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Altstadt: Die Imhofgasse erinnert an eine alte Mindelheimer Familie

Altstadt

Die Imhofgasse erinnert an eine alte Mindelheimer Familie

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    Nach dem Frundsbergfest ist die Imhofgasse saniert worden. Damit rückte auch die namensgebende Familie Imhof wieder ins Bewusstsein.
    Nach dem Frundsbergfest ist die Imhofgasse saniert worden. Damit rückte auch die namensgebende Familie Imhof wieder ins Bewusstsein. Foto: Stadt Mindelheim

    Mindelheim Während des Frundsbergfestes rücken die engen, alten Gassen der Mindelheimer Altstadt, die sonst ein beschauliches, stilles Leben führen, in den Fokus der Bürger. So ist die Imhofgasse zwischen Gefängnisturm und Steinstraße nach dem Fest 2012 saniert und wesentlich attraktiver gemacht worden. Unter anderem wurde der Platz am Gefängnisturm sternförmig gepflastert, sodass die Fronfeste als markantes Bauwerk nun besser zur Geltung kommt.

    Der Stammbaum der Imhofs ist international weit verzweigt

    Auch der Ursprung des Namens „Imhofgasse“ rückte damit wieder ins Bewusstsein. Zumal kürzlich, mit einem ganzen Jahr Verspätung, Mindelheim die Nachricht vom Tod des Freiherrn Konrad von Imhof erreichte. Er war am 3. Januar 2012 94-jährig in seiner zweiten Heimat Namibia gestorben. Die Familie der Imhofs war der Stadt durch die historische Tatsache verbunden, dass Johann Josef von Imhof zur Zeit der Herrschaft durch Marlborough vom Kaiser als Verwalter eingesetzt war.

    Aus dem Stammbaum der Imhofs ging eine international weitverzweigte Familie hervor. Konrad von Imhofs Familie siedelte sich in Mindelheim eher zufällig an, weil sein Vater zum Leiter des hiesigen Forstamtes berufen wurde. Koni, wie er genannt wurde, war damals vier Jahre alt. Er besuchte das Maristenkolleg und machte in Schondorf Abitur. Später studierte er Architektur und hatte ein eigenes Büro in München. Zweimal war er verheiratet. Er hielt auch nach seiner Auswanderung regelmäßigen Kontakt mit der Heimat und schickte jährlich einen Text für den Mindelheimer Heimatbrief.

    Peter Hartmann, früherer Hypobank-Chef, der mit Koni befreundet war und viele Briefe mit ihm wechselte, erinnert sich: „Sein Vater saß im Alter im Rollstuhl und konnte damit nicht in die Bank hinein. Er kündigte seine Wünsche immer mit einem Schlag gegen die Scheiben an.“

    Konrad von Imhof wanderte 1970 nach Südafrika aus. Nach eigenen Angaben war er Mitbegründer des Staates Namibia, plante dort zahlreiche Kirchen und öffentliche Gebäude und war viel mit seinem Dienstflugzeug unterwegs – ein erfolgreicher Mann, der alles, was er anpackte, mit Begeisterung tat.

    Schrift erzählt vom Leben in Südafrika

    Regelmäßig kam er zu Besuchen nach Mindelheim. Peter Hartmann: „Wir haben uns dann immer getroffen. Einmal wusste ich nicht, dass er kommen sollte, und war bei einer Veranstaltung im Stadttheater. Dort ließ er mich ausrufen.“

    Wer mehr über Imhof wissen will, kann sich im Rathaus oder an der Museumskasse seine Schrift „Erinnerungen aus meiner zweiten Heimat Afrika“ besorgen, die der Förderkreis Mindelheimer Museen herausgegeben hat. Imhof erzählt darin von seiner abenteuerlichen Reise nach Südafrika und von seinem Leben dort.

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