Mindelheim Ein heißes Wochenende steht der Kreisstadt bevor: Auf der „Mallorca meets Mindelheim“-Party wird Mickie Krause am Samstag, 12. März, der Unterallgäuer Partyszene kräftig einheizen. Mit seinem neuen Hit „Schatzi, schenk mir ein Foto“ sollte Ballermannstimmung in der BayWa-Halle garantiert sein. Alles „immer oberhalb der Gürtelline“, wie Krause im Interview mit der Mindelheimer Zeitung versichert.
Herr Krause, freuen Sie sich schon auf die Unterallgäuer Abwechslung zum Ballermann und zum Après Ski?
Mickie Krause: Ich freue mich grundsätzlich auf jeden Auftritt den ich habe, sei es auf der Partymeile am Ballermann oder in kleinen Städten. Das ist ein Beweis dafür, dass ich nach 13 Jahren in denen ich beruflich Partysänger bin, immer noch mit Spaß und Freude dabei bin und die Menschen mich mögen.
Das hört sich so an, als ob es Ihr Traum gewesen wäre, Partysänger zu werden. Stimmt das?
Krause: Ich bin eindeutig ein Kind der 80er Jahre, daher war es immer mein Traum Musiker zu werden. Dass ich dann am Ende Partysänger geworden bin, hat sich zufällig ergeben, als 1999 der Durchbruch mit dem Song „Ich will 10 nackte Friseusen“ kam. Partysänger zu sein heißt nicht, sich einfach nur auf die Bühne zu stellen und ein Lied zu singen, man muss geboren sein für diesen Job.
Ist es manchmal schwer diesem Bild des Entertainers, der immer gute Laune hat, gerecht zu werden?
Krause: Nein gar nicht. Ich habe nie schlechte Laune. Außer vielleicht an ein oder zwei Tagen im Jahr, aber an denen stehe ich nicht auf der Bühne. Zugegeben, manchmal bin ich etwas k.o. Aber das ist nicht wegen der Auftritte sondern aufgrund der vielen Reisen, die mich von Auftritt zu Auftritt bringen. Aber wenn ich auf der Bühne stehe, mein Publikum sehe und ein Lied wie „Reis die Hütte ab“ singe, verspüre ich sofort eine unbändige Motivation und ich bin top fit. Mein Leben ist viel zu entspannt und zu schön, um schlechte Laune zu haben. Aber wenn ich nach Mindelheim komme, werde ich auf jeden Fall sehr erholt sein, weil ich zuvor in Linz bin, da ist die Anreise nicht so lange.
Das Lied, dass Sie gerade erwähnt haben, „Reis die Hütte ab“ , ist wie einige andere Ihrer Songs gecovert. Was haben Sie für Erfahrungen mit dem Kopieren von anderen Werken gemacht und wie stehen Sie zur Plagiatsaffäre um Guttenberg?
Krause: Was er da getan hat, war frech und würde man hier in Österreich als „hinterfotzig“ bezeichnen. Ich kann auch nicht einfach das Lied „Go West“ kopieren, auf deutsch singen, drei Jahre warten und dann hoffen, dass keiner entdeckt, dass es ein Cover ist. Das geht nicht. Meiner Meinung nach hat Guttenberg an Glaubwürdigkeit verloren.
Zurück zu Ihrer Musik: Es gibt Menschen, die Ihre Texte sexistisch und anzüglich finden. Wie stehen sie dazu?
Krause: Ich bin in einem Frauenhaushalt groß geworden, daher kann ich gar nicht sexistisch sein. Ich würde meine Texte auch nicht als solche bezeichnen. Sie sind vielmehr doppeldeutig und immer ganz knapp oberhalb der Gürtellinie. Es sind eben Partylieder. Wer feiern will, Humor und gute Laune hat ist bei mir immer richtig. Intellektuelle, die tiefgreifende Texte hören wollen, sollen zu einem Konzert von Herbert Grönemeyer gehen. Aber auf eine Party gehört seine Musik nicht.
Würden Sie nicht gerne einmal einen anderen Musikstil ausprobieren? Vielleicht etwas Rockmusik?
Krause: Ich bin auf meiner Mickie Krause Unplugged Tour mit meiner Band, bestehend aus professionellen Musikern, unterwegs. Die haben schon mit Lena, Andrea Berg oder DJ Bobo gearbeitet. Mit ihnen gebe ich eine etwas rockigere Performance meiner Songs zum Besten. Das zeigt meinem Publikum, dass der Mickie wirklich singen kann und dass er was drauf hat.
Was ist denn Ihr aktueller Lieblings-Party Hit? Hören sie privat auch diese Musikrichtung?
Krause: Mein absolutes Lieblingslied ist im Moment mein neuer Song „Schatzi, schenk mir ein Foto“, damit war ich auch bei Florian Silbereisen in der Show. Privat höre ich sehr gerne Musik aus meiner Jugend, zum Beispiel U2. Ich mag aber auch Bands wie Coldplay, Sting oder Boxer Rebellion. Dieses Jahr gehe ich sogar auf ein Bon Jovi Konzert, auch wenn mir die Gruppe schon fast wieder zu kommerziell ausgerichtet ist.
Was machen Sie wenn Sie mal nicht mehr auf der Bühne stehen und in Rente gehen?
Krause: Dann werde ich mich noch mehr um meine Familie kümmern und meiner Leidenschaft zum Marathonlaufen weiter nachgehen. Und vor allem will ich unbedingt mehrere Sprachen lernen, wenn ich endlich Zeit dazu habe. Das habe ich mir fest vorgenommen. Ich möchte auf jeden Fall Spanisch lernen, gerade weil ich dort so viel Zeit meines Lebens verbringe. Holländisch wäre aber auch eine Herausforderung (lacht).