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Asyl: Koordinatorin bekommt Hilfe

Asyl

Koordinatorin bekommt Hilfe

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    Bürgermeister Sebastian Seemüller (l.), Koordinatorin Myriam Erhardt und Diakon Gerhard Rummel setzen sich sehr für die Asylbewerber ein.
    Bürgermeister Sebastian Seemüller (l.), Koordinatorin Myriam Erhardt und Diakon Gerhard Rummel setzen sich sehr für die Asylbewerber ein. Foto: Markt Türkheim

    76 Asylbewerber aus 17Nationen leben derzeit in drei

    Und was macht eine Koordinatorin eigentlich? „Der Landkreis und die Regierung von Schwaben sind für die Unterbringung und Verköstigung der Flüchtlinge zuständig und Myriam Erhardt und ihr Team setzen da an, wo sie aufhören“, erklärte Bürgermeister Sebastian Seemüller die Hilfe. Im rund 40-köpfigen Helferkreis seien zum Beispiel 14 Lehrer tätig, die 38 Schulstunden die Woche deutsch unterrichten. Anhand der bisher geleisteten Arbeit, die sie im Marktgemeinderat mit beeindruckenden Zahlen untermauerte, konnten alle nur erahnen, vor welchen logistischen Herausforderungen die Türkheimer Koordinatorin und ihr Team tagtäglich stehen und wie schnell ihr Stundenkontingent aufgebraucht ist. Und sie gab dann zu, wöchentlich gut 25 bis 30 Stunden den Flüchtlingen zu helfen. Ihre Bitte deshalb an den Marktgemeinderat, die Mittel für eine zweite, geringfügig beschäftigte Koordinatorin aufzustocken.

    „Sechs junge Männer gehen bereits in die Berufsschule nach Mindelheim“, berichtete Myriam Erhardt weiter. Auch die Teestunde jeweils am Montagnachmittag im Pfarrheim werde gut angenommen. Ehrenamtliche würden bei Hausaufgaben helfen und auch für Arztfahrten oder Begleitungen im Alltag stünden immer wieder Helfer zur Verfügung. „Wir konnten auch schon unser erstes Baby begrüßen – es heißt übrigens Daniel!“ erzählte die Koordinatorin sichtlich stolz.

    Und es war längst noch nicht alles beschrieben. „Wir kommen jetzt in die zweite Stufe, unsere ersten fünf Syrer sind anerkannt“, berichtete Erhardt. Das heißt, Arbeit und Wohnraum müsse beschaffen werden – laut der Koordinatorin große Probleme der Zukunft. Noch schmeiße zwar der Landkreis niemanden aus seiner Unterkunft, doch wenn neue Flüchtlinge kommen, müssten für diese Syrer Wohnungen gefunden werden. Erhardt bedankte sich auch bei den heimischen Unternehmen, die bereits 18 Praktika ermöglicht hätten. „Jedem Praktikum geht ein rund einstündiges Gespräch bei mir voraus, bei dem ich mich genau erkundige, welchen Beruf sich ein Asylbewerber vorstellen könnte“, so Erhardt.

    Myriam Erhardt berichtete vor dem Marktgemeinderat auch von den vielen Gerüchten, die ihre Arbeit nicht unbedingt erleichterten. So gehe zum Beispiel die Angst herum, dass alle Flüchtlinge ihre Familien nachholen würden. „Unter den 76 Asylbewerbern hier in Türkheim, befinden sich gerade einmal vier Familienväter“, stellte Erhardt klar. Und sie lobte die Asylbewerber. Sie hätten ihrerseits auch über 1500 Stunden ehrenamtliche Arbeit in Vereinen geleistet.

    „Das sind beeindruckende Zahlen, mein höchster Respekt geht an sie und den Türkheimer Helferdienst“, lobte Bürgermeister Sebastian Seemüller die Arbeit. Diakon Gerhard Rummel schloss sich an: „Ich bin sehr froh, dass wir seitens der katholisches Kirche dieses Pilotprojekt mit unterstützen können und ich bin wie Bundeskanzlerin Merkel überzeugt, dass wir es schaffen können.“ Unisono lobten auch alle Marktgemeinderäte die sehr gute Arbeit des Helferkreises mit Myriam Erhardt an der Spitze. Einstimmig beschlossen sie, die Haushaltsmittel für eine weitere geringfügig beschäftigte Koordinatorin bereit zu stellen, insgesamt 20000 Euro im Haushaltsjahr 2016.

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