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Bad Wörishofen: Bürgerinitiative kämpft für Lärmschutz auf der A 96

Bad Wörishofen

Bürgerinitiative kämpft für Lärmschutz auf der A 96

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    Die A 96 führt direkt an Kirchdorf vorbei. Die Häuser rechts im Bild gehören bereits zum Ortsgebiet. Um die Bevölkerung besser vor dem Lärm der täglich 35000 Fahrzeuge zu schützen, könnte man möglicherweise den Schutzwall erhöhen und die Kosten über eine Bürger-Fotovoltaikanlage auf dem Bauwerk refinanzieren, heißt es.
    Die A 96 führt direkt an Kirchdorf vorbei. Die Häuser rechts im Bild gehören bereits zum Ortsgebiet. Um die Bevölkerung besser vor dem Lärm der täglich 35000 Fahrzeuge zu schützen, könnte man möglicherweise den Schutzwall erhöhen und die Kosten über eine Bürger-Fotovoltaikanlage auf dem Bauwerk refinanzieren, heißt es. Foto: Heinrich

    Der Stadtrat ist mit seinem Vorstoß zum Lärmschutz am Verkehrsministerium gescheitert. Minister Peter Ramsauer (CSU) sollte die

    Sein Geschäftsleiter Werner Würstle hatte im Juni öffentlich gemacht, dass beim Lärmschutz derzeit eigentlich mit zweierlei Maß gemessen wird. Vereinfacht gesagt stehen in der Immissionsschutzverordnung wesentlich geringere Grenzwerte für Lärmbelästigung als in den Lärmschutzrichtlinien für den Straßenverkehr. Weil das so ist, sah sich auch die Autobahndirektion bislang nicht zum Handeln gezwungen. Kirchdorfer beklagten derweil, dass es durch die Autobahn mittlerweile so laut ist, dass sie ihre Gärten im Sommer kaum nutzen können.

    Austausch von Fahrbahnteilen

    Vorerst bleibt es also beim vorgezogenen Austausch von Fahrbahnteilen der A 96 im Bereich Kirchdorf. Der Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) hatte das erreicht. In den nächsten drei Jahren soll eine lärmmindernde Schicht eingebaut werden, allerdings nur in Fahrtrichtung München.

    Für Hannes Weber kommt die Absage des Verkehrsministeriums nicht überraschend. Der Vorsitzende der Bürgerinitiative Umwelt beklagt seit mehr als zwei Jahrzehnten, dass die zuständigen Behörden nicht gewillt sind, von bestehenden Grenzwerten abzurücken. Deshalb hat Weber bereits einen Plan B und einen Plan C in der Tasche, um für die Kirchdorfer doch noch Verbesserungen zu erreichen.

    Weber will gemeinsam mit seinen Mitstreitern der Bürgerinitiative die Bemühungen um ein Tempolimit für die A 96 im Bereich Kirchdorf vorantreiben.

    Parallel dazu will Weber um Unterstützung für ein wesentlich ehrgeizigeres Vorhaben werben. Es wäre denkbar, den bestehenden Lärmschutzwall in Eigeninitiative zu erhöhen, sagt Weber. „Das könnte aber nur funktionieren, wenn man den Bau über eine Fotovoltaikanlage auf dem Wall refinanziert“, sagt Weber. Das allerdings würde die Möglichkeiten der Bürgerinitiative übersteigen. „Da geht es um ein paar Millionen Euro“, verdeutlicht er. Auch die Stadt werde da „wahrscheinlich nichts machen“, vermutet Weber. Es müsste also ein privater Investor gefunden oder eine Bürgergenossenschaft gegründet werden, erläutert Weber. Nur wenn innerhalb der Bürgerinitiative Einigkeit bestehe, werde man dieses Vorhaben vorantreiben.

    "Nicht über die Köpfe der Leute hinweg entscheiden"

    Und ohne die Kirchdorfer vorher zu befragen, sei ohnehin an solch ein Projekt nicht zu denken. „Das kann man nicht über die Köpfe der Leute hinweg entscheiden“, betont Weber. Er hofft, dass die Kirchdorfer das Thema Lärmschutz wieder gemeinsam anpacken. „Momentan fehlt da etwas der Spirit“, formuliert es Weber, der (Kampf-)geist also, wie es ihn beispielsweise beim Protest gegen die geplante Mülldeponie bei Kirchdorf gegeben habe. Diese hatten die Bürger damals bekanntlich verhindert.

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