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  3. Dirlewang: Dirlewang, der Damm und viele Fragen nach dem Hochwasser

Dirlewang
04.06.2024

Dirlewang, der Damm und viele Fragen nach dem Hochwasser

Die Mindel hat in Dirlewang viele Straßen überflutet.
Foto: Sabine Adelwarth

Hat beim Damm bei Dirlewang alles funktioniert? Hätte das Hochwasser verhindert werden können? Hätte man früher warnen müssen? Die zuständigen Stellen geben Antworten.

Musste es wirklich sein, dass Dirlewang so stark vom Hochwasser getroffen wird, wo es doch seit 17 Jahren das Rückhaltebecken und den Damm gibt? Hat er überhaupt richtig funktioniert? Hätte man die Bevölkerung nicht früher warnen können? Das sind Fragen, die sich viele Menschen in Dirlewang und Umgebung stellen. Wir haben bei den zuständigen Stellen nachgefragt - und Antworten bekommen.

Eines steht aus Sicht aller Beteiligten fest: Hätte es den Damm nicht gegeben oder wäre er gar gebrochen, hätte es Dirlewang viel härter erwischt. Doch warum stieg der Abfluss an der Mindel überhaupt am frühen Samstagmorgen von den bisherigen 13,5 Kubikmetern pro Sekunde plötzlich auf bis zu 23,3 an und das Wasser überflutete den Ort?

So funktionierte der Damm bei Dirlewang beim Hochwasser

Laut Karl Schindele, dem Leiter des Wasserwirtschaftsamts Kempten, hat "der Betrieb des Hochwasserrückhaltebeckens planmäßig und nach Betriebsvorschrift stattgefunden". Das Rückhaltebecken sei wie vorgesehen ab einem Abfluss von 13,6 Kubikmetern pro Sekunde eingestaut worden, während diese Menge als Drosselabfluss weiterhin abgegeben wurde. Doch die Niederschläge waren intensiv, das Wasser kam sehr schnell und mit Werten weit über dem sogenannten 100-jährlichen Hochwasser, auf das Hochwasserschutzmaßnahmen in Bayern ausgelegt sind, so Schindeles Einschätzung - eine genaue Auswertung gebe es noch nicht, weil man die Werte noch zurückrechnen müsse.

Dirlewang, der Damm und viele Fragen nach dem Hochwasser
43 Bilder
Hochwasser in Dirlewang: Bilder von Samstag
Foto: Johannes Högel, Sabine Adelwarth

Am Samstag gegen 5 Uhr sei das 675.000 Kubikmeter fassende Becken vollgelaufen. Automatisch sei dann die Hochwasserentlastung angesprungen, sprich: Es wurde mehr Wasser durchgelassen - in diesen Vorgang könne niemand eingreifen, so Schindele. Diese Automatik diene dem Schutz des Bauwerks und verhindere, dass der Beckenpegel weiter steige und womöglich der Damm unkontrolliert überlaufe. Bei einem Dammbruch käme das Wasser im Schwall, so Schindele. „Das wäre die Katastrophe, dann wären Menschenleben in Gefahr gewesen. Das darf nicht passieren.“ Er bedauert, dass es zum Hochwasser in Dirlewang kam, ist sich aber sicher: Das Becken hat die Überschwemmungshöhen reduziert. "Als es voll war, war nichts Weiteres mehr möglich."

Das Wasserwirtschaftsamt habe alle relevanten Stellen - also Gemeinde, Feuerwehr, Katastrophenschutz, Polizei und Landratsamt - über die bevorstehende Entlastung des Beckens informiert, Schindele. "Die Vorwarnzeit war allerdings aufgrund des sehr schnell sehr ansteigenden Pegels sehr kurz." Schindele spricht von circa zwei bis drei Stunden. Über die Information der Bevölkerung könne er nichts sagen, das sei Aufgabe der örtlichen Einsatzkräfte. Laut dem Unterallgäuer Landratsamt habe Dirlewangs Bürgermeister Alois Mayer die Warnung der Bevölkerung übernommen, als rund eineinhalb Stunden vorher klar war, dass eine Überflutung droht. 

