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Das Mittagessen in Mindelheimer Kitas und Schulen wird teurer
![In Mindelheim wird das Mittagessen in den städtischen Kitas und der Grundschule für die Eltern teurer. In Mindelheim wird das Mittagessen in den städtischen Kitas und der Grundschule für die Eltern teurer.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
In den vier städtischen Kitas sowie der Grundschule steigen die Preise fürs Mittagessen deutlich. Das hat auch mit der angespannten Haushaltslage der Stadt zu tun.
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Bereits zum 1. März steigen die Preise für die Mittagessen an den vier städtischen Kindertageseinrichtungen und der Grundschule deutlich. Das hat der Mindelheimer Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung gegen die Stimme von Maximilian Heim (Freie Wähler) beschlossen. Hintergrund der Preiserhöhung sind die gestiegenen Lebensmittelpreise, aber auch höhere Transport- und vor allem Lohnkosten.
An der Christoph-Scheiner-, der Luxenhofer-, der Champagnat- und der Anna-von-Teck-Kita müssen die Eltern ab kommendem Monat demnach 5,20 Euro pro Mahlzeit zahlen. Das ist ein Euro mehr als bisher und entspricht einer Steigerung von 23,8 Prozent. An der Grundschule steigt der Preis für eine Portion von 4,90 Euro auf 6,30 Euro, das sind 28,6 Prozent mehr als bisher.
Dass die Preise fürs Mittagessen steigen, liegt vor allem an den Personalkosten
Die Einrichtungen beziehen die Mittagessen seit mehr als drei Jahren über die Caritas vom Seniorenheim St. Georg. Vor einem Jahr waren die Preise schon einmal erhöht worden. Ende des Jahres hatte die Caritas der Stadt dann mitgeteilt, dass sie die Preise wegen höherer Lebensmittel-, Transport- und Personalkosten zum 1. März erneut um zehn Prozent erhöhen müsse. Weil eine Preiserhöhung laut des Vertrags zwischen Stadt und Caritas nur im Fall gestiegener Lohnkosten vorgesehen ist, hätte die Stadt den Vertrag theoretisch kündigen können. Dann aber hätte sie die Mittagsverpflegung neu europaweit ausschreiben müssen, was in der Kürze der Zeit gar nicht möglich gewesen wäre – und zudem auch keine niedrigeren Preise erwarten lasse, so Abteilungsleiterin Ute Bergmaier.
Dass die Preise nicht nur um die von der Caritas geforderten zehn Prozent steigen, sondern sogar um mehr als 20 Prozent, liegt daran, dass auch bei der Stadt die Lohnkosten gestiegen sind, erläuterte Bürgermeister Stephan Winter in der Sitzung. Die Stadt bezahlt die Kräfte, die das Essen an die Kinder ausgeben, hat diese Kosten bei den Preisen für die Mittagessen in den Kitas bislang aber nicht an die Eltern weitergegeben. Auch künftig legt die Stadt nicht die vollen Personalkosten, sondern nur einen Teil der Brutto-Lohnkosten auf die Eltern um, so Winter. "Die Steigerungen sind einfach exorbitant", sagte er. "Wir können diese Kosten nicht mehr aus dem allgemeinen Haushalt auffangen. Es sind keine Spielräume mehr vorhanden, um Wohltaten zu verteilen."
Die Stadt Mindelheim will nicht an der Qualität der Mittagsverpflegung sparen
Würde die Stadt die ihr entstehenden Lohnkosten komplett umlegen, wären die Preise an den Kitas auf 6,31 Euro pro Mahlzeit gestiegen und an der Grundschule auf 8,46 Euro. Insofern waren sich die Räte einig, dass die jetzt beschlossenen Preise immer noch sozialverträglich seien. Im Ausschuss sei vorab intensiv über die Erhöhung diskutiert worden, sagte Thomas Burtscher (Grüne). Dabei sei den Räten die Qualität des Essens wichtig gewesen – und das bedinge, dass es auch etwas kostet. Tatsächlich, so Winter, könnte die Stadt den Preis drücken, wenn sie ihre qualitativen Anforderungen senken würde. "Aber das will kein Mensch."
Ursula Kiefersauer regte an, darüber nachzudenken, die Mittagsverpflegung wieder selbst in die Hand zu nehmen. Winter schloss das zwar nicht aus, gab aber zu bedenken, dass an den Kitas und der Grundschule pro Jahr 85.000 Essen ausgegeben werden. Das lasse sich nicht in einer kleinen Küche bewerkstelligen. "Das ist ein großer Aufwand in Produktion und Logistik, die es nicht zum Nulltarif gibt." Die neuen Preise bewegten sich auf einem ähnlichen Niveau wie in benachbarten Einrichtungen. "Wir stehen nicht an der Spitze der Bewegung", so Winter. Das bestätigte auch Michael Helfert (SPD): In mehreren Nachbargemeinden koste das Mittagessen mit 8,30 Euro pro Portion deutlich mehr.
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Zum 1. Januar 2025 muss die Stadt die Mittagsverpflegung dann turnusgemäß neu ausschreiben. Maximilian Heim (Freie Wähler) schlug vor, in diesem Zuge auch die Ausgabe des Essens mit auszuschreiben, was möglicherweise günstiger sei, als dafür städtisches Personal zu beschäftigen. Winter war sich allerdings nicht sicher, ob das überhaupt möglich ist, und bezweifelt zudem, dass es günstiger wäre. Hauptamtsleiter Andreas Hohenleitner sieht weitere Hürden. So benötigen die Beschäftigten ein erweitertes Führungszeugnis und einen Masern-Impfnachweis. Außerdem kontrollieren die Beschäftigten der Essensausgabe beispielsweise auch, wie das Essen in den Einrichtungen ankommt und welche Temperatur es hat. Würde der Anbieter das Essen auch ausgeben, würde er sich quasi selbst kontrollieren.
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