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Aufregender Spiegeltrick für Montags-Krimi

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Aufregender Spiegeltrick für Montags-Krimi

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    Reichertshofen Mit den schweren Dieselloks der Staudenbahn kann Geschäftsführer Hubert Teichmann gut umgehen. Er lässt damit für Sonntagsausflügler schöne Landschaften am Gesellschaftswagen vorbeigleiten oder schleppt schwere Güterwaggons an ihr Ziel. Für eine Rolle in einem neuen Montags-Krimi des ZDF musste er nun mit einem langen Zug durch eine Spiegelwand donnern und zuvor einen anstrengenden Nervenkrieg bestehen.

    Die schwere Aufgabe für Teichmann und Rangierbegleiter Michael Forster: Mit ihrem Zug sollten sie auf einen Mann zufahren - ein Albtraum für jeden Lokführer. Da war es wenig Trost, dass es sich um einen trainierten Stuntman handelte, der von einem zweiten Double etwa zehn Meter vor der Lok vom Bahndamm gezogen wurde.

    Erst im vergangenen Sommer hatte Teichmann einen echten Selbstmord auf den Schienen bei Deggendorf miterleben müssen: "Jetzt habe ich das mit dem Film neu verarbeitet. Es war alles mehrfach abgesichert, ich hatte drei Funkgeräte auf der Lok und wir haben uns in mehreren Versuchen langsam an die Szene herangetastet. Aber am Abend war ich reif für die Klapse." Noch verstärkt wurde die dramatische Wirkung durch die Kamera. Sie stand bei dieser Szene am kleinen Staudenbahnhof bei Reichertshofen scheinbar direkt vor dem heranbrausenden Zug auf den Schienen. Denn ungeschnitten soll der Film darstellen, wie die Lok mit voller Wucht durchs Fernsehbild scheinbar ins Wohnzimmer der Zuschauer donnert.

    Doch wie filmt man so etwas? Der Mann auf den Schienen wird von seinem Team an Stuntmen aufgefangen. Und das Kamerateam? Die Lösung brachte ein riesiger Spiegel. Er wurde schräg über dem Bahndamm montiert, das Aufnahmeteam konnte so seitlich vom Schienenstrang "um die Ecke" filmen. Statt über die Kamera zu rasen, zerfetzte der Zug lediglich die Spiegelwand.

    Zuschauer, die sich eine Filmaufzeichnung später in Zeitlupe anschauen können, werden den Trick an der Beschriftung der Lok erkennen: Deren Nummer 21 43 ist dann spiegelverkehrt zu lesen.

    Reichertshofen in den Bergland ...

    Noch einen Trick gab es: Eigentlich spielt die Szene im bergigen Oberland. Doch für die Dreharbeiten mussten die Filmer eine Bahnstrecke einen kompletten Tag lang für sich sperren und zudem eine angrenzende Straße. Das war in Oberbayern und im Allgäu nicht machbar. So nutzten sie den Bahndamm bei Reichertshofen. Übrigens wurde die Staudenlandschaft damit nicht zum ersten Mal filmreif. Schon "Xaver und sein außerirdischer Freund" gelangten von hier aus in die Kinos.

    Sendetermin Zu sehen ist der Film "Die Tochter des Mörders" voraussichtlich im März 2010 im ZDF.

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