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Bad Wörishofen: Corona: So schützen sich Kirchen und Seniorenheime

Bad Wörishofen

Corona: So schützen sich Kirchen und Seniorenheime

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    Das Eintauchen der Hostie beim Abendmahl in den Kelch nennt sich Intinctio. Es ist ein Weg, der auch in Bad Wörishofen genutzt wird.
    Das Eintauchen der Hostie beim Abendmahl in den Kelch nennt sich Intinctio. Es ist ein Weg, der auch in Bad Wörishofen genutzt wird. Foto: epd

    Die Sorge vor dem neuartigen Coronavirus führt nun auch in den Kirchen und Senioreneinrichtungen Bad Wörishofens zu Einschränkungen. Pfarrer Andreas Hartmann von der Pfarreiengemeinschaft Bad Wörishofen sagte am Donnerstagnachmittag alle Veranstaltungen ab. Man halte sich damit an eine Vorgabe der Diözese. Betroffen davon sind Seniorennachmittage, Chorproben, Ministrantentreffen oder Kindergottesdienste. Die regelmäßigen Gottesdienste finden aber weiterhin statt, wenn auch mit Einschränkungen.

    Solche Einschränkungen gibt es auch bei der evangelischen Erlösergemeinde. Pfarrerin Susanne Ohr sagt, man verzichte bei der Begrüßung durch das Gottesdienstteam am Eingang und bei der Verabschiedung der Gottesdienstbesucher am Ausgang auf den Handschlag und im Gottesdienst auf den Friedensgruß.

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    Video: Vier Unterallgäuer mit Corona - und die Folgen

    „Am Sonntag wird es erst mal kein Abendmahl geben“, berichtet Ohr. „Alle Gruppenleiter sind darüber hinaus angewiesen zu überlegen ob sie ihre Angebote aufrecht erhalten wollen.“ Zuletzt habe man das

    Ohne Weihwasser zum Gottesdienst in Bad Wörishofen

    In der katholischen Pfarreiengemeinschaft verzichtet man nun auf das Weihwasser im Eingangsbereich und seit gestern auch auf Kollektenkörbchen, die im Gottesdienst durch die Reihen wandern. „Ebenfalls bitten wir die Mitfeiernden von der Mundkommunion und vom Friedengruß abzusehen“, berichtet Hartmann.

    Pfarrer Hartmann empfiehlt die Wasseranwendungen von Pfarrer Kneipp zur Stärkung des Immunsystems. Und er empfiehlt, über Ängste zu reden. „Viele Menschen begegnen mir gerade mit Angst“, hat Hartmann beobachtet. Darüber zu sprechen, sei besser, als diese „in sich hineinzufressen“.

    Auch in Einrichtungen, in denen viele ältere Menschen leben, lässt man erhöhte Vorsicht walten. Das betrifft nicht nur die Heime, sondern auch Wohnanlagen wie jene der Johanniter in Bad Wörishofen, deren größtes Projekt in Bayern. Iris Nowak sagt, natürlich könne man das Miteinander dort nicht vorschreiben. Man habe aber in allen Bereichen Desinfektionsmittelspender installiert und Bewohner und Mitarbeiter für die Situation sensibilisiert.

    Plakate an den Wänden verkünden, man verzichte auf das Händeschütteln und schenke einander stattdessen ein Lächeln.

    „Die Türen der Heime werden zugesperrt“, teilt die AWO mit

    Im AWO-Seniorenheim Bad Wörishofen gebe es noch keine Corona-Verdachtsfälle, berichtet Dieter Egger. Allerdings bittet man per Plakat am Eingang, Besuche nur auf ein nötiges Maß zu beschränken und sich gegebenenfalls die Hände zu desinfizieren. „Anstehende Veranstaltungen sind abgesagt“, so Egger. Zudem würde AWO-Heime nicht mehr als Wahllokale genutzt, was in anderen Gemeinden offenbar der Fall war.

    Am Donnerstagmittag wurden die Maßnahmen dann verschärft, denn der Landkreis Unterallgäu ordnete ein Betretungsverbot für Senioreneinrichtungen an. Das gilt für das Kreis-Seniorenheim „Am Anger“, aber auch für die anderen Einrichtungen. „In der Praxis bedeutet dies, dass die Türen der Heime zugesperrt sind“, berichtet Egger. „In einzelnen Notlagen – etwa ein dringend erforderlicher Arztbesuch oder auch im Rahmen der Sterbebegleitung – wird Einlass gewährt. Dazu muss die Türglocke bedient werden.“

    „Es ist anzunehmen, dass noch weitere Gesundheitsämter ein Besuchsverbot aussprechen werden“, sagt Egger. Am Freitag finde ein Treffen aller Träger von Seniorenheimen in Bayern bei Sozialministerin Carolina Trautner statt. „Dort sollen bayernweite Lösungen besprochen werden“, berichtet Egger, der Vorstandsvorsitzende der AWO Schwaben. (m.he)

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