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Corona im Unterallgäu: Auftrittsverbot bringt Zirkus in Mindelheim in Not

Corona im Unterallgäu

Auftrittsverbot bringt Zirkus in Mindelheim in Not

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    Schwere Zeiten erlebt der Zirkus Barnum, der zurzeit auf der Mindelheimer Schwabenwiese steht.
    Schwere Zeiten erlebt der Zirkus Barnum, der zurzeit auf der Mindelheimer Schwabenwiese steht.

    Der Zirkus Barnum ist nicht zum ersten Mal Gast in Mindelheim. Schon häufiger konnte die Truppe das Publikum mit ihren 80 Tieren und den Artisten begeistern. Doch dieses Mal ist alles anders. Keine Artisten, keine Auftritte. Schuld daran ist der Coronavirus und das deswegen ausgerufene Veranstaltungsverbot. Der Zirkusdirektor Markus Kaiser spricht von einer absoluten Notsituation.

    Eigentlich hätten sie hier in Mindelheim auftreten wollen und jetzt weiter nach Landsberg und dann nach Österreich reisen. Daraus werde nun erst einmal nichts. „Wir sind hier in Mindelheim auf der Schwabenwiese gestrandet“, sagt Markus Kaiser. Auftritte in nächster Zeit gibt es keine. Die Kosten für das Personal und vor allem für die Tiere laufen weiter. Rund 500 Euro für Tierfutter falle jeden Tag an, so Kaiser. Man wisse selbst nicht, wie lange man die Tiere noch versorgen könne.

    Nur die Zirkusfamilie Kaiser ist noch auf dem Gelände auf der Mindelheimer Schwabenwiese

    Dadurch, dass der Zirkus noch ganz am Anfang seiner Tournee-Saison stehe, seien die Kassen seit dem Winter leer. Die meisten der rund 30 Personen, die in dem Zirkus arbeiten, sind bereits abgereist. Nur noch die Familie Kaiser befindet sich auf dem Zirkusgelände. „Wenn es so weitergeht, ist die Existenz unseres Zirkus mehr als nur gefährdet“, erklärt Kaiser auf Nachfrage. Selbst im Zweiten Weltkrieg sei die Lage für den Zirkus nicht so schlimm gewesen, wie jetzt.

    Die Zirkus-Leute wollen nicht betteln und hoffen auf Spenden

    Ohne Auftritte gebe es keine Möglichkeit, die Kosten, die durch den Tagesablauf, der genau der gleiche wie sonst auch sei, in irgendeiner Form zu stemmen. „Wir bereiten uns bereits auf den schlimmsten Fall vor“, erklärt der Direktor. Die einzige Möglichkeit, den Zirkus und seine Tiere zu retten, sei durch Spenden und Hilfe aus der Bevölkerung. Dabei werde man, so Kaiser, keine Bettelläufe starten und an den Haustüren der Leute klingeln. Stattdessen habe man ein Spendenkonto eingerichtet. Dieses Konto stelle für die Zirkusfamilie die einzige Möglichkeit dar, den Zirkus irgendwie zu retten.

    Man habe bereits mit der Stadt Mindelheim gesprochen, diese sei aber durch den ausgerufenen Katastrophenfall anderweitig beansprucht, erklärt Kaiser. Deswegen bleibe nur noch die Bevölkerung. Er bittet um die Hilfe der Bürger, um zumindest die dringend benötigten Futterkosten sicherzustellen. Dafür könne man auch einfach auf das Zirkusgelände kommen, um zu helfen, beteuert das Oberhaupt des Zirkus.

    Hier geht es zur Homepage des Zirkus

    Hier bündeln wir Hilfsangebote: Corona-Virus: Das Unterallgäu hilft sich

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