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Allgäu: Badesaison im Allgäu: Weniger Menschen, weniger Unfälle als im Vorjahr

Allgäu

Badesaison im Allgäu: Weniger Menschen, weniger Unfälle als im Vorjahr

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    In dieser Badesaison hat es glücklicherweise weniger Unfälle gegeben als befürchtet. Unser Bild entstand am Niedersonthofener See.
    In dieser Badesaison hat es glücklicherweise weniger Unfälle gegeben als befürchtet. Unser Bild entstand am Niedersonthofener See.

    Rettungsschwimmer blicken auf eine erfreuliche Badesaison zurück: Die Allgäuer Verbände der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und lokale Wasserwachten verzeichneten besonders wenig Einsätze und vor allem keine tödlichen Unfälle an den Allgäuer Badeseen. Das Gegenteil hatten sie zu Beginn der Saison befürchtet. Dennoch wächst die Sorge vor dem kommenden Sommer.

    Fast zwei Jahrgänge von Kindern konnten während der Corona-Zwangspause keinen Schwimmkurs machen oder im Hallenbad üben. Daher rechnete man mit mehr schweren Badeunfällen als in den Vorjahren. Doch die Rettungskräfte der DLRG Memmingen-Unterallgäu rückten im vergangenen Sommer nur zu insgesamt drei kleineren Einsätzen aus: „Das ist wirklich extrem wenig“, sagt Pressesprecher Jürgen Bonnemann. Und vor allem sei im Einsatzgebiet kein Kind verunglückt. Gleiches gilt für die Wasserwacht Kempten: „Ich bin eigentlich mit einem mulmigen Gefühl in die Saison gegangen“, sagt Vorsitzender Fabian Wiedemann. Zum Glück seien seine Befürchtungen nicht eingetreten. Am Niedersonthofener See, wo die Wasserwacht Dienst hatte, seien keine gravierenden Unfälle passiert. Auch bei der DLRG Kaufbeuren-Ostallgäu hat es laut Pressesprecher Christoph Bosch weniger Unfälle gegeben als ursprünglich gedacht.

    Auch der durchwachsene Sommer hat dazu beigetragen, dass es weniger Badeunfälle gab

    Er führt das auf die Corona-Beschränkungen zurück: In den Freibädern sei deshalb weniger los gewesen, die Rettungsschwimmer hatten so einen besseren Überblick. „Vielleicht wirkten aber auch die Warnungen im Vorhinein und die Eltern waren vorsichtiger als sonst.“ Auch der „schlechte Sommer“ mit weniger Andrang an den Seen habe geholfen: „Weniger Menschen bedeuten weniger Unfälle.“

    Die verregnete Badesaison habe die Gefahr von mehr schweren Badeunfällen aber nur verschoben, warnt der Sprecher der DLRG Memmingen-Unterallgäu. Noch immer konnten viele Buben und Mädchen kein Schwimmabzeichen machen: „Auf unserer Warteliste stehen über 250 Kinder.“ Und das, obwohl die Stadt das Memminger Schwimmbad den Rettungsschwimmern im August ausschließlich für Kurse zur Verfügung stellte: Bei drei „Power-Schwimmkursen“ schafften 23 Kinder ihr Frühschwimmer-Abzeichen. Laut Bonnemann ein großer Erfolg – und „trotzdem nur ein Tropfen auf den heißen Stein“.

    Für Schwimmkurse gibt es auch im Allgäu lange Wartelisten

    Die Wasserwacht Kempten und die DLRG Kaufbeuren-Ostallgäu veranstalteten in den Sommerferien je zwei „Crash-Schwimmkurse“, je 30 Kinder erhielten dabei ihr Abzeichen. Auf den Wartelisten der Vereine stehen jedoch noch immer über 100 Buben und Mädchen. „Und es melden sich ja immer wieder neue an“, sagt Wiedemann. Zudem fördert der Freistaat das „Seepferdchen“ für Vorschulkinder und Erstklässler seit Anfang des Schuljahres mit einem 50-Euro-Gutschein. Dadurch sei die Nachfrage noch höher.

    Nadelöhre sind meist die Hallenbäder: Gerade das Anfängerbecken, das man für die angehenden „Seepferdchen“ brauche, sei nur selten verfügbar. Bonnemann und Bosch rechnen damit, dass die DLRG-Verbände erst ab Ende des Jahres genügend „Wasserflächen“ für reguläre Früh- und Freischwimmer-Kurse bekommen. Auch in der nächsten Badesaison werden also viele Kinder immer noch nicht schwimmen können. Man müsse „auch in der nächsten Saison wieder sehr vorsichtig sein“, sagt Wiedemann.

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