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Bad Wörishofen: Falscher Polizist und falscher Banker erbeuten viel Geld in Bad Wörishofen

Bad Wörishofen

Falscher Polizist und falscher Banker erbeuten viel Geld in Bad Wörishofen

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    Ein Telefonanruf wurde einem älteren Mann aus Bad Wörishofen zum Verhängnis. Betrüger nahmen ihm viel Geld ab.
    Ein Telefonanruf wurde einem älteren Mann aus Bad Wörishofen zum Verhängnis. Betrüger nahmen ihm viel Geld ab. Foto: Alexander Kaya/Symbolfoto

    Ein falscher Bankmitarbeiter und ein falscher Polizist haben einen Mann in Bad Wörishofen um viel Geld gebracht. Die Polizei in Bad Wörishofen spricht von einer fünfstelligen Summe, welche die Betrüger ergaunert hätten.

    Um die Mittagszeit herum meldete sich ein vermeintlicher Angestellter der Hausbank des älteren Mannes. „Er berichtete dem Mann von einer angeblichen Sicherheitslücke im Banksystem“, schildert die Polizei das Vorgehen. Der Senior solle sich daher mit einem Polizeibeamten der Polizei Bad Wörishofen in Verbindung setzen. Der vorgebliche Bankmitarbeiter nannte dem Mann auch gleich die vermeintlich passende Rufnummer dazu.

    In einem weiteren Gespräch, welches danach stattfand, forderte der Anrufer den Mann auf, sein Geld auf ein „Sicherheitskonto“ zu überweisen. Noch während des Telefonats überwies der Mann eine fünfstellige Summe auf ein deutsches Konto.

    Im Nachgang meldete sich der Mann bei seiner Hausbank. Dort erfuhr er, dass es den angeblichen Bankmitarbeiter gar nicht gibt und dass sich die Bank auch nicht bei ihm gemeldet habe.

    Die Überweisung des Mannes konnte nicht mehr gestoppt werden

    Die Überweisung konnte jedoch nicht mehr gestoppt werden. Aktuell werde geprüft, ob es möglich ist, die Überweisung wieder rückgängig zu machen, teilt die Polizei mit.

    Die Masche des „falschen Polizeibeamten“ sei mittlerweile hinlänglich bekannt, teilt das Polizeipräsidium in Kempten mit. Auch der „falsche Bankmitarbeiter“ sei ein Phänomen, das in der Vergangenheit schon mehrfach aufgetreten ist.

    Neu hingegen sei, dass beide Vorgehensweisen kombiniert werden. „Die Tätergruppierungen lassen sich immer wieder neue Variationen einfallen, um ihre Masche weiter zu verfeinern“, berichtet ein Polizeisprecher. „Sie ändern ihre Vorgehensweise in Teilen oder komplett ab, um ihrem Vorhaben vermeintliche Legitimität zu verleihen.“

    Die Grundzüge blieben dagegen immer die gleichen. Die Täter versuchen die Angerufenen zur Übermittlung von Codes oder Daten zu bekommen.

    So aktiv waren die Betrüger bislang im neuen Jahr im Unterallgäu

    Im Jahr 2021 registrierte die Polizei im gesamten Zuständigkeitsbereich bereits schon wieder über 150 Anrufe mit der Masche der „falsche Bediensteten“. Auf den Landkreis Unterallgäu und die Stadt Memmingen entfielen dabei acht Anrufe.

    Insgesamt entstand dabei in noch jungen Jahr 2021 ein Schaden von mehr als 75.000 Euro. Für den Landkreis Unterallgäu und die Stadt Memmingen ist der aktuelle Fall bislang der einzige, bei dem die Betrüger tatsächlich auch Geld erbeuten konnten.

    So können sich die Bürger im Unterallgäu vor Telefonbetrügern schützen

    Die Polizei rät, schon beim geringsten Zweifel an Gesprächspartnern bei der jeweiligen Behörde oder Institution anzurufen, von der die angebliche Amtsperson oder der Bedienstete kommt. „Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde oder Institution selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben“, rät die Polizei. Keinesfalls sollten am Telefon vorgegebene Kontaktdaten genutzt werden.

    Was auch wichtig ist: „Die Polizei oder ihre Bank wird niemals um Geldbeträge, Zugangscodes oder Transaktionsnummern bitten.“ Keinesfalls sollten zudem Details zu finanziellen Verhältnissen am Telefon genannt werden. Wichtig sei es auch, die neuen Betrugsmaschen schnell unter Freunden und Verwandten bekannt zu machen, damit sich jeder davor schützen kann. (mz)

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