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Allgäu: Arbeitsmarkt im Allgäu: Fast alle haben einen Ausbildungsplatz

Allgäu

Arbeitsmarkt im Allgäu: Fast alle haben einen Ausbildungsplatz

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    Tobias Zang ist einer von fast 4000 Auszubildenden, die im Herbst eine Lehre in einem Allgäuer Betrieb begonnen haben. Er lernt Industriekaufmann bei der Stoll-Gruppe in Martinszell.
    Tobias Zang ist einer von fast 4000 Auszubildenden, die im Herbst eine Lehre in einem Allgäuer Betrieb begonnen haben. Er lernt Industriekaufmann bei der Stoll-Gruppe in Martinszell. Foto: Becker

    Tobias Zang (16) aus Waltenhofen hat im Herbst eine Ausbildung zum Industrie-Kaufmann bei Elektro Stoll in Martinszell (Oberallgäu) begonnen. Dort gefällt es ihm sehr gut, kann er doch in diesem Betrieb auch über den eigenen Tellerrand blicken. Denn die Stoll-Gruppe bildet nicht nur in den Berufsfeldern der Industrie, sondern auch im Handwerk aus, zum Beispiel Elektrotechniker. „Da bekommen die jungen Menschen viele Einblicke in verschiedene Bereiche“, sagt Valeska von Wyschetzki, fachliche Leiterin der Personalabteilung und Koordinatorin der Ausbildung bei Stoll.

    4000 Auszubildende haben am 1. September im Allgäu eine Stelle angetreten

    Tobias Zang ist einer von knapp 4000 jungen Frauen und Männern, die im bayerischen Allgäu seit dem 1. September eine Ausbildungsstelle angetreten haben. Die meisten von ihnen haben entweder über die Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen oder direkt im Kontakt zu den Ausbildungsbetrieben eine Lehrstelle gefunden. „Nur 93 Jugendliche waren zum Stichtag 30. September noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle“, sagte Agentur-Chefin Maria Amtmann gestern bei der Vorstellung der Zahlen. Gleichzeitig waren noch 900 offene Lehrstellen gemeldet – ähnlich viele wie im Vorjahr zu diesem Zeitpunkt.

    Bei den vermittelten Ausbildungsverträgen ist im Allgäu im Bereich der Industrie und des Handels ein Rückgang um gut zehn Prozent zu verzeichnen, in den Handwerksberufen ein Minus von knapp zwei Prozent. Das liegt zum einen daran, dass es heuer weniger Schulabgänger gegeben hat als 2019, zum anderen auch an der Corona-Krise. Wegen der Pandemie und den damit verbundenen Umsatzeinbrüchen in manchen Branchen hat doch der eine oder andere Betrieb gezögert, genauso viele Auszubildende einzustellen wie früher.

    Gesucht werden im Allgäu Verkäufer, Einzelhandelskaufleute, Köche und Hotelfachpersonal

    Nicht verändert hat sich trotz Corona der Lehrlingsbedarf in den klassischen Mangelberufen. Gesucht werden nach wie vor Verkäuferinnen und Verkäufer, Kauffrauen und Kaufmänner im Einzelhandel, Köchinnen und Köche, Hotelfachfrauen und -männer sowie Fachverkäufer und Fachverkäuferinnen in Bäckereien und Metzgereien. In diesen Berufen ist es auch jetzt noch möglich, eine Ausbildung zu beginnen. „Unsere Berufsberaterinnen und -berater unterstützen gerne auch kurzfristig“, sagte Maria Amtmann.

    Was für die Ausbildungssituation gilt, trifft auch auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu: Im Allgäu werden weiterhin Fachkräfte gesucht. Die offenen Stellen stiegen im Oktober im Vergleich zum September um 140 auf gut 4600. Das sind jedoch gegenüber dem Oktober 2019 fast 2000 weniger Angebote. (Lesen Sie auch: Der Arbeitsmarkt im Unterallgäu stabilisiert sich weiter)

    Stark gefragt sind Kräfte in der Logistik, Triebfahrzeugführer im Eisenbahnverkehr, Köche und anderes Personal in Hotels und Gasthäusern, Verkäuferinnen und Verkäufer, Maurer, Maler, Bodenleger, Erziehungskräfte, Altenpfleger sowie Mitarbeiter in Arzt- und Zahnarztpraxen.

    „Sehr zufrieden“ zeigte sich Maria Amtmann mit der Entwicklung der Arbeitslosenzahlen. Mit gut 11800 erwerbslosen Menschen wurde im Oktober die niedrigste Zahl seit Beginn der Pandemie erreicht. Das sind 800 weniger als im September. Dementsprechend sank die Arbeitslosenquote um 0,2 Punkte auf 3,0 Prozent. Ein Wert, der jedoch immer noch weit entfernt ist von jenem des Vorjahres. Im Oktober 2019 betrug die Quote 2,2 Prozent. Damals waren über 3400 Menschen weniger arbeitslos in der Region als aktuell.

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