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Raumproblem: Die Kinder sollen in Containern betreut werden

Raumproblem

Die Kinder sollen in Containern betreut werden

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    Direkt neben dem Riederauer Feuerwehrhaus sollen Container aufgestellt werden, um dort Kindergartenkinder zu betreuen.
    Direkt neben dem Riederauer Feuerwehrhaus sollen Container aufgestellt werden, um dort Kindergartenkinder zu betreuen. Foto: Julian Leitenstorfer

    Es bleibt dabei: Der Kindergarten in Riederau soll für das Kindergartenjahr 2020/2021 provisorisch mit einer Containeranlage auf dem Gelände der gegenüberliegenden Feuerwehr erweitert werden. Damit soll Platz für 25 Kleinkinder für den Zeitraum geschaffen werden, in dem der Kindergarten in Dettenschwang erweitert wird. Das beinhaltet der Grundsatzbeschluss, den der Bauausschuss des Marktgemeinderats am Montag gefasst hat. Der Vorschlag der Freien Wähler, eine provisorische Lösung in Holzständerbauweise zu realisieren, ist damit vom Tisch.

    Bereits in der vorangegangenen Woche hatte der Gemeinderat intensiv über Miete oder Kauf der Container diskutiert, zusätzlich befeuerte ein kurzfristiger Alternativvorschlag der Freien Wähler die Diskussion. Um diesen Vorschlag seitens der Verwaltung prüfen zu können, wurde die Entscheidung an den Bauausschuss weitergereicht. Dieser entschied sich am Montag schließlich für den ursprünglichen Vorschlag der Verwaltung, Container zu mieten. Das geschah vor einem engen Zeithorizont, denn die Container sollen bereits ab September genutzt werden können.

    Wie Bürgermeisterin Sandra Perzul (Dießener Bürger) ausführte, habe die Prüfung ergeben, dass der Vorschlag der Freien Wähler mit dem notwendigen Vorlauf für Planung, Baugenehmigung und Ausschreibung im zur Verfügung stehenden Zeitraum nicht umgesetzt werden könnte. Eine staatliche Förderung, wie sie sich die Freien Wähler für die von ihnen bevorzugte Holzständerbauweise erhofften, scheide ebenfalls aus.

    Verwaltungschef Karl Heinz Springer ergänzte, dass es für eine solche Interimslösung nur eine Förderung gäbe, wenn sie zehn Jahre bestehen bliebe. Gleichzeitig sei eine Mehrfachförderung für die Erweiterung in Dettenschwang und das Provisorium in Riederau ausgeschlossen. Außerdem seien 590000 Euro für die Holzständerbauweise vor dem Hintergrund der Corona-Krise mit wegbrechenden Gewerbesteuereinnahmen gewagt. Die Miete der Containeranlage könnte dagegen in monatlichen Raten bezahlt werden, was den Haushalt im Moment deutlich weniger belaste.

    Aus seiner Sicht, so Franz Sanktjohanser (Dießener Bürger), sei die Holzständervariante der Freien Wähler „mehr als irreführend“ gewesen. Wie die Verwaltung mittlerweile errechnet habe, lägen die Kosten weit über dem Preis von 320000 Euro, von dem in der vergangenen Woche die Rede gewesen sei.

    Ob die Nutzung einer Immobilie der Gemeinde als Kindergarten-Provisorium geprüft worden ist, hatte Marc Schlüpmann (Grüne) gefragt. Dies sei nicht geschehen, da die Gemeindeverwaltung eine solche Idee für illusorisch halte, erläuterte Springer. Eine Immobilie, die den Vorgaben des Jugendamtes entspräche, sei derzeit nicht verfügbar. Beim ehemaligen Gasthof Drei Rosen in Dießen müssten zum Beispiel Brandschutzfragen geklärt werden, auch die sanitären Anlagen müssten für Kleinkinder umgebaut und später wieder zurückgebaut werden.

    Die aktuelle Diskussion, so Thomas Höring (Freie Wähler), sei durchaus ein Anliegen seiner Fraktion gewesen. Schließlich sei der Gemeinderat mit Zahlen für Miete oder Kauf von Containern konfrontiert worden, die nicht ohne Weiteres nachvollziehbar gewesen seien. Und es sei das Recht jeder Fraktion, eigene Vorschläge zu machen. Mit einem Holzbau wäre auch die Chance verbunden gewesen, ein Gebäude zu schaffen, das später von der Feuerwehr selbst hätte genutzt werden können.

    Einen Anbau in Holzständerbauweise an das bestehende Feuerwehrhaus, der auf die Bedürfnisse der Wehr zugeschnitten und somit zuschussfähig sei, könne sie sich in den nächsten Jahren durchaus vorstellen, erklärte die Bürgermeisterin: „Aber dann machen wir gleich was Gescheites.“

    Grundsätzlich, so Perzul, mache sich die Verwaltung mit Kindergartenreferentin Petra Sander (Grüne) erste Gedanken über ein „Konzept für die Zukunft“ zur Kinderbetreuung in Dießen. Eine Bedarfsplanung für Kinderkrippe, Kindergarten und Schulkinderbetreuung sollte mit Blick auf das Grundstück, das die Gemeinde neben der Carl-Orff-Schule erworben habe, innerhalb eines Jahres auf dem Tisch liegen, ergänzte Franz Sanktjohanser.

    Die erdgeschossige Containeranlage (184 Quadratmeter) wurde vom Bauausschuss schließlich einstimmig genehmigt. Verwaltungschef Karl Heinz Springer merkte im Laufe der Sitzung an, die Verwaltung habe sehr bewusst das Gelände der Feuerwehr als Containerstandort vorgeschlagen.

    Dort seien der Platz, die Infrastruktur und das notwendige Personal vorhanden. Grundsätzlich, so Springer, finde er es „spannend“, dass die Informationen der Verwaltung zur Miete der Container vom Gremium infrage gestellt worden seien, während der Vorschlag für eine Holzständerbauweise kaum hinterfragt worden sei.

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