Auf die Vereine, welche Bad Wörishofens Eishalle nutzen, kommen Gebühren zu – allerdings noch nicht gleich. Die Halle bleibt zunächst kostenlos, im Gegensatz zur Dreifachturnhalle. Dort müssen die Vereine Benutzungsgebühren zahlen. Das bleibe auch in der Corona-Krise so, hieß es.
Dass die Vereine, welche die Eishalle nutzen, künftig dafür bezahlen sollen, hat steuerliche Gründe. Nichts zu verlangen, wäre für die Stadt steuerschädlich, sagte Kämmerer Tim Hentrich unserer Redaktion. Die Stadt hätte dadurch also einen finanziellen Nachteil. Über die genaue Höhe ist derzeit öffentlich nichts bekannt.
Diese Bad Wörishofer Vereine wären von einer Benutzungsgebühr vor allem betroffen
Betroffen von den Gebühren währen wohl vor allem der EV Bad Wörishofen und der Eiskunstlaufverein Bad Wörishofen. Die Eisstockschützen würden die Halle gar nicht mehr so häufig nutzen, berichtete Ordnungsamtsleiter Marcus Kleebaur. „Die Älteren wollen nicht mehr so gerne aufs Eis“, sagte er. „Es waren keine einfachen Gespräche, den Vereinen die Hiobsbotschaft zu überbringen“, sagte Kleebaur im Stadtrat. Maßgeblich sei aber für die Stadt, den Vereinssport nicht durch Gebühren abzuwürgen. Diese können durchaus ins Geld gehen. Kleebaur berichtete von 100 bis 120 Euro pro Stunde für Eishallen. Das werde andernorts verlangt. Auch die Nutzer der Dreifachturnhalle von Bad Wörishofen müssen Benutzungsgebühren zahlen, allerdings in weit geringerem Maße. „Daran könnte man sich orientieren“, findet Kleebaur. Über mögliche Beträge wurde in der Sitzung aber nicht gesprochen.
Vereine teilen mit, dass sie in der Corona-Krise neue finanzielle Belastungen nicht stemmen können
„Wir wollen, dass der Vereinssport auch nach Corona weitergeht“, betonte Bürgermeister Stefan Welzel (CSU). „Die Vereine teilten mit, dass sie sich im Augenblick im Neuaufbau befinden und die Überwindung der Coronakrise aktuell eine sehr schwierige Aufgabe, insbesondere auch finanziell, darstellt“, berichtete Kleebaur. Zusätzliche Gebühren jedweder Art könnten in sie der Saison 2021/22 nicht stemmen. Bei der Stadt teilt man diese Auffassung. Man sehe das Jahr 2021 ebenfalls als außergewöhnlich an. „Die Vereine konnten nicht trainieren, müssen sich neu finden und hatten auf Grund des Lockdowns auch nahezu keine Einnahmen, etwa durch Eintrittsgelder oder Sponsoren“, schildert Kleebaur. Lediglich die Mitgliedsbeiträge blieben. Die Verwaltung empfahl deshalb, heuer noch keine Benutzungsgebühren einzuführen.
Der Stadtrat folgte dem. Die Verwaltung soll aber in der zweiten Jahreshälfte eine Regelung vorstellen, mit der man ab der Saison 2022/23 Benutzungsgebühren einführen kann. Unberührt von dieser Verfahrensweise bleibt die Dreifachturnhalle. Dort werden auch heuer Benutzungsgebühren fällig, sagte Ordnungsamtsleiter Kleebaur unserer Redaktion.
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