Per Sirene wurde die Bevölkerung in Dirlewang informiert

„Wir haben die Sirene eingesetzt, dass es auch der Letzte hören hätte können, wenn er gewollt hätte“, sagt Bürgermeister Alois Mayer dazu. Das sei nachts um halb vier gewesen. Ob die Feuerwehr durch die Straßen gefahren sei oder ob es Warnungen übers Internet oder soziale Medien gegeben habe, könne er nicht sagen, so Mayer. Er wolle sich nicht an Spekulationen beteiligen. Erst wenn die Aufräumarbeiten erledigt seien, sei klar, welches Ausmaß die Schäden hätten und was man aus dem Hochwasser lernen könne. "Jeder will dem einen oder dem anderen die Schuld geben und das mache ich nicht mit", so Mayer. "Was wir gemacht haben, war alles richtig und mehr war nicht möglich. Die Menschen, die betroffen sind, sind schlimm genug dran. Wir arbeiten das jetzt auf."

Am Waldsee in Bad Wörishofen ist die Lage kritisch.
79 Bilder
Aktuelle Bilder vom Hochwasser im Unterallgäu
Foto: Thorsten Bringezu, Kathrin Elsner, Ulf Lippmann, Ulla Gutmann, Johannes Högel, Bernd Feil, Vivien Last, Andy Zündt

"Wir hatten 17 Jahre lang den Damm in Betrieb und es hat super funktioniert. Jetzt hatten wir diesmal eine Wahnsinnskatastrophe", fasst der Bürgermeister zusammen. Am Schluss sei es einfach zu viel Wasser in einer zu kurzen Zeit gewesen. Die Feuerwehr sei ständig im Einsatz gewesen und habe alles gemacht, was notwendig war. 

Die Dirlewanger Feuerwehr hat in der Nacht auf Sonntag Bigpacks befüllt.
Foto: Sabine Adelwarth

Bereits am Freitagabend um 19 Uhr kam die erste Alarmierung nach einem vollgelaufenen Schacht, lässt der Dirlewanger Kreisbrandmeister Alexander Mayer die Feuerwehreinsätze vom Wochenende noch einmal Revue passieren. Rund 20 Mann hätten anschließend Bigpacks befüllt, die auf der Straße aufgestellt wurden, und ab 2.30 Uhr nachts im Feuerwehrhaus Sandsäcke. Die Wehr sei in stetigem Kontakt mit der Gemeinde und dem Wasserwirtschaftsamt gewesen, so Mayer. "Als sich die Lage abgezeichnet hat, haben wir einen Teilalarm gemacht und danach nachalarmiert." Als das Wasser kam, seien rund 40 Kräfte im Einsatz gewesen, geholfen hätten zudem auch die Wehr Helchenried und später noch die Kräfte aus der Umgebung, etwa aus Apfeltrach, Erisried, Altensteig, Unteregg, Saulengrain und Oberegg.

Das Hochwasser bei Dirlewang sei so schnell gekommen wie noch nie

Weil die Lage so dynamisch war und das Wasser so schnell gekommen sei, habe man keine Lautsprecherwagen mehr fahren lassen können, so der Kreisbrandmeister. "Die Zeitspanne war so kurz, dass jeder überrascht wurde." Ob es online eine Information gab, wisse er nicht. Durch die Sirene sei laut Mayer aber eine "Grundinformation für die Bevölkerung" gegeben gewesen. Sein Fazit: "Eine Lage, wie man es auch mit dem Damm in dieser Dimension noch nicht gehabt hat und noch nicht in dieser Geschwindigkeit."

Wie viele Häuser und Menschen in Dirlewang Hochwasserschäden zu verzeichnen haben, das können weder Alois noch Alexander Mayer sagen. Massiv seien der Ortskern und der Bereich um Mindel und Mühlbach betroffen, so Alexander Mayer. "Es war nicht wenig und es war schlimmer als Pfingsten 1999", so seine Einschätzung. Und ergänzt: "Ohne Damm wäre es absolut schlimmer gewesen. Dieser Damm hat uns schon viele, viele Male ganz viel gebracht, und auch anderen Orten wie Mindelheim."

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