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Bad Wörishofen: Die Firma Häwa kommt mit dem Showtruck zum Kunden

Bad Wörishofen

Die Firma Häwa kommt mit dem Showtruck zum Kunden

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    Der Truck macht Halt an den Niederlassungen von Häwa, wo die Außendienst-Mitarbeiter dann gemeinsam mit den Kunden Termine vereinbaren können.
    Der Truck macht Halt an den Niederlassungen von Häwa, wo die Außendienst-Mitarbeiter dann gemeinsam mit den Kunden Termine vereinbaren können. Foto: LayHäwa

    In einer losen Serie „Corona und die Wirtschaft“ wollen wir aufzeigen, was sich in den Betrieben in der Region durch die Pandemie verändert hat. Heute: Häwa aus Bad Wörishofen.

    Wenn die Kunden nicht zu uns kommen (können), dann kommen wir eben zu den Kunden: So einfach lässt sich beschreiben, was die Firma Häwa derzeit macht. Sie präsentiert ihre Produkte wie das Maschinengestell „X-Frame“ normalerweise auf großen Fachmessen. Doch die meisten von ihnen finden in diesem Jahr gar nicht oder nur virtuell statt. Damit die Kunden ihr Produkt dennoch hautnah erleben können, entstand bei Häwa eine Idee ...

    Der Lastwagen von Firma Häwa ist schon fast komplett ausgebucht

    In der Vergangenheit hatte es bei dem Hersteller von Schaltschränken und Maschinengehäusen einen Werkzeug-Lkw für die Außendienstler gegeben, berichtet Kathrin Lay, die im Mai dieses Jahres als Marketingreferentin neu in das süddeutsche Unternehmen gekommen war. Diese Idee habe sie dann einfach weitergedacht. Warum nicht auch den X-Frame, ein modular aufgebautes Maschinengestell, per Lastwagen von Kunde zu Kunde fahren? Lay stellte die Idee in kleiner Runde vor, die Verkaufsleiter fanden sie gut – und schnell hatte sich das Projekt verselbstständigt. Was im Mai im Kopf begonnen hatte, fuhr im Spätsommer in der Realität los.

    Dazu strickte die Marketingexpertin Lay eine komplette Kampagne über alle Kanäle hinweg. Der Erfolg gibt Häwa recht: Der Lastwagen mit dem X-Frame ist noch bis Ende des Jahres in Deutschland, Österreich, Tschechien und der Schweiz unterwegs und schon fast komplett ausgebucht.

    Der Truck macht Halt an den Niederlassungen von Häwa, wo die Außendienst-Mitarbeiter dann gemeinsam mit den Kunden Termine vereinbaren können. Dazwischen wird der Truck desinfiziert. „Die Resonanz ist wirklich gut“, sagt Kathrin Lay. „Die Kunden sagen, die Gespräche seien viel fokussierter, nicht so stressig und es bleibe mehr hängen als auf der Messe.“ Gefertigt wird der X-Frame übrigens in der rund 1200 Quadratmeter großen Produktionsstätte von Häwa in Bad Wörishofen.

    Corona hat vielen Plänen der Firma Häwa einen Strich durch die Rechnung gemacht

    Das Maschinengestell ist vielseitig einsetzbar, wird aber vor allem im Hygienebereich, im Maschinenbau, bei Laser- und Robotikanwendungen genutzt. Ob Häwa auch nach Corona noch mit dem Truck zu seinen Kunden kommen wird, wird sich herausstellen, wenn das Projekt ausgewertet wird. Schon jetzt ist Lay überrascht: „Wir hatten nicht mit diesem Erfolg gerechnet.“ Auch Geschäftsführer Arno Müller blickt optimistisch in die Zukunft. 2020 sei erst einmal alles anders gekommen als erwartet: „Auch wir wurden von den massiven Auswirkungen der Corona-Krise überrascht – und auch unser Unternehmen wurde von der Krise erwischt.“

    Viele der rund 420 Mitarbeiter an den Standorten Wain, Bad Wörishofen und Ravenstein-Erlenbach waren in Kurzarbeit. Eigentlich wollte die Firma die Gebäudeautomation, die Medizintechnik sowie Verpackungs- und Lebensmittelindustrie in diesem Jahr verstärkt angehen – doch dann kam Corona. „Abgesagte Leitmessen, stornierte Kundentermine – damit konnte niemand rechnen, dafür gibt es keine Erfahrungswerte“, betont Arno Müller. Umso mehr freut es ihn, wie gut die Roadshow bei den Kunden ankommt.

    Tipps gesucht! Wir wollen in der MZ Firmen aus der Region vorstellen, die sich durch Corona verändert haben – sei es durch neue Produkte, neue Abläufe oder neue Märkte. Falls Ihre Firma dazugehört oder Sie einen Tipp haben, melden Sie sich gern bei uns, telefonisch unter 08261/9913-20, oder per E-Mail an redaktion@mindelheimer-zeitung.de (Betreff: „Corona und die Wirtschaft“)

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