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"Trugschluss" - der Einstein-Krimi

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"Trugschluss" - der Einstein-Krimi

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    Cover des Einsteinkrimis
    Cover des Einsteinkrimis

    Krimi-Fans haben ihn schon nach den ersten zwei Bänden ("" und "") lieb gewonnen: den Kripokommissar August Häberle von der Schwäbischen Alb. Nun ist ein neuer Krimi des schwäbischen Polizei- und Gerichtsreporters Manfred Bomm (Jahrgang 1951) erschienen, in dem Häberle mysteriöse Tatbestände mit Einsteins-Relativitätstheorie in Zusammenhang bringen muss. Seine Ermittlungen führen ihn dabei auch nach Ulm.

    In diesem Jahr wird Albert Einstein aus zwei Anlässen gedacht: Vor 50 Jahren starb der geniale Physiker, vor 100 Jahren entwickelte er seine revolutionäre Relativitätstheorie. Und um genau diese Theorie dreht sich auch der jetzt erschienene Kriminalroman von Manfred Bomm. Genauer gesagt, muss sich sein Kommissar August Häberle mit der Frage auseinander setzten, welchen Zusammenhang es zwischen Albert Einsteins Relativitätstheorie und dem so genannten "Brummton-Phänomen" geben könnte.

    Eine verkohlte Leiche kann weder identifiziert werden, noch gibt es Anhaltspunkte, wer sie ausgerechnet neben einer militärischen Funkanlage auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb abgelegt hat.

    Für Kommissar August Häberle beginnt ein Fall, der äußerst mysteriös erscheint und bis in die höchsten Ebenen der Politik hineinreicht. Während er fast schon befürchtet, das Verbrechen ungelöst zu den Akten legen zu müssen, spielen sich in Florida und Lugano seltsame Dinge ab. Als dann auch noch auf der Schwäbischen Alb in die Wohnung einer Frau eingestiegen wird, die seit Jahren über das Brummton-Phänomen klagt, bekommt der Fall eine neue Wende. Alle Spuren führen nach Ulm, dessen Stadtväter sich auf den 125. Geburtstag des dort geborenen Albert Einstein vorbereiten.

    Der Brummton ist ein nachgewiesenes Phänomen, für das bislang weder die Wissenschaft noch Behörden eine Erklärung haben. Die Zahl der Menschen, die den Brummton hören, nimmt jedes Jahr zu. Seit 1996 mehren sich Klagen von betroffenen Bürgern im ganzen Bundesgebiet, die unter einem penetranten Brummton leiden, der sie insbesondere nachts vom Schlafen abhält. Verschiedene Thesen über die Ursachen für diesen Ton sind mittlerweile im Umlauf. Die Erklärungsversuche reichen von Infraschall, über elektromagnetische Wellen, Mobilfunknetze, zivile oder militärische Sendeanlagen bis hin zu der Vermutung, das U-Boot-Kommunikationssystem der US-Marine könnten die Ursache für das Brummen sein.

    Bomm schafft es, durch den schnellen Wechsel der Schauplätze, kenntnisreiche Details der Polizeiarbeit und seine unverwechselbaren Charaktere Spannung von der ersten bis zur letzten Seite zu schaffen. Nicht nur sein Kommissar ist sympathisch, auch dessen junger Kollege Linkohr (typisches Kennzeichen ist sein erstaunter Ausruf "Da haut's dir's Blech weg!") und das eingebrachte Lokalkolorit sorgen für vergnügliche Lektüre. Immer wieder Freude hat man beim Lesen, wenn Details der schwäbischen Küche, wie Linsen mit Saitenwürstchen oder Kartoffelbrei mit Spätzle und Fleischküchle auf den Tisch kommen. Das versöhnt den Leser dann auch mit einigen wenigen sprachlichen Holprigkeiten, die das Lesevergnügen aber nicht stören können.

    Zum typischen Häberle-Fall gehört es natürlich auch, dass der Kripo-Chefermittler auf eigene Faust, sozusagen ganz privat am Wochenende mit seinem Lieblings-Fortbewegungsmittel, einem Wohnmobil, Recherchen anstellt und dabei auch vor der Landesgrenze nicht Halt macht.

    Ob Kommissar Häberle das Rätsel um den Brummton lösen kann, soll an dieser Stelle natürlich nicht verraten werden. Aber eins kann man jetzt schon sagen: Autor Manfred Bomm hat mit seinem gut 400 Seiten starken Krimi einen sehr unterhaltsamen Beitrag zum Einstein-Jahr geliefert. Und es ist der beste Bomm, der bisher erschienen ist.

    : ISBN 3-89977-632-1 419 Seiten, 9,90 Euro.

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