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Ausstellung in Mindelheim: Gemalte Selfies

Ausstellung in Mindelheim

Gemalte Selfies

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    Beim Aktzeichnen hat er sich 1937 „abgelichtet“.
    Beim Aktzeichnen hat er sich 1937 „abgelichtet“. Foto: Melanie Lippl

    Ein Selfie mit dem Handy ist heute schnell gemacht. Deutlich länger dürften Max Beringers Selbstdarstellungen gedauert haben, die er mit Pinsel und Farbe angefertigt hat. Die Ausstellung in den Mindelheimer Museen im Colleg zeigt

    Das erste ausgestellte Selbstporträt stammt von 1905. Der Mindelheimer Künstler besuchte als damals 19-Jähriger noch die Kunstgewerbeschule. Dass die beiden nächsten Bilder von 1915 aus demselben Jahr stammen, ist kaum zu glauben. Das eine zeigt Beringer als Soldat, dabei wirkt er nachdenklich, fast schon melancholisch. Selbstbewusst hingegen die Tuschezeichnung aus dem selben Jahr. Darin erkennt man den Gewinner des berühmten Rompreises, den aufstrebenden Künstler, der gerade dabei ist, sich in München einen Namen zu machen.

    Die Umgebung, in der sich Max Beringer dargestellt hat, ist stets eine andere. Der feste Blick, mit dem der Maler dem Betrachter direkt in die Augen schaut, ist hingegen all seinen Bildern gemein.

    Sein wohl letztes Selbstporträt zeigt Max Beringer als 71-Jährigen. Es entstand vier Jahre vor seinem Tod. Seine letzten beiden Jahre verbrachte der Künstler im Altersheim, wo er wegen des Schmutzes nicht mehr mit Öl malen durfte – weshalb Markus Fischer vermutet, dass es Beringers letztes Selbstbildnis ist, das hier ausgestellt ist. Max Beringer hat seine Bilder nie groß kommentiert – und so sieht jeder Betrachter etwas anderes darin. „Im Alter schaut man aus dem Bild raus und fragt sich: Was wäre gewesen?“, deutet Fischer das letzte Bild. „Hätt ich doch ...“

    Die Ausstellung mit Max Beringers Werken ist noch bis 15. Januar in der Ausstellungshalle der Museen im Colleg, Hermelestraße 4 in Mindelheim, zu sehen. Geöffnet ist sie täglich außer Montag von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr.

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