„Kum ba yah – Komm hierher“, sangen Karin Henkel und Judith Schmid zur Einführung von Pfarrerin Dr. Tatjana Schnütgen und Pfarrer Arne Schnütgen. Dieser Appell an Gott war zugleich das herzliche Willkommen der evangelischen Erlösergemeinde Bad Wörishofen. Das Pfarrer-Ehepaar ist inzwischen auch angekommen. Tatjana Schnütgen sagte in der gemeinsamen Predigt im Zusammenhang mit dem Namen der Gemeinde: „Als ich die Zusage bekam – ich habe mich erlöst gefühlt, nun in einer Gemeinde arbeiten zu dürfen.“
„Ich bin schon ganz verliebt in diese Gemeinde und den Ort. Wir sind sehr lieb aufgenommen worden“, berichtete Tatjana Schnütgen. „Willkommen“ spielten zuvor die Musikerinnen und Musiker vom Posaunenchor unter der Leitung von Kantorin Tanja Schmid. Vertretungspfarrer Christian Fait bedankte sich für das „schmissige Willkommen“. Er sagte: „Wir freuen uns, dass Ihr da seid, dass die Zeit der Vakanz ein Ende hat.“ Dekanin Claudia Schieder aus Memmingen übernahm die Einführungshandlung: „Endlich ist er da, der Tag der Freude“, sagte sie. Im Pfarrhaus sei inzwischen alles an Ort und Stelle. Schieder erinnerte zudem an die Erfahrungen des Ehepaars aus Afrika. „Vielleicht bringen Sie aber auch für uns die tänzerische Leichtigkeit des Evangeliums mit“, sagte sie in Anspielung auf Tatjana Schnütgens Doktorarbeit. „Wir sind gespannt, was Sie von Ihren Gaben nutzen und weiter ausbauen werden.“
In der Predigt gingen Pfarrerin Tatjana und Pfarrer Arne Schnütgen auch auf die „Erlöserglocke“ im Turm der Kirche ein, passend gestimmt auf dem Ton e. „Nehmen Sie diesen Ton mit in die neue Woche.“
Daniel Pflügl, der stellvertretende Landrat, überbrachte Grüße von Landrat Alex Eder. Er wünschte einen guten Start. Bürgermeister Stefan Welzel wies auf die politische Seite der Stadt Bad Wörishofen hin und deutete auf eine gute Zusammenarbeit von Kirche und Kommune hin. Kirche und Gemeinde müssten sich gleichermaßen für die Nöte der Bürgerinnen und Bürger interessieren. Bad Wörishofens katholischer Pfarrer Andreas Hartman meinte: „Gleichklang bringt Wohlklang“ und sagte, dass der Klang der Glocken beider Kirchen aufeinander abgestimmt seien. So entstehe Wohlklang. Er sagte auch: „Man spürt bei Ihnen den starken Glauben und – Ihr strahlt. Ich freue sich auf die nächsten Projekte und Gottesdienste, die wir gemeinsam haben werden.“
"Jemand mit Herz für die Konfirmanden" kommt nach Bad Wörishofen
Kirchenrat Thomas Roßmerkl ist Ansprechpartner für das Referat Tourismus in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Er betonte die Vorzüge von Bad Wörishofen, die Natur, der Kurpark, das spirituelle Wandern, alles sei für Körper und Seele. Es sei gut, miteinander unterwegs zu sein. Pfarrerin Simone Bach vom Pfarrkapitel Seniora der Versöhnungskirche in Memmingen sagte: „Hier ist jemand, der ein Herz für die Konfirmanden hat. Ich bin gespannt. Unsere Türen stehen ganz weit offen. Ich freue mich auf Begegnungen.“ Von der Pfarrer-Kneipp-Grund- und Mittelschule Bad Wörishofen kam Schulleiter Johannes Wagner. Er sagte: „Ich freue mich, dass diese Stelle wieder besetzt ist und das gleich doppelt. Sie werden in den 2. und 4. Klassen Religionsunterricht geben. Es ist ein wichtiges und interessantes Fach. Es gibt mehr, als das, was wir mit den Augen sehen und mit dem Verstand erfassen können. Es gibt nicht nur Pflicht und Vernunft. Gerade die Kinder sind es, die für die Fragen des Glaubens durchaus begeistert werden können“, betonte er.
Die Vorsitzende des Diakonievereins, Dorothea Gimpert, freute sich, dass die Lücke, die Pfarrerin Susanne Ohr hinterließ, nun mit Pfarrerin Tatjana Schnütgen wieder gefüllt werde. Es sei eine wichtige Aufgabe, Menschen, die am Rande der Gesellschaft lebten, zu betreuen, damit sie sich nicht ausgeschlossen fühlen. So brachten Margit Metz und Manuela Walcher von der Diakonie Memmingen gleich einen großen Regenschirm mit. Dieses Symbol biete Platz für Menschen, die nicht übersehen werden sollten. Diakon Manfred Maria Büsing aus Hannover ist Vorstandsmitglied der Christlichen Arbeitsgemeinschaft Tanz in Liturgie und Spiritualität. Tatjana Schnütgen ist deren Vorsitzende. Er sprach über Kneipp und Tanz. Kneipp sei ja für eine maßvolle Bewegung, und das an der frischen Luft, gewesen.
Lob für die Arbeit von Prädikant Manfred Gittel in der Vertretungszeit nach dem Weggang gleich zweier Pfarrerinnen
Prädikant Manfred Gittel berichtete, dass mit dem Weggang von gleich zwei Pfarrerinnen eine große Herausforderung auf die Gemeinde zugekommen sei. Er sagte: „Mir standen viele Helferinnen und Helfer zur Seite. Dafür möchte ich mich bei allen ganz herzlich bedanken, vor allem bei unserer Pfarrsekretärin Nicole Schmid.“ Er überreichte Tatjana und Arne Schnütgen eine Kneipp-Gießkanne. Die sei jedoch nicht für Wasser bestimmt. Sie möge gefüllt sein mit Gottvertrauen. Pfarrer Christian Fait bedankte sich bei Manfred Gittel für die hervorragende Arbeit, die er in der Zeit der Vakanz geleistet habe. Es hätte keine Unterbrechungen gegeben, weder bei den Gottesdiensten noch bei den Konzerten: „Sie haben eine großartige Arbeit gemacht.“