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Bad Wörishofen: Drogen, Waffe, Vollgas: Verfolgungsjagd in Bad Wörishofen endet vor Gericht

Bad Wörishofen

Drogen, Waffe, Vollgas: Verfolgungsjagd in Bad Wörishofen endet vor Gericht

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    Vor dem Amtsgericht Memmingen muss sich ein 25-Jähriger verantworten, der sich in Bad Wörishofen nicht nur eine gefährliche Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert haben soll. Die Staatsanwaltschaft legt ihm eine ganze Reihe von Straftaten zur Last.
    Vor dem Amtsgericht Memmingen muss sich ein 25-Jähriger verantworten, der sich in Bad Wörishofen nicht nur eine gefährliche Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert haben soll. Die Staatsanwaltschaft legt ihm eine ganze Reihe von Straftaten zur Last. Foto: Kurt Kraus

    Eine halsbrecherische Verfolgungsjagd in Bad Wörishofen hat nun ein Nachspiel vor Gericht. Dort geht es in dieser Woche aber nicht nur um die Flucht eines Rasers, sondern auch um illegalen Waffenbesitz und Drogenhandel.

    Der damals 25-jährige Unterallgäuer, dem die Staatsanwaltschaft eine lange Liste an Straftaten zur Last legt, sitzt seit mehr als einem Jahr in Untersuchungshaft. Eine solche wird nur bei dringendem Tatverdacht angeordnet. Es geht um einen Vorfall am 21. April 2020. Ein Polizist auf Streifenfahrt erkannte damals bei Kirchdorf ein Auto wieder, das ihm eine Woche vorher bei einer Verkehrskontrolle entwischt war. Aber auch der Fahrer des Wagens hatte offenbar ein gutes Gedächtnis. Während die Polizisten den Streifenwagen wendeten, gab der Mann bereits Vollgas und flüchtete mit Hochgeschwindigkeit.

    Wie die Polizei damals berichtete, raste der Fahrer mit teils 150 km/h mit seinem BMW über die Landstraße und dann auf der Kirchdorfer Straße zum Industriegebiet von Bad Wörishofen. Die

    Im Gewerbegebiet von Bad Wörishofen entkam der Raser zunächst - doch dann passierte etwas Unvorhergesehenes

    Im Gewerbegebiet entkam der Raser unerkannt. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Polizei aus Sicherheitsgründen bereits eine Verfolgung um jeden Preis eingestellt. Allerdings war auch die Flucht kurze Zeit später zu Ende. Der BMW kam auf Höhe des Unteren Harts in Bad Wörishofen von der Straße ab und blieb im Acker stecken. Als die Polizei dort eintraf, war der Fahrer bereits zu Fuß geflüchtet.

    Die Polizei suchte in der Folge mit mehreren Streifenwagen nach dem Mann. Sie trafen auf den 25-Jährigen. Dieser habe sich zunächst als Spaziergänger ausgegeben, hieß es damals. Die Polizei nahm den Mann damals fest, weil sich der Verdacht erhärtet hätte, dass er der Raser sei.

    Im Wagen des Rasers von Bad Wörishofen fanden die Polizisten eine Waffe

    Die Polizei stellte fest, dass der 25-Jährige keinen Führerschein besitzt. Die Polizei äußerte nach ersten Ermittlungen auch die Vermutung, dass der Mann unter Drogeneinfluss am Steuer saß. Im Auto fanden die Polizisten geringe Menschen Rauschgift und eine Pistole. Wie die Staatsanwaltschaft unserer Redaktion am Montag sagte, handelt es sich dabei nicht um eine scharfe Waffe, sondern und eine Gasdruckpistole. Noch am selben Tag durchsuchte die Polizei auch die Wohnung des 25-Jährigen, der im Wertachtal lebt. Auch dort wurden die Beamten fündig. Man habe insgesamt 230 Gramm Marihuana, drei Gramm Haschisch und 14 Gramm Kokain gefunden, teilt die Staatsanwaltschaft mit.

    Der 25-Jährige, den die Ermittler für den Täter halten, ist bereits vorbestraft

    Vor Gericht muss sich der vorbestrafte 25-Jährige nun wegen mehrerer Straftaten verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Gefährdung des Straßenverkehrs vor, dazu Fahren ohne Führerschein und Verstöße nach dem Betäubungsmittel- und Waffenrecht. Vor Gericht wird es auch um den Vorwurf des Drogenhandels gehen. Während für alle anderen Vergehen im Fall einer Verurteilung auch Geldstraßen möglich sind, handele es sich bei der Drogenangelegenheit im ein Verbrechen, auf das Gefängnis steht. Verhandelt wird vor dem Schöffengericht des Amtsgerichtes Memmingen.

    Spürhund "Puma" hatte entscheidenden Anteil an den Drogenfunden nach der Verfolgungsjagd in Bad Wörishofen

    Entscheidenden Anteil an den Drogenfunden hatte bei dem Einsatz „Puma“, ein Rauschgiftspürhund aus Neu-Ulm. Der achtjährige belgische Schäferhund erschnüffelte zunächst im Auto und dann auch auf dem gesamten Weg des Mannes immer wieder geringe Mengen von Rauschgift, das der 25-Jährige auf seiner Flucht entweder verloren oder weggeworfen hatte. Auch bei der Wohnungsdurchsuchung machte „Puma“ nach Angaben der Polizei die „noch anwesenden Polizeikräfte nahezu arbeitslos“ und fand innerhalb kürzester Zeit das Drogenversteck. Es war nicht die erste Verfolgungsjagd in und um Bad Wörishofen. Immer wieder einmal legen sich Schnellfahrer hier mit den Gesetzeshütern an.

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