durch den Zusammenschluss der ersten drei Katholischen Gesellenvereine gegründet hat, in über 60 Nationen der Erde verbreitet. Als Handlungsfelder des Verbandes nennt das Leitbild des Kolpingwerkes Deutschland: „Wir eröffnen Perspektiven für junge Menschen“, „Wir gestalten Arbeitswelt mit“, „Wir sind Anwalt für Familie“ und „Wir bauen an der Einen Welt“.

    Bis heute prägt die Kolpingsfamilie das Leben in Bad Wörishofen mit. Familienwochenenden in Weißenbach, ein Eine-Welt-Dinner zu 50 Jahre Kolping-Entwicklungsarbeit 2020, Unterstützung der Schuhaktion „Mein Schuh tut gut“, ein Bildstock in Erinnerung an die Seligsprechung Kolpings, ein Vortrag über Kneipp durch den Kurseelsorger Prof. Dr. Dr. Adalbert Keller oder die Lebensgroße Krippe vor dem Kurhaus sind einige Beispiele dafür.

    Seit mehr als 15 Jahren ist Kolping mit der KurOase im Kloster auf eine neue Weise in Bad Wörishofen vertreten. Dort wo einst Sebastian Kneipp durch die Flure wandelte, ist mit dem Gesundheits- und Tagungshotel des Kolping-Bildungswerkes in der Diözese Augsburg eine „Krafttankstelle“ entstanden. Das Original Kneipp-Hotel mit Wohlfühlatmosphäre in klösterlichem Ambiente ist eine Kombination aus Gesundheitsangeboten, Verwöhnarrangements und wohltuender Stille.

    Neben der Kneipp-Schnupperkur, Angeboten zur Burnout-Prävention und Linderung von Tinnitus gibt es zu den fünf Säulen von Kneipp unterschiedliche Angebote. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf geistlichen Angeboten.

    Lesen Sie dazu auch: Wie ein Armbad oder Tautreten am Morgen die Gesundheit fördern

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