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Bad Wörishofen: Eishalle: Das sagen die Vereine zu den Plänen

Bad Wörishofen

Eishalle: Das sagen die Vereine zu den Plänen

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    Die Eishalle von Bad Wörishofen.
    Die Eishalle von Bad Wörishofen. Foto: Markus Heinrich

    Das Dach der Eishalle von Bad Wörishofen soll dauerhaft geschlossen bleiben. Das hat jüngst der Stadtrat mit 16:7 Stimmen beschlossen, im Zuge eines Beschlusses zu Sanierungsarbeiten. Unklar war zu diesem Zeitpunkt, was die Vereine dazu sagen, welche die Halle nutzen. Geht es nach Robert Macht vom Vorstand des EV Bad Wörishofen, kann der Deckel zu bleiben. „Wenn man das Dach dauerhaft schließen und die Halle generalsanieren würde, wäre das eine gute Lösung“, sagt er. Von einer Generalsanierung jedoch war bislang nicht die Rede.

    Macht sagt, an der Eishalle müsse dringend etwas getan werden, angefangen bei den Sozialräumen. „Ich bin seit 1975 hier und es sind da immer noch die selben Holzverkleidungen drauf“, berichtet er. Er würde gerne wissen, wie es mittlerweile dahinter aussieht. Macht empfiehlt zudem, das Dach von den Fahrschienen zu nehmen und auf Stützen zu stellen. Macht hofft, dass man so vielleicht die Traglast erhöhen kann und die Halle höhere Schneelasten verträgt. Bekanntlich wurde die Eishalle in der jüngeren Vergangenheit einige Male aus Sicherheitsgründen gesperrt.

    So verlief die Stadtratssitzung zur Eishallen-Zukunft:

    Die Eishalle macht erneut Probleme

    Im benachbarten Buchloe hat sich der Stadtrat zwischenzeitlich zu einer Generalsanierung der dortigen Eishalle entschieden, für voraussichtlich 3,7 Millionen Euro. Macht war selbst acht Jahre in Buchloe, kennt die Anlage genau. Er hofft nun auch auf Verbesserungen in Bad Wörishofen. Den Weg dazu hat der Verein schon selbst geebnet. Eine neue Bande soll her. In Reichweite ist ein gebrauchtes Modell eines legendären Vereins aus der DEL, der höchsten deutschen Spielklasse. „Das wäre ein Schmuckstück“, freut sich Macht, der nun hofft, dass der Handel zustande kommt. Diese Bande wäre dann rundum verglast. „Vielleicht hätten wir dann die Chance, wieder Spiele der Jugendnationalmannschaften nach Bad Wörishofen zu bekommen“, hofft Macht.

    Was für das zu öffnende Dach spricht - und was dagegen

    Auf große Gegenliebe stößt der Beschluss des Stadtrates beim Eisschützenclub Bad Wörishofen. „Ich bin da voll dafür“, sagt der Vorsitzende Konrad Kollmannsberger. Er gehe seit gut 30 Jahren im Winter drei Mal pro Woche in die Halle. „In dieser Zeit hat man das Dach vielleicht 10 bis 15 Mal aufgefahren“, berichtet er. Allerdings habe man es dann auch zumeist schnell wieder geschlossen. Es werde schnell zugig, zudem blende die Sonne von Süden so, dass an Spiel nicht zu denken sei. Außerdem taue das Eis schneller auf, wenn das Dach offen ist, berichtet Kollmannsberger. Die Eisschützen haben sich mittlerweile aus der Halle etwas zurückgezogen. „Wir sind nur noch mittwochs drin“, sagt der Vorsitzende.

    Zu den starken Nutzern gehört nach wie vor der Eiskunstlaufverein. Der Vorsitzende Egbert Gai sagt selbst, er sei in der Frage des Dachs zwiegespalten. „Ich finde es schade“, sagt er zur dauerhaften Schließung. Bei sonnigem Wetter mache Eislaufen unter freiem Himmel mehr Spaß. „Andererseits ist es ökonomisch unsinnig, das Dach zu öffnen“, sagt Gai. Das Eis taue schneller, die Kosten für die Kältegewinnung steigen. Zudem sei das Dach ohnehin kaum zu öffnen, weil ständig defekt. Sein Fazit: „Man sollte es dauerhaft geschlossen halten.“ Handlungsbedarf sieht er an anderen Stellen.

    „Der Gesamtzustand der Eishalle ist nicht gut“, berichtet Gai. Auch er blickt nach Buchloe oder auch nach Türkheim. „Umliegende Gemeinden nehmen einfach mal richtig Geld in die Hand und sanieren ihre Halle komplett“, berichtet er. „Wir sollten es in Bad Wörishofen auch einmal gescheit machen, dann ist wieder für 20 Jahre Ruhe.“ Aktuell sei man aber froh, dass „überhaupt etwas passiert“, sagt der Vorsitzende.

    Das sind die anstehenden Sanierungsmaßnahmen an der Eishalle Bad Wörishofen

    Momentan stehen 210.000 Euro netto im Beschluss, eine Summe, die sich voraussichtlich durch die dauerhafte Schließung des Daches um 30.000 bis 40.000 Euro reduzieren wird. Dafür wird in der Halle eine Anlage für Durchsagen im Brandfall eingebaut, zudem eine Sicherheitsbeleuchtung. Auch Mängel an der Blitzschutzanlage müssen behoben werden. Für die Sicherheitsbeleuchtung hätte man eine Lösung mit eigens zu bauenden „Galgen“ schaffen müssen, um das Dach weiter öffnen zu können. Dies geht nun einfacher. Zum Einsatz kommen wird zudem eine neue Hausalarmanlage mit Sirenen für den Brandfall.

    Die Anschlüsse der Blitzschutzerder sind verrostet, teils fehlen Blitzschutzfangeinrichtungen auf dem Dach. Auch das muss behoben werden. Der Stadtrat genehmigte den Vorgriff auf den Haushalt, damit die Arbeiten in der Sommerpause erledigt werden können. Bis zum Beginn des Spielbetriebs im September 2020 soll alles fertig sein. Zuletzt flossen höhere Summen in die NH3-Anlage, in die Hallensicherheit und die Behebung von Glasschäden.

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