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Jubiläum: Eine Kirche, die seit 50 Jahren für alle da ist

Jubiläum

Eine Kirche, die seit 50 Jahren für alle da ist

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    Zum 50. Weihejubiläum feierte Bischof Dr. Bertram Meier in Maria am Wege in Windach einen Pontifikalgottesdienst, das Bild zeigt ihn unter anderem mit Pfarrer Markus Willig (links) und Ruhestandspfarrer Reinhold Lappat.
    Zum 50. Weihejubiläum feierte Bischof Dr. Bertram Meier in Maria am Wege in Windach einen Pontifikalgottesdienst, das Bild zeigt ihn unter anderem mit Pfarrer Markus Willig (links) und Ruhestandspfarrer Reinhold Lappat. Foto: Beate Bentele

    „’Die Maria della Strada’ ist für alle Menschen der Straße da. Die im Straßengraben liegen reinzuholen, ist die Hauptpflicht eines Gotteshauses und derer, die dazugehören.“ Mit der ihm eigenen Symbolik hat Bischof Dr. Bertram Meier mit der Pfarreiengemeinschaft Windach die 50. Kirchenweihe der Kirche

    Es war ein besonderes Fest, das Pfarrer Markus Willig mit seinem Team, dazu gehört auch Ruhestandspfarrer Reinhold Lappat, fein und erlebenswert gestaltet hat: ein echtes Windacher Fest mit musikalischen Hochkarätern, die Organistin Maria Dörner mit ihren Kirchenmusikern inszenierte. Mit dabei waren der Bass-Trompeter Johannes Kretzinger sowie die Sänger Thomas Hohenberger, Franz Hämmerle und Ulli Bückers. Unter den Musikstücken zwischen Händel und sanftem Jazz verdient das Ave-Maria-Solo, interpretiert von

    Geweiht wurde die Pfarr- und Autobahnkirche am 27. Juni 1971. Sie ist ein Werk des bekannten Sakral-Architekten Josef Wiedemann (1910-2001). Jetzt wurde das 50. Jubiläum dieser Kirchenweihe gefeiert – auf dem Platz zwischen Pfarrhof, Glockenturm und Kirche. Eingerahmt von den Fahnenabordnungen der Vereine und aufgelockert von den örtlichen Blasmusikanten, kamen bei Bier und Bionade viele Gespräche in Gang, die ankündigten, dass sich die Gesellschaft nach der Corona-Pandemie wieder langsam der Normalität nähert. Es war nicht zu übersehen und zu überhören, dass die Predigt von Bischof Bertram Meier Mut machte, die Gemeinschaft beflügelte und dass seine Worte zum Thema „Zachäus: Kleiner Mann ganz groß“ die Jubel- und Jubiläumsbotschaft aus der Kirche hinausgetragen haben.

    Bischof Bertram zitierte in seiner Ansprache Stellen aus dem Leben von Zachäus, dem Zöllner, über den der Evangelist Lukas berichtet, wobei der Begriff „heute“ gleich mehrmals vorkommt. Ein sprachlicher Befund, der ermutigt, das Evangelium in die Gegenwart zu übersetzen. „Evangelium“, sagte der Bischof, „ist keine Schrift von gestern, es ereignet sich heute. Vor 50 Jahren ist Gott in diesen Bau eingezogen. Gratulation!“

    In erster Linie wolle er allen danken, die bis heute dafür sorgen, dass die Kirche in Windach lebt. „Maria am Wege ist kein Baudenkmal, sondern ein Denkmal der Liebe Gottes.“ Gerade Ministrantinnen und Ministranten oder Ordner beim Gottesdienst hätten mitgesorgt, dass der Glaube in der Corona-Zeit am Leben blieb. „Als Bischof bin ich heute nicht gekommen, um die Kirche hier zu reanimieren, sondern sie durch den Rückenwind des Heiligen Geistes zu stärken.“

    Noch mal zurück zu Zachäus, dessen Begegnung mit Jesus keine Geschichte fürs Bilderbuch sei. Es bestünde kein Grund, die Lage des Oberzöllners zu verharmlosen. Wie die Kollegen seiner Gilde, so sei auch Zachäus Instrument der römischen Besatzungsmacht gewesen. Kein Wunder also, wenn Zachäus als Betrüger galt, von den Menschen geschnitten und gemieden. Wer sich einlässt mit denen, die das Volk unterdrücken, ja sogar die Drecksarbeit für die Besatzer erledigt, um sich selbst zu bereichern, der stünde einfach draußen. Doch die Begegnung mit Jesus habe Zachäus von seinem schlimmen Tun befreit. Er habe erkannt: „Das Entscheidende im Leben kann ich nicht selbst machen – ich muss und darf es mir schenken lassen.“ (bb)

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