Anette Bader, die Leiterin der städtischen Kindertagesstätte in Bad Wörishofen, hat exakt nachgerechnet. Von den ersten Erdbewegungen im September 2019 bis zum Einzug in die „Villa Kunterbunt“ Anfang Mai diesen Jahres vergingen 608 Kalendertagen. Von dem Ergebnis konnten sich Interessierte nun beim Tag der offenen Tür ein Bild machen.
Angetan war unter anderem auch der stellvertretende Landrat Michael Helfert. Der 5300 Quadratmeter große Garten und der Spielflur mit ausreichend Tageslicht und die Gruppenräume der Krippe, des Kindergartens und des Horts seien ein „kleiner Marktplatz für persönliche Begegnungen“. Das großzügige Raumangebot sei eine gut angelegte Investition in die frühkindliche soziale Bildung, so Helfert.
Der Standort in der Brucknerstraße neben der Wirtschafts-, Fachober-, Berufsober-, Hotelfach- und Sebastian-Kneipp-Schule sei nicht zufällig gewählt worden, so Bürgermeister Stefan Welzel, sodass ein altersübergreifender Bildungscampus entstand. Gemeinsam mit Mitteln von Freistaat, der Regierung von Schwaben und Landkreis ließ sich die Stadt Bad Wörishofen die neue Kita rund sieben Millionen Euro kosten.
Architektin Annette Degle spricht von einer "Perlenkette" in Bad Wörishofen
Architektin Annette Degle verglich das 2000 Quadratmeter große, ebenerdige, viergliedrige Gebäude mit einer Perlenkette. Auch auf Funktionalität wurde geachtet. So kann die Kita-Mensa sowohl für das Mittagessen als auch für Aktivitäten genutzt werden. Weiteres Herzstück sei neben der breiten „Spielstraße mit Himmelsfenster“ der eigene Kneippraum. Darin sollen die Jüngsten an die unterschiedlichen Therapien nach Pfarrer Sebastian Kneipp und ihre Wirkungen spielerisch herangeführt werden.
Das Team des Kindergartens Bad Wörishofen durfte die Pläne mitgestalten
Dass die Kita eine vom Kneipp-Bund zertifizierte anerkannte Einrichtung ist, sieht man bereits im Eingangsbereich an einer großen Plakette, die Bürgermeister Welzel, der zugleich auch Vorsitzender des örtlichen Stamm-Kneipp-Vereins ist, an Anette Bader und ihre Stellvertreterin Christine Wind feierlich übergab. Die beiden zeigten sich froh und dankbar, dass der Neubau nicht nur zügig und im Kostenrahmen errichtet wurde, sondern dass das Erzieherteam ihn auch mitgestalten durften.
Im Beisein von einigen Stadtratsmitgliedern, des Elternbeirats sowie deren Kinder segneten Diakon Filip Bäder und Prädikant Manfred Gittel den „Spielplatz der Weltreligionen“ und deren großen und kleinen Benutzer. Für die musikalische Umrahmung sorgten Sanni Risch am Keyboard und Anette Bader an der Querflöte.