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Bad Wörishofen: Bad Wörishofen muss die Kläranlage vergrößern

Bad Wörishofen

Bad Wörishofen muss die Kläranlage vergrößern

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    Die Kläranlage von Bad Wörishofen soll erweitert werden.
    Die Kläranlage von Bad Wörishofen soll erweitert werden. Foto: Markus Heinrich

    Die Kläranlage von Bad Wörishofen reicht für die größte Stadt des Landkreises Unterallgäu längst nicht mehr aus. Darauf hat das Landratsamt Unterallgäu bereits mehrfach hingewiesen und sogar angekündigt, unter Umständen keine weiteren Neubaugebiete mehr zu genehmigen, wenn die Stadt nicht schnell handelt. Weil die Planungen nun schon seit einiger Zeit auf dem Weg sind, gab es solche Einschränkungen aber noch nicht. Nun tut sich auch vor Ort etwas. Die Kläranlage soll erweitert werden. Im Bauausschuss wurde nun deutlich, welche Ausmaße das Projekt annimmt.

    Bad Wörishofens Kläranlage ist ein Sonderfall in Bayern. Gebaut hat sie nicht die Stadt, sondern das Unternehmen Glass Umwelttechnik. Glass betreibt die Anlage auch in einem öffentlich-privaten Betreibermodell. 1995 wurde die Anlage fertig, ausgelegt ist sie auf einen Einwohnergleichwert von 43.000. Seither wurden die Verträge zwischen Glass und der Stadt Bad Wörishofen immer wieder verlängert.

    Der beim Klärprozess anfallende Schlamm wird im Faulturm behandelt. Dabei entsteht Faulgas, das nach Angaben von Glass Umwelttechnik in zwei Blockheizkraftwerken zu Strom verarbeitet wird.

    Teile des Bestands der Kläranlage Bad Wörishofen werden abgerissen

    Nun will Glass die Kläranlage auf 67.100 Einwohnergleichwerte ausbauen. Für diese Erweiterung sei eine Baugenehmigung erforderlich und zudem eine gehobene wasserrechtliche Erlaubnis zur Einleitung des geklärten Abwassers in den Wörthbach, erläuterte Manfred Pistel vom Bauamt am Mittwochabend im Bauausschuss. Der Ausschuss fasste den nötigen Beschluss einstimmig. Pistel erläuterte, was an der Anlage gemacht wird. Dort soll eine Vorklärung neu gebaut werden, ebenfalls ein neuer Zugang zum Werkleitungskanal. Ebenfalls steht der Neubau eines Faulturms an, der zugleich mit 14 Metern das höchste Gebäude der Anlage sein wird. Ein Blockheizkraftwerk-Raum wird ebenfalls neu entstehen.

    Zuletzt hatte sich der Ausbau der Kläranlage Bad Wörishofen verzögert

    Glass wird zudem den Gasspeicher abreißen und durch einen Neubau ersetzen. Abgerissen wird ebenfalls die Gasfackel. Auch hier entsteht ein Neubau. Die Heizungsanlage der Kläranlage wird erweitert. Zuletzt hatte sich der Ausbau der Kläranlage verzögert. Das gab der damalige Bürgermeister Paul Gruschka (FW) im April 2020 bekannt. Damals hieß es, die Fertigstellung sei nun für Mai 2022 geplant. Ursächlich seien Verzögerungen, die aber nicht in der Verantwortung der Stadt lägen, sagte Gruschka damals, ohne allerdings den genauen Grund zu nennen.

    Im Haushalt des Jahres 2019 hatte die Stadt bereits 270.000 Euro für die Kläranlage im Bereich Hochbau vorgehalten. Die Diskussion währt allerdings schon länger. Als es im Sommer 2018 um die zwischenzeitlich verschobene Erweiterung des Skyline Parks gegenüber der Kläranlage ging, wurde im Stadtrat erläutert, wie künftig verfahren werden soll.

    Der Park firmiert ja zwischenzeitlich unter Ramminger Adresse, liegt aber zu einem Drittel auf Bad Wörishofer Flur. Planer Lothar Zettler sagte damals, man habe vereinbart, das Abwasser aus dem „Ramminger“ Parkteil künftig über die Kläranlage von Rammingen zu entsorgen. Abwasser, das auf Bad Wörishofer Flur anfällt, werde auch künftig über die Kläranlage Bad Wörishofen entsorgt. 650.000 Menschen pro Jahr sollten nach den damaligen Hochrechnungen einmal den Park besuchen, 250.000 mehr als bisher.

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