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Bad Wörishofen: Das lange Warten auf die Corona-Impfung im Unterallgäu

Bad Wörishofen

Das lange Warten auf die Corona-Impfung im Unterallgäu

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    Corona-Impfstoff ist ein knappes Gut. Im Impfzentrum Bad Wörishofen soll jetzt eine Sonderlieferung kurzfristig Abhilfe schaffen.
    Corona-Impfstoff ist ein knappes Gut. Im Impfzentrum Bad Wörishofen soll jetzt eine Sonderlieferung kurzfristig Abhilfe schaffen. Foto: Robert Michael/dpa

    Mit einer Sonderlieferung an Corona-Impfstoff für das Impfzentrum Bad Wörishofen soll die Impfkampagne im Unterallgäu vorangebracht werden. Immer noch liegt der Landkreis bei den Impfquoten hinter dem Landesschnitt in Bayern zurück. Der Impfstoffmangel sorgte dafür, dass im

    Bayernweit haben nach Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums bislang 47,1 Prozent der Bürger eine Erstimpfung gegen das Corona-Virus erhalten (Stand: Freitag, 18. Juni). Niedriger ist die Zahl bislang nur in Sachsen. Der Landkreis Unterallgäu zusammen mit der Stadt Memmingen liegt jedoch noch weit darunter. Nach Angaben des Landratsamtes wurden hier bislang 80.296

    Im Impfzentrum Bad Wörishofen gab es zuletzt nur noch 200 bis 300 Zweitimpfungen pro Tag

    Bei der Zahl der vollständig gegen Corona geimpften Bürger ist das Missverhältnis ebenfalls deutlich sichtbar. Bayern liegt hier mit 29,4 Prozent im Mittelfeld. Spitzenreiter ist das Saarland mit 35,5. Im Landkreis Unterallgäu und der kreisfreien Stadt Memmingen wurden bislang aber nur 27,1 Prozent der Bürger zweimal geimpft.

    Im Impfzentrum Bad Wörishofen hatte es zuletzt praktisch nur noch Zweitimpfungen gegeben, weil der gelieferte Impfstoff für weitere Erstimpfungen bei Weitem nicht ausreichte. Man habe zuletzt nur noch 200 bis 300

    Einmal musste der ärztliche Koordinator Dr. Max Kaplan sogar bei der Regierung von Schwaben intervenieren, um überhaupt ausreichend Impfstoff für die geplanten Zweitimpfungen zu erhalten. Während man im Impfzentrum Bad Wörishofen also auf Impfstoff hofft und die Unterallgäuer weiter warten müssen, breitet sich in Bayern und auch im Allgäu die Delta-Variante des Corona-Virus weiter aus. Seit Freitag gibt es den ersten bestätigten Fall im Unterallgäu.

    So wird die Sonderlieferung Moderna-Impfstoff an das Impfzentrum Bad Wörishofen verteilt

    Die Warteliste der Impfwilligen ist lang. Landratsamtssprecherin Sylvia Rustler sagte unserer Redaktion, dass mittlerweile rund 11.000 Menschen darauf warten, erstmals gegen Corona geimpft zu werden. Das sind allerdings nur die Zahlen für jene, die sich über das bayerische Impfportal registriert haben. Darunter seien aber auch noch Personen, welche bereits anderweitig eine Impfung erhalten und ihre Registrierung nicht gelöscht hätten, berichtet Rustler.

    Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU), Bad Wörishofens Altbürgermeister, kündigte eine Sonderlieferung mit Impfstoff an, für Landkreise mit niedriger Impfquote. Das Unterallgäu wurde ebenfalls bedacht. Man erhalte zunächst 2500 Dosen des Impfstoffs von Moderna, berichtete Rustler am Freitag. Diese sind laut Gesundheitsministerium für Erstimpfungen bestimmt. Man werde das Vakzin in der nächsten Woche verimpfen, so Rustler. Weitere 2500 Impfdosen Moderna für Zweitimpfungen folgen sechs Wochen später. Holetschek bietet zudem 2000 Dosen AstraZeneca an, wenn gewünscht. So käme das Unterallgäu auf 7000 zusätzliche Impfdosen.

    Man werde die zusätzlichen Lieferungen nicht von den Arztpraxen abzweigen, betont Holetschek. Es handele sich um eine Umverteilung des für die Impfzentren geplanten Impfstoffs. Holetschek kritisierte das Bestellsystem des Bundes. „Einige Regionen haben beispielsweise eine geringere Ärztedichte“, berichtet er. „Deshalb haben wir dort eine geringere Impfquote in den Arztpraxen und damit im Ergebnis ein geringeres Angebot an Schutzimpfungen.“ Wann das Impfzentrum Bad Wörishofen wieder Erstimpfungen mit dem Wirkstoff von Biontech durchführen kann, sei derzeit nicht sicher vorhersagbar, berichtet Sylvia Rustler.

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