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Bad Wörishofen: Damit die Natur in der Kneippstadt erwacht

Bad Wörishofen

Damit die Natur in der Kneippstadt erwacht

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    Kräftig zupacken heißt es in diesen Tagen für die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei: Denn bei der Natur in der Kneippstadt ist es wie bei den Menschen: Nach den kalten Wintertagen tut eine Kur besonders gut.
    Kräftig zupacken heißt es in diesen Tagen für die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei: Denn bei der Natur in der Kneippstadt ist es wie bei den Menschen: Nach den kalten Wintertagen tut eine Kur besonders gut.

    Sturmtief „Bianca“ hat auch in der Kneippstadt und den Ortsteilen Spuren hinterlassen. „Doch im Gegensatz zu anderen Regionen in Bayern sind wir noch glimpflich davongekommen“, schildert Stadtgärtnermeister Andreas Honner die Auswirkungen des winterlichen Gastspiels. Gefällt hat der Sturm einige Bäume im Spitzwald an der Ortsverbindungsstraße Dorschhausen-Bad Wörishofen. Diese Strecke musste gestern wegen Aufräumarbeiten kurzfristig gesperrt werden.

    Sabine und Bianca machen den Stadtgärtnern von Bad Wörishofen viel Arbeit

    Die Wörishofer Stadtgärtner sind Kummer gewöhnt. Viel Arbeit bescherte ihnen kürzlich auch der Orkan „Sabine“. Das „wilde Mädchen“ fällte Bäume, die im Kurpark die Wege versperrten und auch auf den Rasenflächen alles andere als einen schönen Anblick boten. Da galt es das Bruchholz schnell abzutransportieren, um den Borkenkäfern keine Nahrungsquelle zu bieten. „Das Holz der vom Sturm gefällten Bäume ist bereits vermarktet“, informiert Andreas Honner.

    Überreste der Stürme vergangener Tage sind Wurzelstümpfe, die von den Gärtnern aufwendig ausgefräst wurden. Sollen sie doch Käfern und allerlei Kleingetier als Tischlein-Deck-Dich und Unterkunft dienen.

    Gezählt sind die Tage einer 120 Jahre alten, vom Absterben bedrohten Buche in der Nähe der Tennis-Gaststätte. Schwarze Flecken am Stamm des Baumes deuten auf die Krankheit „Pseudomenas“ hin, welche die Wurzeln zerstört und den Transport von Wasser und Nahrungsstoffen verhindert. Apropos Tennis-Gaststätte. Seine Fassade soll in Kürze einen neuen Anstrich bekommen und auch ein neuer Pächter ist bereits gefunden.

    Alle Hände voll zu tun haben derzeit die im Kurpark stationierten Rosengärtner Stephan Wagner und Thomas Neher. Die Sicherheit der Spaziergänger und Kurgäste im Auge, tragen sie auf den von Schnee und Regen aufgeweichten Wegen zwischen den Beeten im Rosengarten neuen Steinsplit auf. Demnächst müssen sie sich auch um den Rückschnitt der „Blumenköniginnen“ kümmern. Wenn die Forsythien blühen, ist es dafür die richtige Zeit. Gärtner Stephan Wagner kann es kaum erwarten, dass die Rosen wieder blühen. Besonders freut er sich auf den Besuch seiner wild lebenden, gefiederten Freunde, deren Futter er aus eigener Tasche bezahlt.

    „Meisen, Feldsperlinge, Kleibern, Kernbeißer, Buntspechte, Rotkehlchen und Baumläufer nehmen mir viel Arbeit ab“, erzählt er. Die Wildvögel fressen während ihrer Brutzeit im Rosengarten die Läuse weg. So kommt der Stadtgärtner seit mehr als 20 Jahren bei der Blumenpflege ohne chemische Spritzmittel aus. „Läuseplage“ ist für Stephan Wagner ein Fremdwort.

    Beim Frühjahrsputz im Kurpark haben die Gärtner von Bad Wörishofen viel zu tun

    Beim Frühjahrsputz in der Natur hat auch Schreiner Thomas Canci alle Hände voll zu tun. Er kontrolliert unter anderem Spielplätze, Holzbrücken, wie auch Balanciergeräte auf dem Barfußweg auf Schäden und behebt etwaige Mängel. Nach den Wintermonaten steht auch die Nachpflanzung von Bäumen und Sträuchern an. Bei der Auswahl der Gehölze legen die Stadtgärtner besonderen Wert auf „Insektenfreundlichkeit“.

    Bevor die Frühjahrssonne die Pflanzen zum Treiben anregt, müssen auch die Gartengeräte und Werkzeuge einsatzbereit sein. „Da ist es wichtig, Spaten und Scheren zu säubern, zu ölen und zu schärfen“ zählt Honner auf. Zudem steht auch die Reinigung von Rankgittern, Pflanzgefäßen sowie der Abtransport von Laubresten an. „Auf schlecht belüfteten Grünflächen können sich Krankheiten und Pilze ausbreiten“ weiß der Gärtnermeister.

    Im Frühling blüht die Kneippstadt auf: Die Kneippstadt begrüßt den Wonnemonat mit einem Blütenmeer

    Schließlich muss auch die Fontäne im Jakobsweiher zu neuem Leben erweckt werden. Dazu bedarf es auch der Aktivierung der im Bauhof im Winterschlaf ruhenden Pumpe. „Das ganze Jahr über läuft im Kurpark eine strenge Baumkontrolle. „Die Sicherheit der Besucher und die Sorge um den Erhalt des alten Baumbestandes hat absolute Priorität“ versichert Honner und erwähnt dabei, dass auch im Heilkräuter- sowie im Duft- und Aromagarten des Kurparks umfangreiche Pflege notwendig wird. So das Nachpflanzen einjähriger Arten und bei mehrjährigen Sorten das Ergänzen mit blühenden Neuheiten.

    Auch im Stadtgebiet und besonders in der Fußgängerzone gibt es in diesem Lenz mit Blick auf das Jubiläum „100 Jahre Bad Wörishofen“ für die Gärtner viel zu tun. Sträucher müssen herunter geschnitten werden und schon jetzt sollen mit Hornveilchen und Stiefmütterchen bepflanzte, repräsentative Beete dem Frühling Tür und Tor öffnen und zum Flanieren animieren.

    Mit den Bäumen, Blumen und Pflanzen ist es halt wie mit den Menschen. Nach kalten Wintertagen braucht auch die Natur eine Kur.

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