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Asyl: Flüchtlinge sollen nicht lange alleine bleiben

Asyl

Flüchtlinge sollen nicht lange alleine bleiben

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    Alassane studiert den Stadtplan von Bad Wörishofen. Er ist der erste Asylbewerber, den die Kneippstadt aufgenommen hat.
    Alassane studiert den Stadtplan von Bad Wörishofen. Er ist der erste Asylbewerber, den die Kneippstadt aufgenommen hat. Foto: Bernhard Ledermann

    Bad Wörishofen Nach langer Zeit hat nun auch

    Weil sich in Bad Wörishofen nichts Geeignetes finden ließ, beschaffte die Stadt die Wohncontainer. Sie stehen neben dem Obdachlosenwohnheim. Die Container bieten Platz für zwölf Flüchtlinge.

    Für deren Unterbringung ist das Landratsamt Unterallgäu zuständig. Wer sich um die Betreuung der Asylbewerber in der Kneippstadt künftig kümmert, ist derzeit noch offen. Die Menschen müssten ihren Alltag selbst bewältigen, sagt dazu Ulrike Klotz. Das ihnen zustehende Geld erhalten sie im Rathaus, damit sie dafür nicht eigens nach Mindelheim fahren müssen. Dazu gebe es einen Hausmeister, der im Auftrag des Landratsamtes auch für die Wohncontainer in Bad Wörishofen zuständig ist. Allerdings komme der nur nach Bedarf, nicht zu festen Zeiten.

    Gefragt ist jetzt also die Initiative der Wörishofer. Zufällig lud der Pfarrgemeinderat von St. Justina am vergangenen Donnerstag, also einen Tag vor der Ankunft des ersten Flüchtlings, die Asylbeauftragten der Caritas, Annemarie Möhring und Sarah Dillmann, zu einem informellen Gespräch ein. Dabei teilten die Beauftragten mit, dass sich die Sozialarbeiterin und Flüchtlingsberaterin Sarah Dillmann vonseiten der Caritas um die Asylbewerber in Bad Wörishofen kümmern werde. Die katholische Hilfsorganisation sei weitgehend für die Flüchtlinge im südlichen Schwaben zuständig, wohingegen die evangelische Hilfsorganisation Diakonie vorwiegend das nördliche

    Auf Anregung der Caritas-Beauftragten gründete der Pfarrgemeinderat von St. Justina einen Asylkreis, für den sich spontan Gemeindereferent Filip Bäder, Gertrud Markter, Katharina Schrembs, Horst Waibel, Sebastian Müller und Bernhard Ledermann meldeten. Vertreter dieses Kreises treffen sich, ebenso wie Vertreter der evangelischen Erlösergemeinde Bad Wörishofen, heute Nachmittag mit Sarah Dillmann. Dabei verschaffen sich sowohl die Caritasmitarbeiterin, als auch die Ehrenamtlichen einen ersten Überblick über die Situation der Asylbewerber.

    Dass der Wohnraum eines Containers für drei Personen relativ knapp bemessen sei, wurde bereits deutlich. Die Caritas-Beauftragten warben außerdem für möglichst optimale Bedingungen. Dann könne etwaigen Problemen vorgebeugt werden.

    Auch die evangelische Gemeinde will sich engagieren, sagt Prädikant Manfred Gittel. Man strebe eine Zusammenarbeit mit der katholischen Pfarreiengemeinschaft an. Zunächst wolle man sehen, was die Flüchtlinge benötigen und mit welchem persönlichen Hintergrund sie nach Bad Wörishofen gekommen sind. „Wurden sie etwa gefoltert?“, fragt Gittel. Das müsse geklärt werden.

    Wichtig sei, dass den Asylbewerbern möglichst bald Sprachkurse angeboten werden, sagt die Caritas. Außerdem sollen Begegnungen mit Bürgern der Stadt stattfinden, es müssten alltägliche Aufgaben, wie Arztbesuche, geregelt und Kontakte zu Sportvereinen geknüpft werden.

    Wie wichtig das wäre, zeigte sich schon im ersten Gespräch mit Alassane. Er fachsimpelte schon über die Qualitäten deutscher Fußballclubs und erkundigte sich danach, ob es in Bad Wörishofen einen Fußballverein gebe. Er würde so gerne Fußballspielen.

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