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Bad Wörishofen: Ein interaktiver Erlebnispfad für Naturentdecker

Bad Wörishofen

Ein interaktiver Erlebnispfad für Naturentdecker

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    Gabriele Achter vom Verschönerungsverein, Stadtgärtner Andreas Honner, Bürgermeister Paul Gruschka und Kurdirektorin Petra Nocker (von links) vor dem neuen Vogelschaukasten.
    Gabriele Achter vom Verschönerungsverein, Stadtgärtner Andreas Honner, Bürgermeister Paul Gruschka und Kurdirektorin Petra Nocker (von links) vor dem neuen Vogelschaukasten.

    In Gottes freier Natur auf Entdeckungsreise gehen und dem Gezwitscher der Vögel zu lauschen. Im Wörishofer Wald ist dies jederzeit möglich. In einem Schaukasten nahe der „Allee der Jahresbäume“ warten Buntspecht, Kleiber, Tannenmeise und Co auf kleine und große Spaziergänger, die sie zum Leben erwecken und sich für ihre Sangeskunst interessieren.

    Dazu bedarf es weder einer Unterstützung durch den Vogelfänger Papageno noch einer Zauberflöte oder eines magischen Glockenspiels. Die gefiederten Gesellen reagieren auf einen ganz simplen Trick. Auf den Trick mit dem Stick. Will heißen: Man kontaktiert mit einem am Info-Point des Kurhauses ausgeliehenen Ting-Stift einen roten Punkt an der interaktiven Voliere – und schon lassen die Piepmätze den für sie typischen Gesang erschallen.

    Für diesen Naturerlebnispfad ziehen alle in Bad Wörishofen an einem Strang

    „Eine tolle Idee, um Kinder, Jugendliche und auch Familien mit dem Lebensraum Natur bekannt zu machen“, schwärmten unisono Bürgermeister Paul Gruschka und Kurdirektorin Petra Nocker bei einem Termin vor Ort. Stadtgärtnermeister Andreas Honner und Gabriele Achter vom Verschönerungsverein stimmten da gerne zu.

    Der Vogelschaukasten im Wörishofer Stadtwald ist ein erster Schritt auf dem Weg zu einer „interaktiven Erlebnisroute“, die Kur,-und Tourismusbetrieb, Bund Naturschutz, Landesverband für Vogelschutz, Verschönerungsverein sowie Bayerische Staatsforsten noch in diesem Jahr erschließen wollen. Das dem Vogellehrpfad in Friesenried ähnliche Gemeinschaftsprojekt soll noch in diesem Jahr realisiert werden.

    Geplant ist eine 3,65 Kilometer lange Strecke im Stadtgebiet der Kneippstadt. Die Route umfasst zwei Schleifen, eine größere mit 2,25 und eine kleinere mit 1,6 Kilometer Länge. Gestartet werden kann von drei Parkplätzen. 13 interaktive Erlebnisstationen konfrontieren Besucher mit der Schönheit und Vielfalt der heimischen Flora und Fauna. Quasi spielerisch erfahren sie, welche Bedeutung ein intaktes Ökosystem hat.

    In Bad Wörishofen geht die Naturheilkunde auf Pfarrer Kneipp zurück

    Besonderes Augenmerk legen die Teilnehmer an dem Projekt auf heimische Vogelarten und Insekten, sowie signifikant für Bad Wörishofen auf die Naturheilkunde von Pfarrer Sebastian Kneipp. Naturfreunde erleben in einem begehbaren Nistkasten hautnah, wie Brutpflege geht und haben ferner die Möglichkeit an einem Bienstock das Innen,-und Zusammenleben eines Bienenvolkes zu studieren. Der Erlebnislehrpfad ordnet den unterschiedlichsten Landschaftsbildern ihre typischen Vogelarten zu. Und wer sich für die Lebens,-und Verhaltensweisen und artgerechtes Füttern der Piepmätze interessiert, bekommt Antwort von angesehenen Ornithologen.

    Mittels Ting-Stift kann man Vogelgesang hören. Dies macht auch ein QR-Code via Mobiltelefon möglich. Vogelgesang ist gut für gestresste Ohren un Balsam für überreizte Nerven. Und wer es noch nicht weiß, dem sei verraten, dass sich auch namhafte Komponisten wie Vivaldi, Mozart und Strawinsky von ihm inspirieren ließen. Doch damit nicht genug der Überraschungen, die einen Bummel auf der interaktiven Erlebnisroute schmackhaft machen sollen. Viel Wissen über heimische Libellen, Vögel, Wildtierarten und Wildblumen vermittelt ein Info-Pavillon am Sonnenbüchl-See, den der Bund Naturschutz installiert.

    Auf acht bedruckten Flächen von jeweils vier Quadratmetern Fläche wollen die an dem Projekt „Erlebnispfad“ Beteiligten in Wort und Bild die Themen „Naturschutz“ und „Naturerlebnisse“ ins rechte Licht rücken. Schöne Erlebnisse will man heute teilen. Dem trägt eine themenbezogene „Guckloch-Fotowand“ Rechnung. Hier kann man unvergessliche Selfies knipsen. Ein Spielplatz wie auch die Möglichkeit zur Einkehr und eine Kneipp-Gesundheitsanlage gehören ebenfalls zu den Attraktionen.

    „Die interaktive Erlebnisroute passt sehr gut zu Bad Wörishofen“ gibt sich Petra Nocker überzeugt und macht Stadtgärtnermeister Andreas Honner ein großes Kompliment. „Ohne ihn wäre das Projekt nicht zu realisieren“ bemerkte sie und fügt hinzu: „Ideen kann man viele haben, um sie umzusetzen braucht man aber Experten mit dem nötigen Know-how“.

    Viel Lob für das Gemeinschaftsprojekt auch von Gabriele Achter vom Verschönerungsverein. „Wir sehen auf dem neuen Erlebnispfad all unsere Ziele, so auch Naturschutz und Landschaftspflege verwirklicht“, macht sie deutlich. Und was alle an dem Gemeinschaftsprojekt Beteiligten und 85 000 Euro teuren Gemeinschaftsprojekt besonders freut.

    Seine Finanzierung ist gesichert. 42 000 Euro fließen aus dem Leader-Förderprogramm der EU. Die Stadt Bad Wörishofen macht 26 000 Euro locker , der Verschönerungsverein steuert 13 000 Euro bei und der Bund Naturschutz schießt 9000 Euro zu. Private Spender haben 1000 Euro zugesagt.

    Die Ausschreibung für das Projekt im Bayern-Portal wie auch auf der Homepage der Stadt Bad Wörishofen wird derzeit vorbereitet. Mitte Juni will man mit dem Bau beginnen und rechnet mit einer Eröffnung der interaktiven Erlebnisroute zu Beginn des Schuljahres 2019/20.

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