Haunstetten Gefunden haben sich Maria und Georg Triffo ganz klassisch beim Tanzen. Weniger als ein Jahr später machte das frisch verliebte Paar Nägel mit Köpfen und heiratete. Seither sind 60 Jahre vergangen, auf die die Eheleute mit Stolz und Behagen zurückblicken: „Man braucht sich gegenseitig, um schwierige Zeiten zu überstehen“, erklärt
Denn ein gänzlich sorgenfreies Leben war dem Jubelpaar nicht dauerhaft beschieden:
Als sie sich im Mai 1950 im oberbayerischen Tittmaning kennenlernten, hatte der damals 26-jährige Maschinenschlosser, der aus der Bukowina stammt, bereits mehrere Jahre Reichswehrdienst und Kriegsgefangenschaft hinter sich. Die zu jener Zeit 18-jährige Maria, gebürtig aus Böhmen, arbeitete als Magd auf einem Bauernhof, er als Maschinist bei einer Baufirma. Das private Glück war demnach überschattet von existenziellen Sorgen und geprägt von harter Arbeit sowie dürftigen Lebensverhältnissen. „Wir haben von Null angefangen und uns gemeinsam hochgekämpft“, so Maria Triffo.
Unterkriegen ließ sich das junge Paar demzufolge nicht. Ein Umzug in die Stadt sollte ihnen außerdem bessere Zeiten bescheren: 1956 startete die Familie einen Neuanfang in Augsburg, genauer gesagt Haun-stetten. Zunächst war Georg Triffo in der neuen Wahlheimat für ein Jahr auf dem Bau tätig, danach konnte er sich den Wunsch erfüllen, in seinem ursprünglich gelernten Beruf zu arbeiten. Bis zur wohlverdienten Rente war das Ehepaar letztendlich in der früheren Stickerei Bäumler angestellt. Nach wie vor leben die Triffos in Haunstetten und sind dem Stadtteil daher eng verbunden. Seit knapp 50 Jahren sind sie im Trachtenverein Haunstetten aktiv, wo sie mittlerweile zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden. In früheren Jahren zogen die Triffos in ihrer Tracht, begleitet von Blasmusik, durch die Straßen und waren bei traditionellen Tänzen ganz vorne dabei. Maria Triffo stand darüber hinaus auch bei Theateraufführungen gerne auf der Bühne. Ihr Mann hielt sich lieber hinter den Kulissen bei der Technik auf.
Inzwischen führt das Ehepaar ein ruhigeres, aber keineswegs langweiliges Leben: Bei Schönwetter genießen sie es besonders, Zeit in ihrem lange gehegten und gepflegten Schrebergarten zu verbringen, den mittlerweile einer ihrer Söhne übernommen hat, und im nahen Haun-stetter Wald spazieren zu gehen.
In der Natur fühlte sich das Jubelpaar schon immer wohl: Nur zu gerne erinnern sie sich an ihre Reisen nach Kanada und in die USA: „Es war ein Traum, gemeinsam mit dem Wohnmobil durch die Rocky Mountains zu fahren und die Landschaft zu erleben“, erzählt Maria Triffo.
Was das Paar außerdem auszeichnet, ist die Verbundenheit zur Familie. Ob Geburtstage, Jubiläen oder Weihnachten, wenn es etwas zu feiern gibt, sind die Triffos beisammen: Deswegen ist anlässlich der Diamanthochzeit ein Fest im Kreis der drei Söhne Bruno, Norbert und Martin mit deren Frauen und den drei Enkelkindern Thomas (27), Andreas (23) und Tanja (18) geplant. Gefeiert wird, wie es sich für Ehrenmitglieder gehört, im Trachtenheim.